Panik auf Eis

TRIER. Indie-Partys sind in Trier derzeit schwer angesagt: Das Team vom "Panic Club" hat sich dabei etwas Neues ausgedacht. Bevor am späten Freitagabend in der "Produktion" (Domfreihof) gefeiert wird, gibt es in der Trierer Eislaufhalle einmalig Eistänze der etwas anderen Art zu sehen.

"Panic on the streets of London, panic on the streets of Birmingham", sangen The Smiths in "Panic", einem echten Indie-Klassiker. Panik in der Trierer Eishalle, könnte man dazudichten. Auch wenn das Smiths-Sänger Morrissey sicher nicht gerecht würde. Panik! Nicht nur weil der "Panic Club" morgen in der Halle auflegt. Sondern auch wegen der rutschigen, fast befremdlichen Beschäftigung. Eislaufen? Viele zwischen 18 Jahren und Anfang 30 - also in etwa die Panic-Club-Zielgruppe - schlittern beim Gedanken daran schon ins ewige Eis des Langzeitgedächtnisses: mein erstes Cola-Bier. Mein erster Kuss. Ach. Der letzte Sturz aufs Steißbein. Um zehn Uhr zu Hause sein, sonst gibt es Ärger. So werden viele Indie-Fans ihre Erinnerungen an selige Eisläufe haben. In trügerischer Sicherheit, nie wieder auf Eis zu stehen. Mit diesem Vorsatz werden morgen Abend zwischen 19.30 Uhr und 22 Uhr einige brechen. Leute, die vielleicht noch nie im auffälligen rot-weißen Trierer "Zirkuszelt" waren. Oder nicht in diesem Jahrtausend. Die Eishallen-Idee kommt aus einer Schnaps-Laune heraus. Dabei hat Roman Neuman (27) vom "Panic Club"-Team noch keine Ahnung, wie die einmalige Eis-Exkursion angenommen wird. "Das ist ganz schwer zu sagen. Es polarisiert. Viele finden es super, andere blöd." Die Jungs vom Panic-Team beschallen die Halle mit Gitarren-Musik, oft mit englischem Touch. Mit Stil und Haltung. So nah wie auf dieser Seite kommen Tokio Hotel und Panic Club sonst nie zusammen. Schon der erste "Panic Club" im November 2005, damals noch im "Emu's", wurde ein Erfolg. Damals gab es - abgesehen vom Platzhirschen "Lucky's Luke" - praktisch keine großen Indie-Partys. Mittlerweile kam eine Flut an Partys mit relativ ähnlicher Ausrichtung hinzu. Wie die Visions-Party, Disco Destruction (beide Exhaus), Trashique (Produktion) oder das "Gitarren-Studio" (Forum). Bei dieser Auswahl wird für jede neue Veranstaltung langsam das Eis dünn. Morgen allerdings nicht. "Panic on Ice": Die Eishalle ist von 19.30 Uhr bis 22 Uhr geöffnet. Zwischen Porta Nigra (Margaretengässchen) und Eishalle fährt ein Shuttle-Bus (hin: 19.15 Uhr, zurück gegen 22.15 Uhr). Anschließend geht die Party in der"Produktion" (Dom) weiter. Kombi-Preis für Eishalle, Bus und Party: fünf Euro.

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