Richtungsweisendes Moselderby

Beide Teams sind mit atemberaubendem Tempo in die Saison gestartet: Das direkte Aufeinandertreffen von Spitzenreiter Mülheim und dem Zweiten aus Traben-Trarbach am Samstagabend (18 Uhr, Kunstrasenplatz Mülheim) wird zur Nagelprobe.

Mülheim/Mosel. Der Ausgang dieses Moselderbys könnte Aufschluss über die weitere Entwicklung in der Kreisliga B I geben: Beide Mannschaften zählen zum Favoritenkreis.

Thomas Melcher ist mit seiner SG im Soll. Platz zwei mit einer "Hängepartie" gegen Gielert entspricht den Vorstellungen der Verantwortlichen in der Doppelstadt. Die Zielsetzung des neu installierten Vorstands: Ein Platz unter den ersten Fünf. "Die Mannschaft hat einen Schritt nach vorn gemacht. Nicht nur die gelungene Offensivleistung stimmt mich zuversichtlich, sondern vor allem der Defensiv-Verbund, der erst drei Gegentore bekommen hat", freut sich Melcher. Die Mischung stimmt: Routiniers wie Carsten Polch, Ralf Pellenz, Rückkehrer Kai Kieren sowie Daniel Vetterling (Kapitän) sind optimal abgestimmt auf die hungrigen Youngsters Andre Benzarti, Denniz Toy-Karl oder David Reis, die ihren Weg gehen werden. Leider muss Traben-Trarbach auf die Dienste der beiden Amedovski-Brüder verzichten, die es nach Duisburg zog.

"Jeder arbeitet wieder für den anderen. Neben der offensiven Grundausrichtung legen wir den Fokus auf unsere Abwehr, die es wieder geschafft hat, diesen Namen zu verdienen", sagt der Trainer. Er wird künftig an der Seitenlinie stehen und das Dress nur noch im absoluten Notfall überstreifen. Auch in Mülheim vertraut er der zuletzt sicher stehenden Abwehr um Libero Pellenz sowie dem Sturmtrio James Perry, Polch und Toy-Karl. Jeder der drei Stürmer hat bereits vier Treffer auf dem Konto. Melcher: "Es wird ein richtungsweisendes Spiel, das wir unbedingt gewinnen wollen. Halten wir Zielinski im Griff, dann haben wir das Spiel im Griff. Ich denke, die Partie wird in der Abwehr entschieden."

Der Gastgeber SpVgg Mülheim/Brauneberg ist zwar noch Spitzenreiter, hat aber ein Spiel mehr absolviert als der Gegner. Die Verantwortlichen sehen die bisherige Saison als großen Erfolg an. Mit dem 0:1 gegen Peterswald steht nur eine Niederlage zu Buche, das 2:2 von Hundheim gilt als Maßstab für die Partie am Samstag. Augenscheinlich ist die Treffsicherheit der "Abteilung Sturm und Drang". Bereits 21-mal fand die Kugel den Weg ins gegnerische Gehäuse. "Wir haben nicht nur einen Artur Zielinski. Die gesamte Offensivabteilung ist zu Toren fähig und hat das schon eindrucksvoll bewiesen", sagt Mülheims Vorsitzender Wolfgang Thiel selbstbewusst. Mit Paul Schmidt wurde der Wunschkandidat als Coach geholt. Bereits vor zehn Jahren drückte der Disziplinfanatiker Schmidt dem Spiel seinen Stempel auf. An alter Wirkungsstätte ist die Handschrift von Schmidt bereits erkennbar. Er vertraut vor allem der Jugend. Spieler wie Patrick Schweißthal, Matthias Staar, Sven Ristic oder Armin Dzubur sind längst integriert. Und die früheren A-Jugendspieler Benedikt Nau, Dominik Kiesch und Benni Thomas zählen nun schon zu den Erfahrenen. Mit den gestandenen A-Liga-Spielern Roman Wieber, Artur Zielinski und Ingo Zimmermann lässt sich das Saisonziel - "oben mitspielen, bei Bedarf auch Aufstieg" - optimistisch angehen. Die Achse Wieber - Nau, Kiesch - Zielinski wird auch am Samstag der Impulsgeber sein, denn "gewinnen wollen wir schon, auch wenn es schwer und knapp zugehen wird", so Thiel. Der macht keinen Hehl daraus, was er als Ziel verfolgt: spätestens im nächsten Jahr den Aufstieg in die A-Liga klarzumachen.

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