SPIEL DES TAGES: Bösewichte und Glücksgöttinnen

GIELERT. Entscheiden Büdlichs Disziplinlosigkeiten die Meisterschaft? Diese Frage beschäftigt nicht nur FCB-Trainer Winfried Dellwing, sondern die halbe Liga. Denn vor den drei (!) Platzverweisen gegen Gielert waren die Gäste gleichwertig. So strahlt der FCG nun nach dem 2:1-Sieg und darf die Konkurrenz von oben kontrollieren.

Waren sich die Büdlicher Spieler Wallerius, Thömmes und Welter bewusst, dass ihre Ausraster den Meisterschaftskampf zu ihrem Nachteil beeinflussen könnten? Wohl kaum, denn bis zur 65. Minute war der FC Büdlich-Breit ein ebenbürtiger Gegner für den FC Gielert und besaß sogar die bessere Spielanlage. So war es logisch, dass Gielert den Spieß noch umdrehen konnte. Prächtiges Wetter und eine stattliche Kulisse gaben dem Ligaknüller einen würdigen Rahmen. Da beide Teams laut Aussagen ihrer Trainer gar nicht defensiv spielen können, ging es auch gleich offensiv los. Zunächst hatten die Gastgeber aus Gielert mehr vom Spiel. Da sich beide Teams allerdings neutralisierten, blieben Torraumszenen Mangelware. Die erste echte Chance hatten die Gäste, doch Markus Welter verzog. Auf der anderen Seite strich ein Fallrückzieher von Christian Gorges knapp übers Gehäuse. Zu viele Fehler in der Vorwärtsbewegung, ungeschicktes Zweikampfverhalten sowie fehlende Abstimmung prägten die Partie, die das Prädikat Spitzenspiel über weite Strecken nicht verdiente. Wiederum Gorges hatte freistehend aus zwölf Metern die Gielerter Führung auf dem Fuß, scheiterte aber am gut reagierenden Keeper Peter Freiberger. Überraschend dann das 0:1: Ein schnell ausgeführter Freistoß von Martin Thömmes zappelte plötzlich im Netz (32.). War das die Initialzündung für besseren Fußball? Gleich zu Beginn der zweiten Hälfte stockte den 250 Zuschauern der Atem, als eine verunglückte Rückgabe von Büdlichs Adams fast im eigenen Tor landete. Anschließend brachte Gielerts Ralf Wollmann das Kunststück fertig, aus sieben Metern das Tor nicht zu treffen - mittlerweile wäre der Ausgleich verdient gewesen, denn der FCG machte gehörig Druck. Aber die Gästekonter waren gefährlich. Mit zunehmender Spielzeit kam mehr Hektik und Härte in die Partie. Nachdem Büdlichs Kapitän Bernd Thömmes nach einem Foul an Gielerts Spielertrainer Matthias Bayerlein vom Platz flog, kam der FCG die letzten 20 Minuten zu mehr Chancen. Nach einer Ecke nahm Martin Biel Maß, traf einen gegnerischen Abwehrspieler und von diesem prallte die Kugel zum Ausgleich ins Netz - 1:1 (70.). Nach einer Rangelei mit FCG-Keeper Jens Gerstel sah Wallerius gelb, beschwerte sich anschließend lauthals beim konsequenten Schiri Schardt und sah prompt die Ampelkarte. Danach kam die Dellwing-Elf kaum noch zu Entlastungsangriffen, so dass der Gielerter Siegtreffer nur noch eine Frage der Zeit war. Doch die Bayerlein-Truppe agierte zu umständlich und zu unentschlossen, Wollmann scheiterte zwei Mal. Dann die Vorentscheidung: Der Aufenthalt von Büdlichs Mark Welter auf dem Rasen dauerte lediglich fünf Minuten, da flog auch er nach einem bösen Foul vom Platz (85.), nur zwei Minuten später fiel das Siegtor vom bislang unglücklich operierenden Wollmann. Aus spitzem Winkel bugsierte der Routinier den Ball in die Maschen. Folglich war Matthias Bayerlein froh, gewonnen zu haben, während sich Büdlichs Trainer Dellwing ärgerte, durch dumme Entgleisungen seiner Spieler verloren zu haben. Bayerlein bescheinigte seinem Team "großen Teamgeist und das nötige Quäntchen Glück. Es war kein gutes Spiel von uns, doch danach fragt niemand mehr".Gielert: Gerstel - H. Weinig( 46. Haas) - Schuh, Zwior, Schabbach - D. Weinig, Cox, Biel, Gorges - Bayerlein (72. Prystor), Wollmann.Büdlich: Freiberger - Künzer - Michael Thömmes, Adams, Martin Thömmes - Baldes, Paulus (80. Mark Welter), Nisius, B. Thömmes, Wallerius, Markus Welter.SR: Schardt (Idar-Oberstein)Zuschauer: 250Tore: 0:1 Martin Thömmes (32.), 1:1 Eigentor (70.), 2:1 Wollmann (87.) - Gelb-rote Karte: Bernd Thömmes (68.), Wallerius (73.) - Rote Karte: Mark Welter (85.) alle Büdlich-Breit

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