SPIEL DES TAGES : Aus null mach‘ drei

GLADBACH. Die SG Bruch hat den Titelkampf wieder offen gestaltet: Die Scholer-Elf gewann gegen die Reserve der SG Laufeld/Wallscheid/Niederöfflingen nach 0:2-Halbzeitrückstand noch mit 3:2 und schließt damit punktemäßig zum sonntäglichen Gegner auf.

Es war ein Sieg der intakten Moral. Eine in der ersten Hälfte harmlos agierende SG Bruch/Gladbach/Niersbach/Arenrath steigerte sich im zweiten Durchgang um 100 Prozent. "Die angestrebte Null stand zwar nicht, aber das Team verdient meinen Respekt, da es die Niederlage abgewendet hat", sagte ein erleichterter Trainer Michael Scholer, der mit seinem Kopfballtor die Hoffnung zurückgebracht hatte. "Doch abheben werden wir nach dem wichtigen Sieg nicht. Wir haben zwar bewiesen, dass wir kämpfen und Tore machen können, aber dennoch müssen wir auf dem Boden bleiben", warnte der Spielertrainer vor Selbstzufriedenheit. Denn hätte Sascha Lehnertz der Pfosten nicht im Wege gestanden, dann wäre nicht nur sein Freistoß-Schlenzer im Tor, sondern die Brucher im geschlagenen Mittelfeld gelandet. Doch so profitierten die Heckenländer wieder einmal von ihrer Gefährlichkeit bei Standardsituationen. Zwei der drei Treffer entsprangen ruhenden Bällen. Eine weitere bemerkenswerte Tatsache war die Einwechslung von Johannes Broy, der eigentlich Ersatztorwart ist. Broy machte gegen den gefährlichen Dominik Franklin als Sonderbewacher eine glänzende Figur und ließ dem Stürmer der Rheinlandliga-Elf kaum Bewegungsfreiheit. Laufeld-Trainer Rainer Schwind stand später die Enttäuschung im Gesicht geschrieben. Seine Selbsteinwechslung hatte nicht die erhoffte Wende gebracht: "Wir verloren im zweiten Abschnitt den Faden und haben bei den Standardsituationen zwei Mal gepennt", so ein entnervter Laufelder Trainer. Die gut besuchte Partie war von Beginn an hart umkämpft, technische Finessen bekam man lediglich von Sascha Lehnertz und Franklin zu sehen, die vornehmlich in der ersten Hälfte enormen Druck entwickelten. Laufeld war die spielbestimmende Mannschaft, da sie schnell das Mittelfeld überbrückten. Die klare spielerische Linie war zwar erkennbar, doch zwingend wurde es erst, als der lange Christian Ludwig Franklins Hereingabe verwertete - 0:1 (36.). Anschließend entschärfte Keeper Andreas Jany einen wuchtigen Schuss von Michael Urbild. Geschockt war die Scholer- Elf, als das 0:2 zu einem für sie ungünstigen Zeitpunkt fiel (41.): Kapitän Daniel Bauer bediente Lehnertz mit einem Traumpass und dieser bugsierte das Leder ins lange Eck. Die Gardinenpredigt des Brucher Trainers war laut und ausgiebig. Von mangelnder Einstellung und laschem Zweikampfverhalten war die Rede. Zu ihrer großen Aufholjagd kamen die Heckenländer aber vorerst nicht: Lehnertz Freistoß landete am Pfosten (47.). Erst danach sah man eine ganz andere SG Bruch, die durch Michael Scholer per Kopfball zum Anschlusstreffer kam (53.). Nach einer Ecke gelang den Rot-Schwarzen durch einen Kopfball von Erwin Billen der Ausgleich (64.). Holger Mennicke war es vorbehalten, die Entscheidung zu erzwingen. Aus spitzem Winkel überwand er den an diesem Tage nicht fehlerfreien Laufelder Keeper und sorgte damit für die Kehrtwende (67.). Die Gäste bliesen nun zum Angriff, doch Thomas Hein, Lehnertz und Franklin waren nicht in der Lage, das Blatt noch einmal zu wenden. Auf der anderen Seite hätten Matthias Steffen und Urbild das Ergebnis sogar noch höher ausfallen lassen können.

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