Nadelstiche und Joker-Tor

Dank des goldenen Tores von Einwechselspieler Christian Blatt bauen die Sportfreunde Thalfang ihren Vorsprung gegenüber dem schärfsten Verfolger aus Hundheim auf fünf Zähler aus. Von einer Vorentscheidung will indes in Thalfang keiner sprechen.

 Hoch hinaus: Michael Eck von der SG „Baldenau“ (links in Schwarz) im Kopfball-Duell mit Jonas Grigo von den Sportfreunden Thalfang. TV-Foto: Hans Krämer

Hoch hinaus: Michael Eck von der SG „Baldenau“ (links in Schwarz) im Kopfball-Duell mit Jonas Grigo von den Sportfreunden Thalfang. TV-Foto: Hans Krämer

Hundheim. Stürmisch ging es nicht nur "witterungstechnisch", sondern auch gleich auf dem Hundheimer Hartplatz zu. Die beiden Protagonisten der Liga hielten sich nicht lange bei der (taktischen) Vorrede auf, sondern zeigten beizeiten Offensivfußball. Die erste dicke Gelegenheit besaßen die Hausherren, als Kapitän Eugen Ziegenhagel per Direktabnahme abzog. Obwohl spielerische Glanzpunkte weitestgehend ausblieben, gestaltete sich das Hunsrücker Derby als interessant und spannend, weil sich beide Teams nichts schenkten und jeder Zentimeter umkämpft war. Trotz der ausgeglichenen und temporeichen Partie blieb es bei vielen Fehlpässen und wenigen gelungenen Kombinationen. Thalfangs Fivo Ogide, einer der am meisten gefoulten Spieler der Liga, verzog kurz vor der Pause in aussichtsreicher Position knapp. Hundheim, die nach der Partie am liebsten die Führung des Klassements wieder übernommen hätten, übernahmen zu Beginn der zweiten Hälfte den Taktstock. Doch der entscheidende Abschluss zur psychologisch wichtigen Führung gelang ihnen nicht. Genau in diese Druckphase hinein setzte ein Joker namens Christian Blatt einen Nadelstich, der sich als spielentscheidend heraus stellen sollte. In diesem Moment zeigte sich die SG-Abwehr nicht im Bilde - 0:1, 52.. War das die Initialzündung für ein besseres Derby? Kam die Scheid-Elf, die mit Michael Eck einen Spielgestalter einwechselte, noch einmal zurück?Schlussphase mit dramatischem Charakter

Als dann Ogides Kopfball am Querbalken landete, stockte den rund 120 Zuschauern der Atem - ein 0:2 hätte die Entscheidung bedeutet. Tatsächlich versuchten die Baldenauer alles, um wenigstens noch zum Ausgleich zu kommen, doch Präzision und die Ideen fehlten. Die Schlussphase besaß dann gutklassigen und teilweise dramatischen Charakter, da das Geschehen auf und ab wogte und so mancher Luftschlag eines Abwehrspielers Gefahr heraufbeschwor. Somit war der Sieg der Gäste zwar glücklich, aber keineswegs unverdient. Thalfangs Neu-Trainer Peter Petry: "Obwohl das Zusammenspiel im ersten Abschnitt nicht richtig funktionierte, haben wir danach flüssiger und zielstrebiger gespielt. Die Konter waren immer gefährlich und auch die Abwehr ließ kaum etwas zu. Kompliment!" Sein Gegenüber Danny Scheid war vor allem ob des Ergebnisses enttäuscht: "Wir haben es versäumt, auf das 1:0 zu spielen. Es war ein zerfahrenes Spiel, der Kampf überwog. Trotz der Niederlage ist noch nichts entschieden." Hundheim: Martini - Igel, A. Ziegenhagel (70. Eck), Pfeiffer, T. Gutweiler - Mettler, Peters, Weber, D. Gutweiler - E. Ziegenhagel, Gernez Thalfang: Gerstel - F. Krause - Schnettler (30. Blatt), S. Krause , Poppig - Paul, Knop, Hoff (72. Fetzer), Grigo - Schmidt, Ogide Tor: 0:1 Blatt (52.) SR: Thomas Kraff (Föhren) - ZS: 120 Besonderes Vorkommnis: Gelb-rote Karte für Stefan Knop (Thalfang) wegen wiederholten Foulspiels in der 85. Minute.