Ohrwürmer zum Pfeifen

BITBURG. Erstmals seit dem Gewinn des "Deutschen Rockpreises 2005" spielten Peilomat wieder in der Region: Im Kesselhaus in Bitburg rockten sie vor Kurzem eine ganze Stunde lang.

Wer Peilomat im Kesselhaus hören will, muss rechtzeitig da sein. Sonst geht es einem so wie den dutzenden Leuten, die draußen in der Kälte stehen und den freundlichen Türsteher anflehen, doch noch Einlass zu bekommen. Aber der schüttelt immer nur den Kopf: "Alles ist voll." Drinnen feiern derweil die Pünktlichen. 150 Leute sind es, die dicht gedrängt vor der Bühne stehen. Mit ihrem A-Capella-Intro "Guten Abend" werden sie von Peilomat begrüßt.Musik zum Mitrocken

Danach geben die drei Musiker einen Song nach dem anderen zum Besten. "Wenn morgen Klassentreffen wär", singt Frontmann Flo Peil. "Ich würd nicht hingehn", schallt es zurück. Viele der Besucher hören die Peilomat-Lieder nicht zum ersten Mal, kennen die Verse schon auswendig. Ob von "Großstadtkindern", "Sie liebt dich", "Jenny", oder "Fick dich" - dem Song, mit dem Peilomat in Hamburg im November vergangenen Jahres den Deutschen Rockpreis gewonnen haben: "Bei der Musik kann ich einfach nicht ruhig stehen bleiben", sagt Melanie. "Wenn die richtig losrocken, muss man einfach mitmachen." "Die Songs haben gute Texte, die man versteht und die etwas zu sagen haben", lobt Michael. Das sei auch das Motto der Band beim Songwriting, sagt Bassist Sebi Wagner. "Wenn du abends einen Peilomat-Song gehört hast, solltest du ihn am nächsten Morgen unter der Dusche auf Anhieb pfeifen können", beschreibt der gebürtige Bitburger das, worauf es bei Melodien ankommt. "Am Anfang steht manchmal nur ein Riff, eine Hook, manchmal steht auch erst eine Textzeile oder ein Thema, das dann als Aufhänger dient."Mit dem Preis kam noch mehr Lust

Bis der Song fertig ist, kann es Tage oder sogar Wochen dauern. "Wir feilen so lange an der Musik und dem Text, bis wir selbst begeistert davon sind", sagt Sänger Flo Peil. Die Motivation der drei jungen Musiker hat spätestens seit dem Gewinn des Deutschen Rockpreises ihr Maximum erreicht: "Wir haben uns ein Jahr lang den Arsch aufgerissen, und es hat niemanden interessiert", sagt Sänger Flo. "Das ist manchmal auch ganz schön hart gewesen. So ein Preis ist dann aber natürlich Bestätigung für die Arbeit." Bald kommt die CD

Und mit Peilomat aufzutreten, bedeutet mehr Arbeit, als "nur" auf der Bühne zu stehen. "Es geht auch sehr viel Zeit drauf für die vielseitige Kommunikation und die aufwändige Koordination von Fahrten, Terminen, Telefonaten und Anfragen", erzählt Sebi Wagner. "Da wir jedoch alle drei das lieben, was wir machen, würde ich viel eher von ,Spass bei der Arbeit' als von ,Stress auf'm Job' sprechen." Arbeit erwartet Peilomat auch in den nächsten Monaten: "Wir werden intensiv an neuen Songs basteln, um uns für unser erstes Album zu rüsten", sagt Sebi Wagner. Im Laufe des Jahres soll die neue CD dann erscheinen. Garantiert mit einigen neuen Ohrwürmern, die sich am nächsten Morgen unter der Dusche nachpfeifen lassen.

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