Runde Sache

Eine Saison der Konsolidierung: Die TBB Trier hat die BBL-Saison als Tabellenzehnter beendet und damit gezeigt, dass die "Wildcard" nach dem sportlichen Abstieg 2008 durchaus zu Recht an die Mosel gegangen war. So schneiden die TBB-Spieler in der Einzelkritik ab - sortiert nach ihrer Gesamt-Einsatzzeit.

Trier. Acht Siege in der Hinrunde, acht in der Rückrunde: Die ausgeglichene Bilanz haben die Trierer Basketballer zwar nach der Abschluss-Niederlage in Bremerhaven verpasst. Insgesamt verlief die Saison aber trotz diverser Verletzungen viel erfreulicher als das Seuchen-Jahr 2007/08. Eine Saison ohne Abstiegssorgen, mit zurückgewonnener Heimstärke.

Jamal Shuler: Der 23-Jährige war in dieser Saison der einzige Neue, der direkt vom US-College kam. Überraschend dabei: Kein TBB-Spieler stand in dieser Saison länger auf dem Feld als Shuler (34 Spiele, 998 Minuten). Als emotionaler Kämpfertyp wichtig fürs Team: Shuler konnte seine Kollegen immer wieder mal mitreißen. Gute Saison - und er wird sich noch steigern können.

Statistik (Durchschnitt pro Partie): 29,2 Minuten, 9,1 Punkte, 4,3 Rebounds, Position: Shooting Guard.

Chris Copeland: Der 25-jährige Amerikaner musste Caleb Green ersetzen, den besten TBB-Spieler der vorigen Saison. Insgesamt war er bei den Statistiken der Top-Mann der TBB (34 Spiele, die meisten Punkte, die meisten Rebounds, die meisten Blocks). Startete überragend, hatte gegen Mitte der Saison eine schwächere Phase, wurde dann aber wieder stärker.

Statistik: 29,18 Minuten, 13,5 Punkte, 4,9 Rebounds, Position: Power Forward.

Derek Raivio: Der 24-jährige Aufbauspieler hatte keine leichte Saison: Praktisch über die komplette Spielzeit behinderte ihn ein hartnäckiges Hühnerauge am Zeh (er wurde deshalb am Montag in Köln erneut operiert). Aber Raivio biss auf die Zähne: Raivio war bester Freiwurf-Schütze und bester Passgeber, sehr wichtig fürs Team. Raivio hat noch einen Vertrag bis 2010.

Statistik: 28,4 Minuten, 10,4 Punkte, 2,6 Assists, Freiwurf-Quote: 87,5 Prozent. Position: Point Guard.

Maksym Shtein: Eigentlich Nummer zwei auf der Center-Position, vertrat aber anfangs den verletzten George Evans. Guter Hakenwurf, gute Wurf-Quote (64 Prozent), aller mäßiger Freiwurf-Schütze (51 Prozent). Hat noch Vertrag.

Statistik: 32 Einsätze, 18 Minuten, 7,7 Punkte, 2,8 Rebounds, Position: Center.

Tyrone Riley: Typischer Rollenspieler auf den großen Positionen. Er wirkte anfangs physisch nicht topfit, machte dann aber zumeist einen ordentlichen Job - solide, ohne großartig zu glänzen.

Statistik: 32 Einsätze, 18 Minuten, 4,9 Punkte, 2,8 Rebounds.

Norman Richardson: Die Bedeutung des Kurzzeit-NBA-Profis für die TBB zeigt sich an einer Statistik: Richardson pausierte acht Mal wegen einer Verletzung - in dieser Zeit gab es sechs TBB-Niederlagen. Oft war er von großer Bedeutung, manchmal auch von entscheidender. Bisweilen aber etwas zu motiviert - dann traf er schon mal die falschen Entscheidungen. Hatte im Schnitt die längste Einsatzzeit aller TBB-Spieler (29,23 Minuten).

Statistik: 26 Einsätze, 29,23 Minuten, 11,4 Punkte, 3,7 Rebounds, Position: Forward.

George Evans: Dass Evans nur "mittendrin" auftaucht, hat einen einfachen Grund: Der 37-Jährige hatte sich im September verletzt, verpasste dadurch die ersten zehn Partien. Danach zeigte er aber, warum Trainer Defraigne ihn als "Leader" verpflichtet hatte: Stark unterm Korb, mit hoher Erfolgs-Quote (67,6 Prozent der Würfe saßen) - mit 13,5 Punkten im Schnitt führt Evans diese Statistik team intern noch vor Copeland an. Kleines Manko: Das Abgreifen von Rebounds ist nicht die Spezialität des schnellen Centers.

Statistik: 24 Einsätze, 26 Minuten, 13,5 Punkte, 3,6 Rebounds, Position: Center.

James Gillingham: Auch der Kapitän war lange verletzt und konnte sich entsprechend nicht so sehr in Szene setzen wie erhofft. "Gilli" ist als guter Verteidiger wichtig fürs Team. Er hat zudem in der Mannschaft seit vergangenem Samstag die beste Dreier-Quote (41 Prozent, nach seinen fünf Dreiern bei fünf Versuchen in Bremerhaven).

Statistik: 24 Einsätze, 22,30 Minuten, 7,2 Punkte, 2,8 Rebounds, Position: Guard.

Brian Brown: Der Trier-Rückkehrer wurde als Kurzzeit-Ersatz für den verletzten Gillingham nachverpflichtet, erhielt dann aber nach guten Leistungen einen Vertrag bis zum Saisonende.

Statistik: 19 Einsätze, 24,49 Minuten, 10,4 Punkte. Position: Guard.

Kevin Houston: Vertreter für den verletzten Norman Richardson. Er erlebte bei fünf Spielen nur einen Sieg - dafür half er beim Heimsieg gegen Artland kräftig mit.

Statistik: 5 Einsätze, 24 Minuten, 8 Punkte.

Christian Hoffmann: Das zweite Jahr in Trier brachte Christian Hoffmann nicht den erhofften Fortschritt. Wenn er länger spielen durfte, deutete er an, was er kann (elf Punkte gegen Ulm). Hatte aber nur noch halb so viel Spielzeit wie im Vorjahr (knapp fünf Minuten pro Spiel).

Kosta Karamatskos konnte seine Spielzeit im Vergleich zum Vorjahr zumindest etwas verlängern. Maik Zirbes (19, Vertrag für nächste Saison) half in zwölf BBL-Partien mit, im Schnitt fünf Minuten.

Der weitere deutsche Nachwuchsspieler, Alex Goolsby, kam insgesamt in der Saison nur drei Minuten zum Einsatz.

TBB kompakt

Höchster Saison-Sieg: 77:57 gegen Düsseldorf Höchste Niederlage: 63:96 in Paderborn Zuschauerschnitt: 3647 (Platz fünf in der Liga, aber knapp unter dem BBL-Durchschnitt von 3666). Punktereichstes Spiel: 100:102 n.V. gegen Tübingen Abschluss-Party: Am Mittwoch feiert die TBB gemeinsam mit ihren Fans. Los geht es um 18 Uhr auf dem Arena-Vorplatz (bei schlechtem Wetter in der Arena-Nebenhalle). (AF)

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