Laufend unterwegs für Peking

In einer Woche geht für Jörg Trippen-Hilgers das Flugzeug nach Peking. Der sehbehinderte Leichtathlet vom SFG Bernkastel-Kues nimmt zum vierten Mal an den Paralympischen Spielen teil.

 Fährt nach Peking: Jörg Trippen-Hilgers TV-Foto: Holger Teusch

Fährt nach Peking: Jörg Trippen-Hilgers TV-Foto: Holger Teusch

Bernkastel-Kues/Zell. (teu) Im Fernseher läuft der Leichtathletik-Live-Bericht von der Olympischen Spielen. Auf der Massagebank daneben stapeln sich die Trikots, die auch die deutschen Athleten in Peking anhaben. Kritisch begutachtet Jörg Trippen-Hilgers die halblange Wettkampfhose. "Ziemlich eng an den Oberschenkeln", sagt der muskulöse Mehrkämpfer. Bereits seine vierte Paralympics-Kollektion, die fast identisch ist mit der Olympia-Ausstattung der nicht-behinderten Sportler, hat Jörg Trippen-Hilgers kürzlich bekommen. Im Fünfkampf und mit der deutschen 4 x 100-Meter-Staffel will er um Edelmetall kämpfen. In einer Woche, am 29. August, geht der Flieger nach China. Seinen 38. Geburtstag am 5. September wird Trippen-Hilgers wie so oft in den vergangenen Jahren, als er in aller Welt an internationalen Meisterschaften teilnahm, nicht zu Hause mit Freunden und Familie feiern können.

Eine große Tasche, bepackt mit Trikots, Trainingsanzügen, T-Shirts, Jacken, Schuhen und einem Anzug wird Trippen-Hilgers für die Reise ins "Reich der Mitte" packen. Trotz seiner Behinderung und nur noch rund zwei Prozent Sehrest kein Problem. Koffer zu packen ist er gewohnt. "Ich bin laufend unterwegs", sagt er. Eine Woche Trainingslager in Kienbaum, dann wieder ein paar Tage zu Hause, bevor es wieder in die Nähe von Berlin geht, wo die deutsche 4 x 100-Meter-Staffel übt, das Aluminium möglichst schnell ums 400-Meter-Oval zu transportieren.

Jörg Trippen-Hilgers fühlt sich fit, auch wenn der zwei Kilogramm schwere Diskus, außer dem Speer eins der Wurfgeräte, die er für den Fünfkampf benötigt, nicht ganz so weit fliegt, wie er es gerne hätte. Aber die Kraftwerte stimmen, Peking kann kommen.

Noch wichtiger als die körperliche Fitness ist die mentale. "Es ist gut zu wissen, wie es weitergeht, wenn man von den Paralympics heim kommt", sagt Jörg Trippen-Hilgers. Seit einigen Wochen hat der medizinische Bademeister und Masseur wieder eine Arbeit - in einer Traben-Trarbacher Physiotherapie-Praxis.

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