Rotes Kreuz hilft bei Alzheimer

BITBURG. (rh) Mit einer Veranstaltungsreihe und Hilfsangeboten für Familien widmet sich das Deutsche Rote Kreuz dem Thema Alzheimer. Die Auftaktveranstaltung ist am 21. Mai im Haus Beda in Bitburg.

Die Krankheit Alzheimer hat meist einen schleichenden Beginn, der sich in Überforderung, Unsicherheit und Ratlosigkeit des Menschen äußert. Gedächtnislücken, ein Gefühl innerer Leere, Orientierungslosigkeit und depressive Verstimmung sind bekannte Begleiterscheinungen. Es folgen zunehmende Schwierigkeiten, Zusammenhänge zu verstehen. Das Sprechen wird beeinträchtigt. Später sind zunehmende Verwirrung, geistiger Verfall, Apathie und Bettlägerigkeit eindeutige Zeichen. Viele Betroffene merken erst spät oder wollen nicht wahr haben, dass die Krankheit sie heimsucht. "Unsere Mitarbeiter stellen fest, dass die Pflegesituation in den Familien mit Alzheimer- und Demenz-Kranken besonders belastend für die Kranken und Angehörigen ist", sagt Margret Brech. Als Bereichsleiterin Soziale Dienste beim DRK-Kreisverband Bitburg-Prüm ist sie verantwortlich für die geplante Veranstaltungsreihe. Dabei sollen konkrete Wege für betroffene Familien aufgezeigt werden. Die Ärztin Sylvia Zacharias berichtet von ihren Erfahrungen, die sie im Verlaufe der Krankheit bei ihrem Vater, dem bekannten Musiker Helmut Zacharias, gemacht hat. In der anschließenden Diskussion besteht Gelegenheit zum Meinungsaustausch.Reaktion auf große Nachfrage

"Unser Ziel ist es, die gesellschaftliche Akzeptanz für die Krankheit zu fördern. Wir wollen Angehörigengruppen bilden, die sich regelmäßig treffen und professionell betreut werden", beschreibt Brech das weitere Vorgehen. Die Gruppen in Bitburg und Prüm leitet Hildegard Roßler, Krankenschwester und Gestalttherapeutin. "Darüber hinaus bieten wir interessierten Helfern die Möglichkeit zur Mitarbeit. Hierbei handelt es sich um geringfügig bezahlte Ehrenämter. Alle werden theoretisch und praktisch vorbereitet, etwa in unserer Einrichtung ,Sching Zeijt'", erklärt Margret Brech. Ziel der Helfergruppen ist es, die betroffenen Familien sporadisch oder regelmäßig zu unterstützen. Die Betreuungszeiten können teilweise mit der Pflegekasse abgerechnet werden. Projektbeteiligte sind die sozialen Einrichtungen des DRK-Kreisverbandes. Die fachliche Begleitung obliegt Hildegard Roßler. Nach der Auftaktveranstaltung am Mittwoch, 21. Mai, um 19.30 Uhr in Bitburg wird der erste Angehörigentreff zur Gruppenbildung am Samstag, 26. Mai, um 19.30 Uhr im "Café Kaiser" in Prüm (Am Stadtwald) angeboten. Am 27. Mai um 19.30 Uhr treffen sich Angehörige zur Gruppenbildung in "Limbourgs Garten" in Bitburg. Eine Informationsveranstaltung "Ursachen, Verlauf und Möglichkeiten aus Sicht des Mediziners" ist am 25. Juni um 19.30 Uhr im DRK-Heim in Prüm. Am 10. September um 19.30 Uhr heißt es "Wertschätzen - ein Weg der Begleitung" in der DRK-Rettungswache Bitburg. Am 8. Oktober um 19.30 Uhr im DRK-Heim Prüm geht es um den Umgang mit Problemsituationen. "Angehörige erbringen ein Höchstmaß an Leistungen. Uns geht es auch darum, die Pflegeperson zu unterstützen und vor Ort Entlastungsmöglichkeiten anzubieten", erklärt Hildegard Roßler. "Es ist ein enormer Bedarf zu diesem Thema vorhanden. Entlastungsangebote werden stärker nachgefragt. Wir bieten Beratungs- und Betreuungsangebote auf professionellem Niveau", ergänzt Cordula Bielemeier von der Beratungs- und Koordinierungsstelle bei der DRK-Sozialstation in Prüm. Weitere Informationen und Anmeldungen für die Helfergruppen nimmt Margret Brech unter Telefon 06561/602030 entgegen.

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