Mit der Bahn zum Rennen

Radrennen in ganz Deutschland, Tschechien, aber auch mal der erste Platz bei einem Rennen in Rheinland-Pfalz: Radrennfahrer Martin Gorges aus Morbach-Hundheim kommt viel herum.

 Martin Gorges fährt im dritten Jahr für ein Regensburger Radteam bei internationalen Radrennen. Foto: RSC Stahlross Wittlich

Martin Gorges fährt im dritten Jahr für ein Regensburger Radteam bei internationalen Radrennen. Foto: RSC Stahlross Wittlich

Bonn/Morbach. Der schönste Erfolg ist immer ein Sieg. Niemanden wird es wundern, wenn sich Martin Gorges gerne an seinen Triumph beim Straßenradrennen im rheinhessischen Saulheim erinnert: "Unser Team hat abwechselnd Ausreißergruppen besetzt. Zwei von uns waren schon mit einer 20-Mann-Gruppe raus, sind aber 70 Kilometer vor dem Ziel wieder eingeholt worden", erzählt der 27-Jährige. 60 Kilometer vor dem Ziel versuchten noch einmal fünf Fahrer wegzukommen. "Da bin ich hinterher und nach zehn Kilometern hatten wir fast eine Minute Vorsprung. Die Gruppe harmonierte", erklärt Gorges. Drei Kilometer vor Schluss suchte Falk Putzke vom Trierer Team Physiodom die Entscheidung. Doch Gorges hielt die Tempoverschärfung mit. "Der Sprint war eindeutig", so Gorges trocken.Seit drei Jahren startet der Hunsrücker für das bayrische Team Stadler des VCR Regensburg. Der Kontakt kam zustande, als Gorges zum Abschluss seines Elektrotechnik-Studiums am Bodensee arbeitete. Damals fuhr er auch im süddeutschen Raum. Auch, als Gorges wegen des Jobs nach Bonn zog, blieb er dem Team Stadler treu. "In Regensburg sind beste Bedingungen gegeben, und wir harmonieren alle miteinander", erzählt Gorges.Dass er dabei nicht immer auf Sieg fahren darf, stört ihn nicht. Am vergangenen Wochenende fuhr das Team bei einer viertägigen Rundfahrt über 480 Kilometer in Tschechien mit. Klar, dass in dessen Heimat alle für Kapitän Martin Boubal fuhren. "Man muss sehen, dass der Kapitän einigermaßen postiert ist und keine Zeit verliert. Jeden Abend wird bestimmt, ob ein oder zwei Leute abgestellt werden, um Spitzengruppen zu besetzen", erklärt er das Vorgehen. Bei der Lidice Rundfahrt verhalf dieses Vorgehen dem Kapitän zum dritten Platz - zeitgleich mit dem Sieger.Obwohl der Elektrotechniker nach Abschluss seines Studiums bei der Forschungsgesellschaft für Angewandte Naturwissenschaften in Bonn arbeitet (und für die Rennen ganz normal Urlaub nimmt, wie er betont), besitzt Gorges wie zu der Zeit, als er noch für den RSC Stahlross Wittlich fuhr, kein Auto. Er fahre lieber mit der Bahn zu den Rennen und umgehe so Staus auf der Autobahn. Und die 20 Kilometer zur Arbeit legt er sowieso mit dem Rad zurück. "Wenn ich abends noch eine Schleife dranhänge, habe ich gleich etwas trainiert", sagt Gorges.

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