KREISLIGA B I: Rückkehr mit altem, neuem Trainer

HUNDHEIM. Der dritte Platz kommt bei der SG Hundheim nicht von ungefähr. Seitdem Danny Scheid das Zepter in der Hand hält, geht es beim A-Liga-Absteiger wieder bergauf. Da der neue Coach bereits Erfahrungen mit seiner Mannschaft nachweisen kann und der Kader beisammen blieb, ist auch gegen Mülheim ein Sieg drin.

 Die SpVgg Mülheim/Brauneberg will im Spiel gegen die SG Hundheim/Hinzerath nicht klein beigeben. Stefan Brösch (links, hier gegen Gunnar Gerland Thalfang) erwartet dennoch ein heißer Tanz. Foto: TV-Archiv/Willi Speicher

Die SpVgg Mülheim/Brauneberg will im Spiel gegen die SG Hundheim/Hinzerath nicht klein beigeben. Stefan Brösch (links, hier gegen Gunnar Gerland Thalfang) erwartet dennoch ein heißer Tanz. Foto: TV-Archiv/Willi Speicher

Der Ruf nach einem "allein herrschenden Übungsleiter" wurde bei der SG Hundheim/Hinzerath nach dem bitteren Abstieg aus der A-Liga in der abgelaufenen Spielzeit immer lauter. Als der ehemalige Spieler Danny Scheid in die Gespräche mit dem Vorstand einwilligte, und auch sonst alles geklärt wurde, war es für Scheid eine "Herzensangelegenheit, meinem alten Verein zu dienen". Die Zielsetzung ist angesichts der kaum veränderten Personalsituation realistisch: Möglichst lange oben mitspielen und im Frühjahr gegebenenfalls den Angriff auf die höchste Kreisklasse fahren. Den abgewanderten Lars Olk konnten die Baldenauer mit dem Ex-Liesertaler Georg Gernez mehr als kompensieren, dieser hat bereits sieben Mal ins Schwarze getroffen. Gernez und Ex-Trainer Michael Eck, der neben seiner Vorstandsarbeit wieder mehr Zeit für das Wesentliche, den Fußball, übrighat, bilden das neue Sturmduo. Da auch der im Sommer nach Morbach gewechselte Andreas Mettler wieder "heimkehrte", offenbaren sich im offensiven Bereich einige flexible Alternativen. Für Scheid, der die sportlichen Geschicke mit Michael Eck vor drei Jahren mit Erfolg leitete, steht der Erfolg über allem. "Wir müssen zuerst Fußball arbeiten, die Zweikämpfe gewinnen. Wenn es dann gut läuft, dann können wir auch mal schön spielen." Am meisten überzeugte bisher die Abwehr, die mit Marco Staudt, Andreas Ziegenhagel, Timo Pfeiffer und Torwart-Legende Ralf Weber gestandene Leute zur Stelle hat und wahlweise mit Michael Eck verstärkt werden kann. Als Maßstab für das Derby gegen die Mülheimer zieht Scheid die Spiele gegen Burgen (2:1 nach Rückstand) und Bischofsdhron (4:0) heran. "Natürlich wollen wir unser Heimspiel gewinnen, auch wenn der Gegner um einiges an Qualität zugelegt hat. Mülheim erwartet ein heißer Tanz, wir freuen uns auf die Partie", sagt Scheid im Vorfeld optimistisch, da er bis auf den fehlenden Uwe Greber alle Mann an Bord hat. Beim Gegner aus Mülheim ist einiges in "Wallung gekommen". Der fünfte Platzvom Vorjahr soll nach Vorgabe von Trainer Ernst Weyand möglichst noch verbessert werden. Wer den Trainerfuchs kennt, weiß, dass das keine verbalen Lippenbekenntnisse sind, sondern harte, engagierte Arbeit dahintersteht. "Die Mannschaft hat sich weiter verjüngt und ist stabiler geworden. Die Jungen sind mit großem Eifer, Spritzigkeit und Schnelligkeit unterwegs. Auch das Kombinationsverständnis klappt immer besser", lobt der in Hundheim geborene Übungsleiter das Team, welches derzeit einen ausgezeichneten zweiten Platz innehat. Rückkehr zum ehemaligen Arbeitsplatz

Weyand kennt den kommenden Gegner natürlich bestens. Sechs lange Jahre stand er der Mannschaft im sportlichen Bereich vor, pflegt heute noch mit einigen "alten Hasen" wie Michael Eck ein freundschaftliches Verhältnis. Da zuletzt stets drei Stammspieler fehlten, setzte der Trainer bereits 21 Akteure ein, darf sich aber auf ein ausgewogenes Verhältnis von jungen und erfahrenen Spielern freuen. Ralf Wittler, Roman Wieber, Torsten Coen und Torsten Kien führen die Jungen, bei denen Michael Bastgen und Dominik Kiesch schon jetzt herausragen. "Es ist der Sache ausgesprochen dienlich, wenn du fünfzehn bis zwanzig Leute zum Training hast. Da kannst du auch schon mal was Taktisches ausprobieren", erzählt Weyand, der bis auf Andre Falke (berufsbedingt) alle Spieler an Bord hat. Lediglich hinter dem Einsatz von Sebastian Wägelein steht ein Fragezeichen. Die Mülheimer haben zu Beginn der Saison die schwere Bürde von sämtlichen Auswärtsspielen zu tragen, da derzeit der Kunstrasenplatz in Mülheim im Entstehen ist. So gesehen, ist die Partie in Hundheim nichts Neues. Geht es nach den Verantwortlichen in Mülheim, soll der neue Platz Ende Oktober eröffnet werden. Wenn dann noch die Heimstärke dazukommt, kann sich die ambitionierte Konkurrenz beim Thema Aufstieg "warm anziehen".