SPIEL DES TAGES: Alter Vorstand, neue Lust in der Liga

WITTLICH. Für die Gäste aus Bruch soll es eine Wiedergutmachung geben, wenn sie am Sonntag zum Derby nach Wittlich reisen. Denn die Scholer- Elf hat nach der schmerzlichen 2:3-Hinspielniederlage mit den Säubrennern noch eine Rechnung offen.

Derzeit liegt der SV Wittlich nicht nur sportlich im Soll. Obwohl die Mitgliederversammlung vom 2. November einen geschlossenen Rücktritt des Verwaltungsrates zur Kenntnis nehmen musste, ist der Verein nicht führungslos. Laut Aussagen des amtierenden Verwaltungsrats-Vorsitzenden Konrad Klar ist dieser laut Satzung noch bis zum 11. Dezember im Amt, um dann bei einer erneuten Vollversammlung einen neuen Vorstand zu wählen. Die Entlastung des alten Vorstandes ist für 2005 abgeschlossen, für 2006 indes noch nicht. Der ehemalige Trainer Franco Zwang ist Hauptinitiator für die Findung eines neuen Führungsgremiums. Zwang selbst steuert dabei den Gang in den neuen Vorstand an. Bis zur Winterpause wird auch im sportlichen Bereich alles beim Alten bleiben was bedeutet, dass Pascal Madubuezi und Sebastian Wahlen kommissarisch das Training leiten. Mit Beginn der Rückrunde will man in Wittlich in Ruhe eine Trainerlösung finden. Die Mannschaft indes steht mit Platz vier im Soll, steht im Abwehrbereich kompakt und kann auch am Sonntag gegen Derbygegner Bruch aus dem Vollen schöpfen. "Es ist klar, dass zuerst die Defensive stimmen muss. Wenn wir hinten gut stehen, ist bei unseren jungen Stürmern einiges drin. Mit einer offensiven Spielweise können wir Bruch auch in Wittlich knapp bezwingen", bringt Clubchef Konny Klar die Marschrichtung auf den Punkt. Die SG Bruch ist nach der Vorrunde mit durchschnittlichen Leistungen sicher nicht ganz zufrieden. Mit Platz sieben stehen die Heckenländer jenseits von Gut und Böse. "Platz fünf bleibt unser Ziel. In Wittlich wollen wir uns die drei verlorenen Punkte aus dem Hinspiel zurückholen", gibt Spielertrainer Michael Scholer optimistische Ziele an. Denn auswärts holen die Brucher mehr als daheim, wo schon vier Niederlagen zu Buche stehen. Scholer kann in dieser Saison auf einen 16 Mann-Kader zurückgreifen, hat mehr Variationsmöglichkeiten. Zudem haben sich die beiden Neuzugänge Sven und Uwe Müller vom SV Föhren auf Anhieb Stammplätze ergattert. "Vereinslegende" Berni Weirich zieht als Geschäftsführer die organisatorischen Fäden, er ist die "gute Seele des Vereins" (Scholer). Geht es nach den Vorstellungen der sportlichen Leitung, soll in zwei Jahren ein größerer Schnitt folgen, wenn fünf, sechs A-Jugenspieler nachkommen. Wichtig für Scholer ist derzeit das Comeback von Abwehr-Ass Erwin Billen, der fast ein Jahr verletzt war und wieder Fuß gefasst hat. Neben Stürmer Matthias Steffen und dem Wittlicher Neuzugang Alex Becker hat sich Torhüter Markus Theiß gut entwickelt. Theiß ist ein Eigengewächs und im elften Jahr im Verein. Der stets zuverlässige und mit der richtigen Einstellung sein Hobby ausübende Torwart lebt in Greverath und sieht im Dezember Vaterfreuden entgegen. "Er hat seine Stärken eins gegen eins und auf der Linie. Zudem kann er lautstark dirigieren", lobt sein Trainer und "Vordermann" Michael Scholer, der auch in Wittlich seinem Top-Stürmer Michael Urbild ein Tor zutraut.

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