Lüxemer Meisterstück?

GONZERATH. Geht es nach den Wünschen von Aufsteiger SV Gonzerath, möchte man den designierten Meister SV Lüxem noch einmal ärgern, um selbst dem Ligaverbleib einen Schritt näher zu kommen. Die Wittlicher Vorstädter müssen nach dem enttäuschenden 1:1 von Sehlem schon gewinnen, sind aber zudem auf Blankenrather Schützenhilfe angewiesen, um den Sekt zu öffnen.

 Der Gonzerather Alexander Pölcher (Nummer acht) wird beim Spiel gegen den SV Lüxem fehlen. Doch auch ohne den Stürmer ist Trainer Günther Schneider optimistisch, dass sein SVG dem Favoriten ein Bein stellen kann. Foto: TV-Archiv/Hans Krämer

Der Gonzerather Alexander Pölcher (Nummer acht) wird beim Spiel gegen den SV Lüxem fehlen. Doch auch ohne den Stürmer ist Trainer Günther Schneider optimistisch, dass sein SVG dem Favoriten ein Bein stellen kann. Foto: TV-Archiv/Hans Krämer

Der SV Gonzerath ist noch nicht durch. "Aus den restlichen vier Spielen wollen wir am liebsten fünf Punkte holen, um beim Thema Klassenerhalt auf Nummer sicher zu gehen. Lüxem ist in diesem Jahr natürlich eine Klasse für sich. Ein Remis wäre ein Riesenerfolg", mutmaßt der nach der Saison scheidende Trainer Günther Schneider vorsichtig. Das Restprogramm scheint durchwachsen, aber machbar. Den zwei Auswärtspartien in Niederkail und Bruch steht die Heimvorstellung gegen Blankenrath gegenüber, allesamt Gegner, die bereits gesichert sind. Nach dem 0:2 gegen Dhrontal und dem "Grottenkick" in Reil (0:0), stehen die Hunsrücker bei den Fans in der Pflicht, wollen sich mit allen Mitteln am Sonntag gegen eine Niederlage stemmen. Schneider wird definitiv der zuletzt erfolgreiche Alex Pölcher fehlen, dessen Tochter Kommunion begeht. Hinter dem Einsatz von Mittelfeldmotor und Kapitän Carsten Knöppel sowie Stefan Herlach stehen zudem dicke Fragezeichen, nachdem sich beide in Reil verletzten. Gelingt es nicht, beide fit zu bekommen, stehen fürs Mittelfeld Angelo Merk und Markus Bernard bereit. Befragt nach einer möglichen Taktik gegen den scheinbar übermächtigen Gegner sagt Schneider, dass "wir möglichst lange das 0:0 halten wollen und über unsere schnellen Leute im Sturm Konter setzen wollen, um vielleicht das Tor zu machen. Spielen Knöppel und Herlach, können wir offensiver agieren, spielen sie nicht, müssen wir Beton anrühren". Günther Schneider will nach seiner dritten Saison in Gonzerath einem anderen den sportlichen Vortritt lassen. Ab 1. Juli wird Alfred Weyland im Hunsrück regieren. Schneider selbst hatte den Deal eingefädelt, dachte zuerst an den noch in Lutzerath tätigen Mühlheimer, der zudem kurze Wege hat. "Drei Jahre sind genug mit einer Mannschaft. Ich brauche einen Tapetenwechsel. Dem Vorstand hatte ich das bereits vor der Saison mitgeteilt". Anfragen von anderen Vereinen gebe es bereits, entscheiden werde er jedoch erst nach der Serie. Nach dem 1:1 in Sehlem muss der SV Lüxem seine Meisterfeier wohl noch um eine Woche verschieben, reist dennoch mit einem Sonderbus in Gonzerath an. "Das 1:1 in Sehlem geht völlig in Ordnung. Betrachtet man die Chancenanteile, hätten die Sehlemer sogar gewinnen müssen", schätzt Lüxems sportlicher Leiter Harald Wehlen nach der Partie am Mittwochabend kritisch ein. Dennoch spielt der SVL auf Sieg, hofft auf einen Punktverlust von Hetzerath gegen Blankenrath, dann wären sie doch am Sonntag Meister. "Wir nehmen die Gonzerather ernst, wollen beizeiten die Weichen auf Sieg stellen", stachelt Wehlen die Truppe an. Im Jahr des 75-Jährigen Vereinsjubiläums beabsichtigen die Lüxemer gar den doppelten Triumph. Denn auch die Reserve steht in der Kreisliga C vorm Aufstieg, hat drei Punkte Vorsprung auf Buchholz II. "Es wäre die Krönung unter eine Wahnsinnssaison, aber auch unheimlich wichtig als Unterbau für die Bezirksligamannschaft", sieht der Sportchef Superlative auf den Verein zukommen. Auch wenn am Sonntag der Coup noch nicht gelingen sollte und erst eine Woche später zum Heimspiel gegen Niederemmel der Sack endgültig zugemacht werden soll, die Sektflaschen sind dennoch mit an Bord.

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