REITSPORT: Schwebefrei im Mondscheintölt

MINDERLITTGEN. (teu) Ganz unscheinbar, auf einem Aussiedlerhof bei Minderlittgen, ist eine deutsche Meisterin und WM-Teilnehmerin beheimatet. Katja Kleer ist eine der besten deutschen Islandpferdereiterinnen. Der Blick schweift automatisch nach Norden, da wo sich markant der Mosenberg vom Horizont abzeichnet. Der Wind weht auch im Spätsommer schon mal ganz frisch über den Höhenzug zwischen Minderlittgen und Großlittgen. Im Winter könne es hier ganz schön ungemütlich werden, sagt Katja Kleer. Es sieht so aus, als würde sich Kleer schon jetzt auf die kalte Jahreszeit vorbereiten. Im Fleecepulli und mit Schal steht sie auf der Koppel und dirigiert eine Gruppe Reitschülerinnen. "Ich habe mir eine Erkältung eingefangen", erklärt Kleer. Die Übungsstunde ausfallen lassen, das geht trotzdem nicht. Das Training ihrer Schützlinge muss weiter gehen, auch mit Schal. Katja Kleer scheint ähnlich widerstandsfähig wie die Pferde, die sie seit zweieinhalb Jahren zusammen mit ihrem Mann Konrad auf einem der Aussiedlerhöfe bei Minderlittgen züchtet. Erst vor 50 Jahren kamen Islandpferde wieder zurück auf den Kontinent. Ein Jahrtausend ist es her, dass die Wikinger Pferde auf Island heimisch machten. Im rauen Klima der Insel hoch im Norden entwickelte sich ein kräftiges, ausdauerndes, maximal 1,45 Meter großes Pferd, das von Natur aus die Gangarten des Urpferds Tölt und Pass beherrscht. Weltrekord: 250 Meter in 21,1 Sekunden Der Tölt, bei dem das Pferd abwechselnd ein oder zwei Hufe am Boden hat, macht Islandpferde bei Hobbyreitern beliebt. Es gibt keine Schwebephase, so dass der Reiter fast erschütterungsfrei und bequem längere Strecken im Sattel zurücklegen kann. Beim Pass wiederum erreichen die kleinen Islandpferde Geschwindigkeiten von rund 40 Kilometern pro Stunde. Der Weltrekord auf der standardisierten 250-Meter-Runde liegt bei 21,1 Sekunden. Dass Islandpferde sowohl für Hobbyreiter, als auch für den Turniersport geeignet sind, weiß Katja Kleer aus eigener Erfahrung. Vor zwei Jahren wurde sie deutsche Meisterin. 2003 vertrat sie Deutschland bei den Weltmeisterschaften in Dänemark und wurde Siebte. Dieses Jahr steht die deutsche Vize- und eine westdeutsche Meisterschaft auf der Habenseite. Bei den Regionaltitelkämpfen in Roderath bei Euskirchen trat Klees allerdings nicht mit ihrem besten Pferd an, "weil er auf der kleinen Bahn auf die Bremse treten müsste", erklärt Kleer. Das soll beim nächsten Turnier nicht passieren. Wichtiger als der eigene Erfolg in Roderath sind Kleer die ihrer Schützlinge. Charlotte Freitag (Vierte beim so genannten "Mondscheintölt"), Sarah Resch (Dritter der Reiterprüfung) und Jan Hoffmann (unter anderem Sechster der Viergangprüfung aus Schritt, Trab, Galopp und Tölt) erreichten vordere Platzierungen. "Am Anfang war ich nervös. Es kommt auch darauf an, wie das Pferd gelaunt ist", berichtet Hoffmann, der mit Mána zum zweiten Mal an einem Wettkampf teilnahm. Erst vor zwei Jahren begann der Elfjährige mit dem Reiten. "Ich hatte tierische Angst vor Pferden", erinnert er sich. Das ist nun vorbei. Nicht zuletzt wegen des im rauen Klima Islands entwickelten guten Charakters der Islandpferde geht Jan Hoffmann mittlerweile ganz ungezwungen mit den Tieren um.

