Schau mir in die Gläser, Kleines

TRIER. Wenn die Sonne lacht, geht es uns meistens gut. Doch das Sonnenlicht ist wegen seines UV-Anteils mit Vorsicht zu genießen. Mit den Expertentipps zum Sonnenschutz sind Sie auf der sicheren Seite – denn die Haut vergisst nichts.

"Die Sonne ist ein Stimmungsmacher, und wie bei jedem Stimmungsmacher ist es ratsam, maßvoll und gut damit umzugehen", sagt Dr. Gerd Kautz, Hautarzt aus Konz. Ein Zuviel an Sonne könne zu Hautschäden führen. Das Fatale: "Die Haut vergisst nichts", sagt Dr. Mariana Santos, Kinderchirurgin im Mutterhaus der Borromäerinnen in Trier. "Die Haut ist vergleichbar mit einem Film. Wenn er einmal belichtet ist, dann ist er belichtet", erklärt die Medizinerin. Die Folgen von Sonnenschäden könnten sich später in vorzeitigen Hautalterungen und sogar in Hautkrebs zeigen, sagt Santos. Die Ärzte beobachten einen alarmierenden Anstieg an Hautkrebs. Dies sei eine Folge des weit verbreiteten Wunsches nach Bräune um jeden Preis. Das Hautkrebsrisiko kann vermindert werden: Die Experten raten, schon in Kinderjahren mit dem Sonnenschutz zu beginnen: "Babys gehören nicht in die direkte Sonne", sagt Gerd Kautz. Kinderhaut sei um ein Vielfaches schutzbedürftiger als die Haut von Erwachsenen, da der UV-Eigenschutz der Haut in den ersten Lebensjahren noch nicht voll entwickelt sei. Die erste Regel: eine "Siesta" von 11 bis 16 Uhr einhalten. "Die schwächere Morgen- und Nachmittagssonne ist die ideale Zeit für Unternehmungen im Freien", sagt Gerd Kautz. Zweitens: Regelmäßiges Einreiben mit Sonnencremes. "Wichtig ist, die Einwirkzeit zu beachten", sagt der Mediziner. Beim Baden sollten nur wasserfeste Sonnencremes verwendet werden. Und nach der Abkühlung im Wasser oder starkem Schwitzen gelte: immer wieder eincremen. Zu einem optimalen Sonnenschutz gehören laut Kautz auch die Sonnenbrille, eine Kopfbedeckung und sonnendichte Kleidung. "Leider ist es in Schwimmbädern immer noch verboten, mit spezieller Kleidung, die einen UV-Schutz enthält, ins Wasser zu gehen", kritisiert der Mediziner. Wer seiner Haut Gutes tun möchte, sollte auch seinen Hauttyp annehmen: Die Experten unterscheiden in unserer Region vier Hauttypen. Das heißt: Der helle blasse Phototyp bekommt bei gleichen Bedingungen schneller einen Sonnenbrand als der mediterrane dunkelhäutigere Typ. Daher sei es wichtig, die eigene Sonnenempfindlichkeit richtig einzuschätzen und Sonnencremes mit dem richtigen Lichtschutzfaktor zu wählen. Wenn die Haut Warnsignale sende, müssten diese ernst genommen werden. Veränderungen eines Pigmentmals sollte der Arzt untersuchen. Mariana Santos sagt: "Frühzeitig erkannter Hautkrebs ist gut behandelbar." Bei einem Sonnenbrand gelte: mit Wasser kühlen und danach eincremen. "Bei Blasenbildung muss der Hautarzt aufgesucht werden", rät Gerd Kautz. "Doch dazu sollte es erst gar nicht kommen, man muss sich immer wieder klarmachen, dass sich jeder Sonnenbrand in die Haut einbrennt", sagt Mariana Santos. Informationen im Internet: www.bfs.de (Bundesamt für Strahlenschutz), www.bzga.de (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung), www.krebsgesellschaft.de (Deutsche Krebsgesellschaft e.V.), www.krebsinformation.de (Krebs-Informations-Dienst des Deutschen Krebsforschungszentrums) und www.who.ch (Weltgesundheitsorganisation).

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