Modern Music Award

HERMESKEIL. (hpü) "The decline and fall of the Marvin empire"- der Titel ihrer neuen Platte verheißt nichts Gutes. Dass die Rock'n'Roll-Formation "Marvin Go" keineswegs auf dem absteigenden Ast ist, zeigt ihr jüngster Erfolg beim Vorentscheid zum "Modern Music Award 2004".

"Gewisse Chancen hatten wir uns schon ausgerechnet", gibt Bassist Michael Glandien nach der Veranstaltung im Hermeskeiler "Madhouse" zu. "Wir haben fest an uns geglaubt und konnten dadurch gänzlich unbefangen auf der Bühne agieren." Optimismus scheint sich auch im Bandnamen zu spiegeln. "Migge", wie Glandien von Freunden genannt wird, berichtet: "Auf der Suche nach einem Namen fiel uns auf, dass in vielen Filmen und Büchern ein gewisser Marvin der große Verlierer ist." So habe man sich entschlossen, mit "Marvin Go" alle Marvins zu ermutigen, trotz Misserfolgen den Kopf nicht hängen zu lassen.Grund, den Kopf hängen zu lassen, haben Glandien, Drummer Carsten Nickels und Gitarrist Marco Sifferath nicht. Nach mehreren Demo-Platten und zahlreichen Auftritten steht das erste Album kurz vor der Veröffentlichung. Dabei haben die Drei aus der Eifel bescheiden angefangen.Glandien und Sifferath, genannt "Siff", spielten gemeinsam in einer Schulband. Nach dem Abitur im Jahr 2000 stieß Schlagzeuger Nickels - der 24-Jährige hört auch auf "Cani" - zu den beiden. "Wir haben uns gleich super verstanden", sagt Migge. Hinsichtlich der Musikrichtung sei man sich schnell einig gewesen. Um dem Stil einen eigenen Charakter zu verleihen, habe man das Ganze "Kick-Ass-Rock'n'Roll" genannt. "Wir wollten jene vom Gegenteil überzeugen, die glauben, Rock'n' Roll sei nicht mehr zeitgemäß."Überzeugt war jedenfalls die Jury im "Madhouse", obwohl sich die Proben des Trios derzeit auf die Wochenenden beschränken. Die übrige Zeit verbringen Migge und Siff mit ihrem Studium, während Cani im Straßenbau beschäftigt ist.Mehr Zeit, ihrer Leidenschaft zu frönen, haben die Musiker von "Cuba Comet Imperial". Das Quintett aus Trier landete bei der Vorausscheidung zum "Modern Music Award" auf Platz zwei. Nach "Innenarchitekten-Pop"- mal ein bisschen verkopft, mal aus dem Bauch heraus - so klingt die Musik, der sich Christian Stauer (Keyboards und Gesang), Jan Baumgart (Gitarre und Gesang), Christian Kranz (Gitarre), Ludger Probson (Bass) und Benjamin Krämer (Schlagzeug) verschrieben haben. Seit dem Frühjahr 2001 tourt die Combo durch die Region.Vorläufer der "Kometen" war laut Band-Chef Stauer eine "Zehn-Mark-Soundkarte" im Heimcomputer von "El Commandante", wie ihn seine Kollegen nennen. Aus dem "Homerecording-Projekt" wurde im Lauf der Zeit "Cuba Comet Imperial". Den Namen entliehen sich die fünf "Langzeitstudenten" einem Phonoschrank aus den sechziger Jahren. "Wir hatten anfangs den Eindruck, dass unsere Musik ähnlich klingt", erklärt Stauer. "Irgendwo zwischen Weltraumgroove und Gänsehautballade", fügt er hinzu.Dass die Songs nach dem historischen Unterhaltungsgerät klingen, ist eher zweifelhaft. Kraftvolle Rockgitarren, gepaart mit sphärischen Synthesizer-Klängen, geben den Liedern den gewissen Pep. Das meinten jedenfalls Publikum und Jury im "Madhouse". Nach einem Demo-Band und einer selbst produzierten CD erscheint voraussichtlich im Frühjahr das neue Album der "Kometen"- pünktlich zur Endausscheidung um den "Modern Music Award 2004", der am 15. Mai im Exzellenzhaus stattfindet.

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