Neugierige Fragen zum Abschied

WITTLICH-WENGEROHR. Letzter Besuch bei der Klasse 8a: Ein Schuljahr lang haben die Schülerinnen und Schüler der Dualen Oberschule den TV -Lesern Einblick in vieles gewährt, was sie bewegt.

 Ein Schuljahr im Rampenlicht: Der TV hat die Klasse 8a der Dualen Oberschule in Wittlich-Wengerohr bei vielen Gelegenheiten begleitet, sie nach ihren Berufswünschen gefragt und mit ihnen über ernste und heitere Themen geredet.Foto: Petra Geisbüsch

Ein Schuljahr im Rampenlicht: Der TV hat die Klasse 8a der Dualen Oberschule in Wittlich-Wengerohr bei vielen Gelegenheiten begleitet, sie nach ihren Berufswünschen gefragt und mit ihnen über ernste und heitere Themen geredet.Foto: Petra Geisbüsch

Die Zeugnisse stehen vor der Tür, ein ungewöhnlich langes Schuljahr neigt sich seinem Ende zu. Alle Schüler dieser Welt sind froh, wenn am letzten Schultag das Klingeln ertönt und sie ein paar Wochen Ruhe haben von Lehrern, Hausaufgaben, Mathe, Deutsch und Englisch.In der Klasse 8a der Dualen Oberschule in Wittlich-Wengerohr ergibt sich das gleiche Bild. Aber nicht alle lassen jetzt nur die Seele baumeln. Immerhin müssen sie, da sie bereits in einem Jahr die Schule beenden, das spätere Berufsleben schon stärker im Visier haben als Gleichaltrige auf Realschulen oder Gymnasien. Lucas zum Beispiel, der im Frühjahr ein Praktikum in einer Firma in Bergweiler absolviert hat, geht in den Sommerferien noch einmal hin, um weitere Berufserfahrung zu sammeln.Und Jenny darf in die Verwaltung der Bertricher Kliniken hinein schnuppern: "Wenn es mir dort gefällt, darf ich mein nächstes Praktikum dort machen." Und auch Kevin I bleibt während der Ferien nicht untätig und geht zur Firma MAN.Ferienjobs für die einen, Camping für die anderen

Insgesamt werden acht Schüler der 8a aktiv in Sachen Berufswahl. Igor trägt Zeitungen aus. "Das mache ich immer, und das hört natürlich auch in den Ferien nicht auf."Gut die Hälfte der Jugendlichen fahren in den Ferien weg. Ein paar machen Camping, andere besuchen Verwandte; aber keiner von ihnen wird mit dem Flieger verreisen.Zum Abschied sind wir neugierig: Wir bitten sie, uns etwas von ihren Visionen, ihren Träumen für ihr späteres Leben zu verraten. Nicht alle lassen sich darauf ein, das müssen wir akzeptieren. Immerhin vier Jungs und zwei Mädchen wissen schon jetzt, dass sie einmal eine Familie gründen möchten. Von insgesamt 26 Schülern wollen sieben "auf jeden Fall" weg aus der Gegend, ruhig weit weg; zwei sind sich unsicher, und der Rest kann sich am ehesten eine Zukunft in der Heimat vorstellen. Dazu zählt auch Jenny: "Ich hänge an Hontheim und bleibe hier."Wenn er auch keine Kinder will, so hat Kevin II doch schon sehr genaue Vorstellungen von der Dame seines Herzens: "Blond soll sie sein, schön und klug, sicher nicht größer als ich selbst." Dann kann sie sein Leben als selbstständiger Kfz-Meister gerne teilen. Auch Lucas, der sein Glück als Mechatroniker oder als LKW-Fahrer versuchen will ("Ich bin nicht gerne jeden Abend daheim"), wünscht sich höchstens eine Freundin, aber keine Kinder.Kevin I träumt von einem Leben als Testfahrer in Finnland, entweder ohne Kinder oder mit exakt zweien, nicht mehr und nicht weniger. "Und dann wäre mein Traumauto ein Lotus Super 7." Olga möchte Friseurin werden, hat sich darin ja während ihres Praktikums auch schon erfolgreich ausprobiert, und möchte dreifachen Nachwuchs. Eine ziemlich runde Sache schwebt Joel als Lebensentwurf vor. "Ich hoffe, dass es mir an nichts fehlen wird. Ein Haus, klar, ein guter Beruf, vielleicht auch als Testfahrer, am besten von Rennwagen, und immer ein bisschen Geld übrig, das ich mir auf die Seite legen kann." Schicke Autos scheinen übrigens bei der 8a im Trend zu sein. Auch Björn hätte gerne eines, vielleicht einen schnellen BMW, und besser auch keine Familie, das stellt er sich eher lästig vor. Klassenlehrer Helmut Roth, der aufmerksam gelauscht hat, plaudert abschließend aus der eigenen Jugend. Visionen sind das Eine, was daraus wird, das Andere. "Als ich so alt war wie ihr, wusste ich zwei Dinge ganz genau: Ich wollte auf keinen Fall einen langweiligen Bürojob, und auf keinen Fall wollte ich Lehrer werden."

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