Der Blick schweift automatisch nach Norden, da wo sich markant der Mosenberg vom Horizont abzeichnet. Der Wind weht auch im Spätsommer schon mal ganz frisch über den Höhenzug zwischen Minderlittgen und Großlittgen. Im Winter könne es hier ganz schön ungemütlich werden, sagt Katja Kleer. Es sieht so aus, als würde sich Kleer schon jetzt auf die kalte Jahreszeit vorbereiten. Im Fleecepulli und mit Schal steht sie auf der Koppel und dirigiert eine Gruppe Reitschülerinnen. "Ich habe mir eine Erkältung eingefangen", erklärt Kleer. Die Übungsstunde ausfallen lassen, das geht trotzdem nicht. Das Training ihrer Schützlinge muss weiter gehen, auch mit Schal. Katja Kleer scheint ähnlich widerstandsfähig wie die Pferde, die sie seit zweieinhalb Jahren zusammen mit ihrem Mann Konrad auf einem der Aussiedlerhöfe bei Minderlittgen züchtet. Erst vor 50 Jahren kamen Islandpferde wieder zurück auf den Kontinent. Ein Jahrtausend ist es her, dass die Wikinger Pferde auf Island heimisch machten. Im rauen Klima der Insel hoch im Norden entwickelte sich ein kräftiges, ausdauerndes, maximal 1,45 Meter großes Pferd, das von Natur aus die Gangarten des Urpferds Tölt und Pass beherrscht.Weltrekord: 250 Meter in 21,1 Sekunden

Der Tölt, bei dem das Pferd abwechselnd ein oder zwei Hufe am Boden hat, macht Islandpferde bei Hobbyreitern beliebt. Es gibt keine Schwebephase, so dass der Reiter fast erschütterungsfrei und bequem längere Strecken im Sattel zurücklegen kann. Beim Pass wiederum erreichen die kleinen Islandpferde Geschwindigkeiten von rund 40 Kilometern pro Stunde. Der Weltrekord auf der standardisierten 250-Meter-Runde liegt bei 21,1 Sekunden. Dass Islandpferde sowohl für Hobbyreiter, als auch für den Turniersport geeignet sind, weiß Katja Kleer aus eigener Erfahrung. Vor zwei Jahren wurde sie deutsche Meisterin. 2003 vertrat sie Deutschland bei den Weltmeisterschaften in Dänemark und wurde Siebte. Dieses Jahr steht die deutsche Vize- und eine westdeutsche Meisterschaft auf der Habenseite. Bei den Regionaltitelkämpfen in Roderath bei Euskirchen trat Klees allerdings nicht mit ihrem besten Pferd an, "weil er auf der kleinen Bahn auf die Bremse treten müsste", erklärt Kleer. Das soll beim nächsten Turnier nicht passieren. Wichtiger als der eigene Erfolg in Roderath sind Kleer die ihrer Schützlinge. Charlotte Freitag (Vierte beim so genannten "Mondscheintölt"), Sarah Resch (Dritter der Reiterprüfung) und Jan Hoffmann (unter anderem Sechster der Viergangprüfung aus Schritt, Trab, Galopp und Tölt) erreichten vordere Platzierungen. "Am Anfang war ich nervös. Es kommt auch darauf an, wie das Pferd gelaunt ist", berichtet Hoffmann, der mit Mána zum zweiten Mal an einem Wettkampf teilnahm. Erst vor zwei Jahren begann der Elfjährige mit dem Reiten. "Ich hatte tierische Angst vor Pferden", erinnert er sich. Das ist nun vorbei. Nicht zuletzt wegen des im rauen Klima Islands entwickelten guten Charakters der Islandpferde geht Jan Hoffmann mittlerweile ganz ungezwungen mit den Tieren um.

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