"Lieber unterwegs als daheim"

TRIER/LOSHEIM. Sibbi, Saikov und Panzer, besser bekannt als "Itchy Poopzkid", gastieren am 26. Dezember in der Losheimer "Eisenbahnhalle". Mit dem TV sprach Sänger und Bassist Panzer über die Vorteile, Vorband zu sein, den Nervfaktor von Weihnachten und seine Macken sowie die seiner Bandkollegen.

Wer hat sich eigentlich euren Bandnamen - "Itchy Poopzkid" - ausgedacht?Panzer: Der ist mittlerweile sechs Jahre alt. Wirklich gut finden wir ihn selbst nicht, aber damals kannten uns unter dem Namen schon ein paar Leute, und deshalb wollten wir den nicht mehr ändern. Und ganz ehrlich: Wie der Name entstanden ist, kann ich nicht mehr nachvollziehen.

Auf jeden Fall klingt der Name eher lustig als ernsthaft. Kann man daraus ableiten, dass ihr euch selbst nicht allzu ernst nehmt?

Panzer: Als wir die Band ins Leben gerufen haben, war das eher Fun-Punk, was wir gemacht haben, mit spaßigen Texten. Jetzt haben wir schon ernsthafteres Zeug, nehmen uns aber selbst nicht zu ernst.

Wie ernst sind denn so manche Liedtexte zu verstehen? Nehmen wir zum Beispiel "Through the Window" - geht's da um schlechte Laune oder Depressionen?

Panzer: Den Text hat Sibbi geschrieben, und was er damit sagen wollte, weiß ich nicht. Ich deute den Text so: Wenn ich viel allein bin, denke ich viel nach, und dann wird's düster. Lieber unterwegs sein und das machen, wozu wir uns berufen fühlen.

So wie gerade. Ihr tourt als Vorgruppe von "Die Happy" durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Kommt ihr gut an?

Panzer: Am Anfang hatten wir da auch Bedenken. Ich glaube, das war in Zürich beim allerersten Konzert der Tour, da haben die Leute schon komisch geschaut, und wir hatten total Angst, dass die mit Steinen werfen. Nach dem zweiten Song ist es allerdings so, dass den meisten Leuten unsere Musik gefällt.

Also lieber als Vorband auftreten, als Headliner zu sein?

Panzer: Als Vorband können wir vor einem größeren Publikum spielen, das uns meistens nicht kennt. Aber toll ist es natürlich, wenn vielleicht vor der Bühne weniger los ist, die Leute dafür aber unsere Texte mitsingen können.

Ihr tourt den ganzen Dezember, an Heiligabend habt ihr aber frei, wie verbringt ihr das Fest?

Panzer: Also ich bin an Weihnachten bei meinen Eltern und freue mich schon, mal wieder meinen Bruder und meine Schwester zu sehen. Auch wenn mir Weihnachten total auf die Nerven geht.

Was stört dich denn an Weihnachten?

Panzer: Der ganze Wirbel, und dass jeder versucht, möglichst nett zu sein. Das kann man auch das ganze Jahr über und nicht bloß, weil Weihnachten ist.

Wünschst du dir trotzdem was zu Weihnachten?

Panzer: Dass alles gut weiterläuft. Ende März 2007 kommt nämlich unser neues Album heraus, das wir im Laufe dieses Jahres aufgenommen haben. Und im Anschluss folgt unsere Headliner-Tour.

Könnt ihr denn mittlerweile von der Musik leben?

Panzer: Seit 2005 haben wir neben der Musik nichts mehr extra gearbeitet. Aber das Geld reicht auch nur, um sich gerade so über Wasser zu halten und die Miete zu zahlen. Auf Tour sind wir in einem Sechs-Sitzer unterwegs.

Ist das nicht ein wenig eng auf Dauer?

Panzer: Es ist sogar noch enger. Wir haben nämlich noch einen T-Shirt-Verkäufer und einen Ton-Mann dabei. Aber wir sind alle gut befreundet und kennen unsere Macken.

Welche Macken haben denn die einzelnen Bandmitglieder?

Panzer: Ich bin launisch, besonders dann, wenn ich hungrig bin. Sibbi besteht aus vielen Macken, schlafwandelt oder spricht im Schlaf. Und Tobi ist eigentlich ruhig - oder er tut so, als ob er es wäre. Aber wenn er dann mal aus sich rausgeht, dann richtig.

Ihr wart schon mal in Trier. Ist dir dabei irgendwas im Gedächtnis geblieben?

Panzer: Da gibt es das schwarze Tor und eine schöne Innenstadt mit Fachwerkhäusern. Sowas haben wir in Eislingen nicht.

Du meinst sicherlich die "Porta Nigra".

Panzer: Ja genau, so hieß das.

Was gibt es denn bei euch in Eislingen?

Panzer: Nicht viel. Eislingen ist eine Kleinstadt mit 20 000 Einwohnern. Deswegen sind wir wohl auch Musiker geworden, um da mal wegzukommen. Wir sind nämlich lieber unterwegs als zu Hause.

Das Interview mit Panzer alias Dani von "Itchy Poopzkid" führte TV-Redaktionsmitglied Anita Schack.

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