KREISLIGA B I: Zweifel im Oktober, Titel im Mai

MORBACH. Die Kreisliga B I erlebte in dieser Saison einen souveränen Durchmarsch des SV Morbach II. Die Elf von Jörg Berg ließ keinen Zweifel an ihren Aufstiegsambitionen aufkommen und kontrollierte das Feld nach Belieben. Neun Zähler waren es, die die Idarwälder am Ende vor der Konkurrenz lagen.

 Immer einen Schritt schneller: Die Reserve des SV Morbach wurde überlegener Meister der Kreisliga B I. Hier setzt sich Harald Andres gegen einen Verteidiger aus Bischofsdhron durch.Foto: TV -Archiv/Joachim Johanny

Immer einen Schritt schneller: Die Reserve des SV Morbach wurde überlegener Meister der Kreisliga B I. Hier setzt sich Harald Andres gegen einen Verteidiger aus Bischofsdhron durch.Foto: TV -Archiv/Joachim Johanny

Man braucht kein Lyriker zu sein, um die Schönheit einer mecklenburgischen Insel - oder richtiger gesagt Halbinsel - zu beschreiben. Dass die Insel Usedom ein mittlerweile hochkarätiger Touristenanziehungspunkt geworden ist, stößt vielleicht auf breite Zustimmung. Dass es aber auch erfolgreiche Fußballtrainer gibt, die einst dort das Laufen lernten, scheint eher unbekannt. Jörg Berg ist einer davon. Am berühmten Achterwasser geboren, hat der Erfolgstrainer des SV Morbach seine Zelte längst woanders aufgeschlagen. Vor allem, um für Furore zu sorgen. Im positiven Sinne, versteht sich.Das beste Spiel zum Saison-Abschluss

Nun haben seine Fußballer unlängst den Aufstieg in die höhere A-Liga realisiert. Mit fester, entschlossener Stimme verrät der Coach, dass "seine Jungs" in allen Mannschaftsteilen besser besetzt waren als die Gegner. "Unsere Stärke war die Ausgeglichenheit. Durch die tolle Harmonie gelang es uns, nicht nur den besten Sturm, sondern auch die stabilste Abwehr zu haben." Angesprochen auf den einzig wahren Konkurrenten sagt Berg, dass es die "beiden Partien gegen Gonzerath waren, die uns wirklich forderten, die wir nicht gewannen." Das wohl beste Spiel der gesamten Saison war das Endspiel um die Kreismeisterschaft gegen Laufeld, das wirklich hochklassig war und gehobenes A-Liga-Format besaß. Dennoch war der Titelgewinn kein Selbstläufer, sondern musste hart erarbeitet werden. Als es nach anfänglich gutem Start im Oktober zu einer Stagnation kam, schrillten die Alarmglocken. Drei Remis und die Niederlage in Burgen - der Favorit gewann vier Wochen in Serie nicht und musste mit ansehen, wie Nachbar Bischofsdhron und Altlay vorbeizogen. "Es war Zeit, zu handeln. Da einige Spieler an die Erste abzustellen waren und es einige Formschwankungen gab, zogen wir das Tempo an und bissen auf die Zähne. Prompt gewannen wir das Spiel der Spiele gegen Altlay 4:0 und wussten, jetzt können wir jeden schlagen", sagt Berg, der während der Saison auf insgesamt 19 Torschützen zurückgreifen konnte. Danach gaben die Hochwälder keinen einzigen Punkt mehr ab. Vor allem die Integration junger Spieler funktionierte bestens. Youngsters wie Christian Nonn kamen gar zu Einsätzen in der Rheinlandliga. Spieler wie Heiko Barthel und Florian Schmidt wurden zu Stammspielern, Victor Kneip rettete so manchen Zähler im Morbacher Kasten, als Stammkeeper Kevin Greweling in der Ersten aushelfen musste. Der 42-Jährige Harald Andres mauserte sich zu einem Abwehrgarant der allerersten Güte. "Natürlich weht in der A-Liga ein anderer Wind. Schnell nichts mit dem Abstieg zu tun haben und Spieler für die erste Mannschaft heranzubilden, das sollte unser Ziel sein", sagt Berg.Mannschaft erhält ein neues Gesicht

Eine Verschmelzung von erster und zweiter Mannschaft ist zu Saisonbeginn nicht auszuschließen, da sich der Kader erst finden muss und einige Zeit vergehen wird, bis sich klare Frontenabzeichnen. Aus Niederemmel/Piesport kommt Marc Diedrich, vom A-Liga-Absteiger DJK Morscheid Tobias Blatt - beides Stürmer. Vom TuS Breitenthal nahe Idar-Oberstein zieht es Martin Dawitschek und Frank Kaiser zum Nachbarn. Zwei bis drei Spieler sollen dafür im Gegenzug noch zum Kader der ersten Mannschaft stoßen. Kevin Greweling wird die Lücke des nach Gonzerath abgewanderten Roland Klingel schließen. Andreas Kowalski hingegen hat inzwischen seine Laufbahn beendet. Mario Thees verstärkt indes die Amateure von Eintracht Trier. Eine weiter fundierte Zusammenarbeit bestätigt Berg mit dem Trainer der Bezirksliga-Elf, Klaus Kapalla. "Wenn es auch im kommenden Jahr so gut funktioniert, dann spielen wir beide eine tolle Saison", sagt Berg voraus.

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