Laufende Verbindung an die Mosel

Es gibt zwar einen "Maare-Mosel-Lauf", aber den Fluss sehen die Teilnehmer nicht. Ideen für einen "richtigen" Lauf von den Maaren zur Mosel gibt es aber bereits.

 Der Maare-Mosel-Lauf führt bisher nur von Daun nach Gillenfeld. Dabei geht es unter anderem durch einen ehemaligen Eisenbahntunnel. Ideen, die Strecke bis nach Bernkastel-Kues zu erweitern, gibt es. TV-Foto: Holger Teusch

Der Maare-Mosel-Lauf führt bisher nur von Daun nach Gillenfeld. Dabei geht es unter anderem durch einen ehemaligen Eisenbahntunnel. Ideen, die Strecke bis nach Bernkastel-Kues zu erweitern, gibt es. TV-Foto: Holger Teusch

Bernkastel-Kues. Der Ultramarathon-Läufer Jörg Engel hat es bereits vorgemacht, dass es sogar in umgekehrter Richtung, nämlich bergauf, funktioniert. Zur Vorbereitung auf seinen 200 Kilometer langen Hospiz-Spendenlauf von Koblenz nach Trier rannte der Morbacher über den Maare-Mosel-Radweg von Lieser nach Daun. Auf dem letzten Teilstück nahm Engel auch die Wegstrecke des "Maare-Mosel-Laufs" unter die Füße. Dieser Volkslauf heißt aber deshalb so, weil er über den gleichnamigen Radweg führt. Die Mosel bekommen die Teilnehmer, die zwischen Daun und Gillenfeld unterwegs sind, allerdings nicht zu sehen.In Zeiten, in denen Marathonläufe boomen, liegt der Gedanke nahe, auf einfacherem Wege als Engel - nämlich bergab - Maare und Mosel laufend zu verbinden. Die Ellscheider Lauftherapeutin Inge Umbach ist von dem Gedanken fasziniert und hat bereits ein wichtiges Streckendetail, den möglichen Zieleinlauf auf dem Bernkasteler Marktplatz, erkundet. "Das ist herrlich, wenn man über die Brücke zum Marktplatz läuft", erzählt die 54-Jährige. Als erfahrene Lauf-Organisatorin weiß Umbach aber auch, dass eine Veranstaltung des angedachten Ausmaßes einen riesigen Aufwand verursachen würde. Da es sich über eine Punkt-zu-Punkt-Strecke handelt, müssten die Teilnehmer vom Ziel zum Start transportiert werden. Um die Sicherheit zu gewährleisten, müsste der Maare-Mosel-Radweg am Wettkampftag gesperrt werden. Versorgungspunkte könnten jeweils nur einmal genutzt werden, so dass zirka zehn Getränkestellen personell besetzt werden müssten.Zusätzlich stellt sich die Frage der Streckenlänge. Der mit Sicherheit beeindruckende Zieleinlauf auf dem mittelalterlichen Bernkasteler Marktplatz im Schatten der Burg Landshut wäre ein Pfrund, mit dem man in der Werbung wuchern könnte. Aber über den Maare-Mosel-Radweg von Bernkastel-Kues bis Daun ist es weit mehr als die Marathondistanz. Lohnt es sich, einen sogenannten "Ultramarathon" jenseits der 42,195 Kilometer anzubieten? Gibt es Möglichkeiten, die ehemalige Bahntrasse zu verlassen, um so die Strecke abzukürzen? Nicht zuletzt die Frage, ob das finanzielle Risiko angesichts der starken Marathon-Konkurrenz beherrschbar ist. Alles Gründe, weshalb die Pläne einer Laufverbindung von den Maaren zur Mosel bisher nur in den Schubladen schlummern - noch.

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