SPIEL DES TAGES : 40 Minuten reichen für den Sieg

LÜXEM. Nach dem ungefährdeten 3:0-Erfolg gegen den TuS Platten und dem damit verbundenen Sprung auf den zweiten Platz mausert sich der SV Lüxem zum Titelkandidaten.

Eigentlich hätte man sich die zweite Halbzeit sparen können. Denn nach 39 Minuten war das Schlagerspiel der beiden Lokalrivalen entschieden. Zugunsten des Favoriten SV Lüxem, der im ersten Abschnitt richtig Gas gab und von Torwartfehlern profitierte. Gästecoach Christof Thiel haderte nach der Begegnung mit der Einstellung seiner Mannschaft und sprach von "Leichtsinnsfehlern und passiver Spielweise in der ersten Halbzeit". Die Platzherren agierten zwar keineswegs überragend, doch spielten sie 30 Minuten Powerfußball, gaben sich hinten kompromisslos und machten die Tore zum richtigen Zeitpunkt. Lüxems Spielertrainer Guido Habscheid sah sein Team trotz der eigenen Verletzung als so spielstark an, dass er auch ohne sein Zutun beruhigt ins Spitzenspiel gehen durfte. Der Wittlicher Herbstmarkt hatte wohl etliche Zuschauer weggelockt, sonst wären es bei hervorragenden äußeren Bedingungen mit Sicherheit mehr als 100 geworden, die im ersten Abschnitt ein Feuerwerk ihrer Mannschaft zu sehen bekamen. Die überraschend gut in die Saison gestarteten Plattener waren nicht nach Lüxem gereist, um die Punkte freiwillig liegen zu lassen. Da aber einige Spieler nicht rechtzeitig fit waren, musste Christof Thiel selbst ran. Der Spielertrainer versuchte das Spiel von hinten aufzubauen, doch die Räume waren sehr eng. Nervosität und viele Stockfehler prägten die Anfangsphase. Doch nach einer Viertelstunde sollte sich das Bild ändern. Ali Atmaca inszenierte er ein sehenswertes Solo, in dessen Abschluss er zwei Gegenspieler übersprintete und auch dem herauslaufenden Keeper Dirk Mittler per Lupfer keine Chance ließ und zum 1:0 verwandelte (16.). Trotz des Plattener Bemühens, Ordnung in die eigenen Reihen zu bringen, profitierte der SVL weiterhin von Abwehrschwächen des TuS. Wer gedacht hatte, Habscheid würde nach der schnellen Führung auf Ergebnisverwaltung spielen, sah sich getäuscht. Zwar befreiten sich die Gäste zunehmend aus ihrer Umklammerung , doch lange Bälle auf die überforderten Spitzen waren kein probates Mittel, um gegen die von Libero Udo Ehlen gut organisierte Abwehr zum Erfolg zu kommen. Auffällig war das stete Bemühen der Gastgeber das 2:0 zu machen. Besonders engagiert zeigte sich Kapitän Stefan Follmann, der überall zu finden war und sich auch für die gefährlichen Standards verantwortlich zeichnete. So auch in der 35. Minute, als ein Freistoß von Mittler nur prallen gelassen wurde und der heran eilende Rouven Zenz keine Mühe zum Vollenden hatte. Auch in der Folgezeit stand der TuS gehörig unter Druck, war einzig mit Abwehraufgaben beschäftigt. So konnten die Gastgeber ihr Offensivspiel aufziehen, in dessen Folge auch das 3:0 fiel. Nach einem Eckball von Follmann (39.) erzielte Christian Braun den Endstand. Die Gardinenpredigt von Thiel in der Pause half nur anfangs. Dirk Simon verfehlte das Gehäuse nur knapp. Da der Anschlusstreffer ausblieb, machte sich Langeweile am Grünewald breit. Lüxem nahm das Tempo und die Leidenschaft aus dem Spiel und ließ den Gegner im Mittelfeld gewähren. Der Coach selber war es, der den Anschlusstreffer auf dem Fuß hatte, doch das Geschoss ging zwei Meter über den Kasten. Am Ende passierte nichts mehr, und so war Lüxems Coach Habscheid froh über eine "gute erste Halbzeit. Das Schlimmste, was uns jetzt aber passieren kann, ist Selbstzufriedenheit."

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