KREISLIGA B I : Wenn zwei sich treffen

BURGEN. Für die einen ist es ein ganz normales Meisterschaftsspiel, für die anderen das Spiel des Jahres: Wenn am Sonntag in Burgen das Grafschaftsderby zwischen Burgen/Veldenz und Mülheim/Brauneberg angepfiffen wird, gerät selbst die Weinlese zur Nebensache.

Die Tabellenkonstellation sorgt für zusätzlichen Zündstoff. Die SG Burgen/Veldenz ist Zweiter, die Gäste reisen als Spitzenreiter mit einem Fünf-Punkte- Vorsprung auf den Erzrivalen an. "Spielt das Wetter mit, könnten 400 Zuschauer kommen", sagt Burgens Spielertrainer Marcel Lorenz, der bis auf den länger verletzten Kapitän Michael Schimper alle Spieler an Bord hat und mindestens ein Unentschieden anvisiert. "Seit dem Unentschieden gegen Dhrontal sind wir gut drauf. Das Team wächst von Woche zu Woche weiter zusammen. Im Nachhinein war die Gründung der SG goldrichtig", sagt der mit Ralph Kiesgen in sportlicher Verantwortung stehende Lorenz. Besonders freut ihn der Sprung in die nächste Pokalrunde mit zwei Mannschaften. Sowohl die Erste als auch das Reserveteam zogen mit überzeugenden Leistungen in die dritte Kreispokalrunde ein. "Auch ein Verdienst des gemeinsamen Trainings, in dem sich alle reinhängen", sagt Lorenz weiter. Er betont in diesem Zusammenhang, dass zwar alle Spieler heiß sind aufs Derby und der Abstand auf Mülheim reduziert werden soll, aber es nur um drei Punkte geht - in einem Spiel, in dem noch keine Vorentscheidung im Titelkampf fallen werde. Im Burgener Team haben sich die Youngster inzwischen prächtig integriert. Lars Henrichs und Michael Bauer haben Stammplätze. Wichtig wird für Marcel Lorenz zudem sein, ob es "meiner Mannschaft gelingt, in Führung zu gehen. Denn Mülheim ist noch nie in Rückstand geraten. Wir zwingen sie somit, sich zu öffnen, was uns es erlauben würde, mit schnellen Vorstößen Druck zu erzeugen." Zwei, die bisher über sich hinaus wuchsen, zählen zu den Stützen im Team: Keeper Michael Ulbrich wurde vor der Saison nach achtjähriger Abstinenz zum Comeback überredet und hält glänzend. Der 41-jährige Burgener ist zum sicheren Rückhalt gereift und hat Stammtorhüter Steven Maurer verdrängt. Libero Ignaz Kühl ist ein Burgener Eigengewächs und Kapitän. "Die Tagesform wird entscheiden. Wir wollen dem Gegner ein Bein stellen und den Zuschauern etwas bieten", sagt Burgens Coach. Für Mülheims Coach Ernst Weyand ist das Derby richtungsweisend, aber keineswegs vorentscheidend. "Wir haben Respekt, aber keine Angst vor Burgen. Mit unserem System und einer klaren Zuordnung spielen wir auf Sieg", sagt Weyand selbstbewusst. "Spielerisch und technisch haben wir uns weiter verbessert. Wir lassen Ball und Gegner laufen. Natürlich werden auch wir mal verlieren. Doch im Derby gegen Burgen soll möglichst ein Dreier rausspringen", sagt Weyand, der fast den kompletten Kader zur Verfügung hat. Lediglich Mittelfeldmotor Thorsten Coen ist angeschlagen. Die beste Abwehr der Liga (erst drei Gegentore) soll auch am Sonntag halten. Zudem hat Mülheim die im siegreichen Pokalspiel von Beginn an eingesetzten Joker Franco Benedetto, Jens Ihlenfeldt, Benjamin Thomas und Roman Bastgen an der Seitenlinie, die auf weitere Einsätze brennen.

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