PORTRÄT: Zwischen Schalke, Köln und Salmrohr

WITTLICH. Das Salmrohrer Fußalltalent Patrick Trampert hat mit seinen 18 Jahren bereits eine bewegte Fußballzeit hinter, aber eine noch größere Zukunft vor sich. Der Ausnahmestürmer übernimmt schon jetzt beim FSV Salmrohr Verantwortung und hat mit seinem ersten Tor in der Rheinlandliga ein Ausrufezeichen gesetzt.

Patrick Trampert zählt zu den größten Fußballtalenten der Region, hatte bereits Angebote vom FC Schalke 04 und vom 1. FC Köln. Seine Fähigkeit, sich trotz guter individueller Eigenschaften in den Dienst der Mannschaft zu stellen, ist in der Region längst bekannt. Als noch spielberechtigter A-Juniorenspieler ist er in der Bezirksligamannschaft des FSV Salmrohr Stammspieler, wird derzeit in der Ersten eingebaut und langfristig integriert. Sein Ziel ist eine "stete Weiterentwicklung im fußballerischen Bereich. Stagnation darf es nicht geben, immer ein Ziel vor Augen zu haben, dieses Motto ist für mich bindend", erläutert der Youngster selbstsicher. Der in Wittlich geborene 1,82 Meter große und 80 Kilo leichte Trampert begann bereits im zarten Alter von drei Jahren bei den Wittlicher Bambini. Bis zur C-Jugend blieb er in der Kreisstadt, wurde dort Bezirksmeister und Rheinlandpokalsieger, ehe er im ersten B-Jugend-Jahr zum großen Nachbarn Salmrohr in die Verbandsliga wechselte. Sein Talent blieb den Nachwuchs-Verantwortlichen in Trier nicht verborgen, so dass er das zweite Jahr den Regionalligisten Eintracht Trier verstärkte. In dieser Zeit spielte Patrick auch in der Verbandsauswahl, wurde in den Jahren 2002 und 2003 sogar nach Duisburg zur U-19-Nationalmannschaft eingeladen. Beim großen FC Schalke war nach einer Woche Probetraining Schluss, doch beim 1. FC Köln hätte er eine Chance gehabt. Doch die Suche nach einer eigenen Wohnung und das viele Hin- und Herfahren erwiesen sich als Nachteil, Internatsplätze waren rar. Mit der Rheinland-Auswahl holte er sich weitere Erfahrungen beim Dreiländerturnier in Edenkoben. Nach diesem kometenhaften Jahr zog es den bodenständigen Fußballer wieder in seine Heimat. In der vergangenen Saison musste er mit dem Abstieg der Salmrohrer A-Jugend aus der Regionalliga eine bittere Pille schlucken, doch abgeschrieben war er nie. Obwohl noch spielberechtigt in der A-Junioren-Rheinlandliga, gaben ihm die Salmrohrer Verantwortlichen eine neue Herausforderung im Bezirksligateam der zweiten Mannschaft. Dort ist er Stammspieler und kommt gar in der Verbandsliga die letzten 20 Minuten kontinuierlich zum Einsatz. "Mein Hauptaugenmerk liegt auf der ersten Mannschaft. Da ich als Heilerziehungspfleger auch das Wochenende arbeiten muss, ist alles auf den Spielplan der ersten Mannschaft abgestimmt", umreißt der in Flussbach bei den Eltern wohnende Stürmer die Einsatzplanung. Anfang August begann für Patrick Trampert die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger im Pflegeheim für geistig behinderte Menschen in Wittlich. Miroslav Klose als Vorbild

Der schnelle, technisch sehr beschlagene Vollblutstürmer, dessen Vorbild Miroslav Klose ist ("Nicht nur, weil er wie ich Stürmer ist, sondern weil er einen unglaublichen Weg vom Bezirksligaspieler zum Nationalspieler in nur wenigen Jahren gemacht hat"), hat einen Riecher für torgefährliche Situationen und sieht in seinem Kopfballspiel noch etliche Reserven. Wenn er mal nicht Fußball spielt, beschäftigt sich Patrick mit Freundin Anna-Rita oder geht am Wochenende aus. "Aber nur, wenn Sonntag kein Spiel ist, sonst kannst du deine Leistung nie bringen", schränkt er ein. Nach dem Spiel trinkt er gerne Apfelschorle und ist in der Lage, Spaghetti mit Tomatensoße oder auch eine Pizza selbst zu machen. Als seine schlechteste Angewohnheit sieht er, dass "ich manchmal am Wochenende rauche. Auch zu Hause könnte ich meiner Mutter mehr unter die Arme greifen." Befragt nach seinem Nahziel, muss Patrick Trampert nicht lange überlegen. "Mich schnell integrieren und mit der ersten Mannschaft nächste Saison Oberliga spielen." Die Voraussetzungen dazu sind da.

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