Mit Eifel-Pogo ins Viertelfinale

KAISERSLAUTERN. Nachdem Deutschland seinen Superstar hat, macht sich nun eine Band aus Eifeler Breitengraden auf, um beim "Emergenza"-Bandwettbewerb den Sieg zu holen. Im Viertelfinale sind sie bereits. Der TV begleitete sie bei den ersten Schritten auf dem Weg zum Plattenvertrag.

 Schwerstarbeit: Wer mal was werden will fängt früh an. "Knoxville" rockten am Freitag den Kaiserslauterner Cotton Club im Rahmen des "Emergenza"-Festivals.Foto: Jörg Rossler

Schwerstarbeit: Wer mal was werden will fängt früh an. "Knoxville" rockten am Freitag den Kaiserslauterner Cotton Club im Rahmen des "Emergenza"-Festivals.Foto: Jörg Rossler

"Emergenza"- so lautet der Name für das bundesweite Festival derNachwuchsbands. Dem Sieger winkt der heißbegehrte Plattenvertragund dazu die Teilnahme an der legendären "Vans Warp Tour". Grundgenug also, sich mächtig ins Zeug zu legen. Aber bekanntlichhaben die Götter vor den Ruhm den Schweiß gestellt. So ist es auch bei "Emergenza". Bis zum Plattenvertrag muss jede Band die Vorrunde bestritten haben, sich durchs Viertelfinale kämpfen, im Halbfinale so richtig abrocken, um dann nach erfolgreichem Finale den Vertrag unterschreiben zu können. Wer weiterkommt, bestimmt das Publikum per Handzeichen. Die ersten vier aus jeder Vorrunde treffen sich zum Viertelfinale, und so geht es weiter, bis am Ende nur noch eine Band übrig geblieben ist.

Genau dieses Programm wollen die Jungs von "Knoxville" bestreiten. Die junge Gruppe aus Bitburg und Umgebung spielt seit zwei Jahren in dieser Formation. Erfahrung genug, um so ein Unternehmen anzugehen.

Vergangenes Wochenende fand die Vorrunde im Kaiserslauterer Cotton Club statt. Und die drei Barden von "Knoxville" waren dabei. Da die Konkurrenten an diesem Abend alle aus dem Umkreis von Kaiserslautern stammten, war ihnen der Heimvorteil sicher. Aber die Eifeler Lokalmatadoren ließen sich nicht unterkriegen und zogen ihrerseits ein As aus dem Ärmel: Mit im Gepäck waren rund 50 Fans aus der Eifel, die die Band lautstark unterstützten. Extra für dieses Event wurde ein Bus gechartert, den die Band selbst finanzierte. Das Ergebnis: rund 50 verrückte und laute Rockfans, die schon während der Hinfahrt ihre Kehlen ölten, stürmten die Pfälzer Provinz und fieberten dem Auftritt ihrer Helden entgegen. Leider war "Knoxville" die letzte Band an diesem Abend. Schade, denn je später der Abend, um so weniger Publikum. Das konnte die Jungs aber nicht schocken.

Auftritt um Mitternacht

Gegen Mitternacht war es endlich so weit. "Knoxville" betraten die Bühne, begleitet von begeistertem Applaus - das hatte die Pfalz noch nicht gesehen.

Und "Knoxville", nun mit einem extra Push an Motivation, legten los, wie man es von ihnen gewohnt ist. Ihr eigenständiger Emo-Rock-Sound fand Gehör, nicht nur bei den mitgereisten Fans.

Trotz später Stunde tummelte sich alles, was noch laufen konnte, vor der Bühne. Bereits ab dem dritten Song wurden die Tänze aus einer längst vergangenen Musik-Epoche ausgepackt: Pogo war wieder da und das in einer Intensität, die sogar manch einem altem Hasen neu war. Die Jugend kann's halt doch. Immer wieder angepeitscht durch das tosende Publikum spielten sich "Knoxville" in einen Rausch und trieben damit die Fans zur Ekstase.

Nach einer halben Stunde war alles vorbei - mehr Zeit bekommen die Bands beim Contest eben nicht. Nach einer kurzen Pause folgte die Stunde der Wahrheit.

Hat "Knoxville" es geschafft? Von der Fan-Unterstützung her auf jeden Fall. Aber wie viele Hände hat die Jury gezählt? Nach Minuten, die wie Stunden waren, stand die Entscheidung fest: Die Eifeler "Emo-Rocker" sind eine Runde weiter und damit im Viertelfinale. Ein Schritt mehr auf dem Weg zum Plattenvertrag.

Aber die nächste Runde kommt bestimmt. Und wenn "Knoxville" ihre Performance aus Kaiserslautern dann wieder bringen oder sogar toppen, sind sie ihrem Ziel, der internationalen Karriere, ein gutes Stück näher gekommen.

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