"Lebensrettende" warme Dusche

"Gott sei Dank ist es vorbei!", sagt Gerd Funk. Der 50-Jährige ist nicht zimperlich, aber das Radrennen Trondheim-Oslo hat ihm seine Grenzen aufgezeigt.

Trondheim/Oslo. (teu) Mit dem "Hans Grohe Drei-Länder-Team" aus Alpirsbach wollte Gerd Funk zum dritten Mal nach 1996 und 1997 die 540 Kilometer der Radfernfahrt "Den Store Stykeproven" (norwegisch für "Die große Kraftprobe") bewältigen. Weniger als 15 Stunden und ein Platz unter den ersten zehn hatten sich die 22 Fahrer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz vorgenommen.Schnell jedoch geriet das sportliche Ziel in den Hintergrund. "Das Wetter war nicht schlecht, sondern katastrophal", sagt Funk. 540 Kilometer lang kämpfe das Team mit Regen und Gegenwind. Selbst die Leistungsstärksten aus dem Team seien froh gewesen, als nach 16:41:17 Stunden alles vorbei war. Als Elfte unter mehr als 40 Mannschaften verpasste das Drei-Länder-Team sein Ziel nur knapp. Unter den 279 Teilnehmern der Altersklasse der 50- bis 59-Jährigen fuhr Funk die zwanzigbeste Zeit.Nicht nur Regen und Wind kosteten Zeit, durch eine kurzfristige Regeländerung musste improvisiert werden. "Aus dem fahrenden Begleitfahrzeug durfte kein Essen und keine frischen Trinkflaschen angenommen werden", erklärt Funk. Den Zeitverlust durch die notwendigen Verpflegungsstopps schätzt er auf eine halbe Stunde. Einen vierten Start bei "Den Store Stykeproven" schließt der zweite Vorsitzende des RSC Stahlross Wittlich aus: "Das Einzige, was mich am Leben hielt, war der Gedanke an die warme Dusche im Ziel." Die war aber auch kalt.

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