SPIEL DES TAGES: Der Turm in der Schlacht

KINDERBEUERN. Vorerst heißt der ernsthafteste Verfolger von Landscheid FC Kinderbeuern. Denn nach dramatischen 90 Minuten drehte der kleine FCK einen 0:2-Halbzeit-Rückstand und siegte in der Nachspielzeit glücklich 3:2.

Das Gesetz der Serie hält: Denn die letzten sechs Heimspiele gegen Zeltingen gewann der FC Kinderbeuern in schöner Regelmäßigkeit. Dass sich diese Tatsache auch diesmal nicht änderte, hatten die Einheimischen David Junk zu verdanken, der in der Nachspielzeit das glückliche Ende für sich hatte und zum Siegtor traf. Zuvor sahen die nur 80 Zuschauer eine abwechslungsreiche, technisch aber keineswegs gutklassige Partie der beiden Landscheid-Jäger. Zeltingens Trainer Werner Feyen musste Stamm-Torwart Ralf Haubst grippeerkrankt ersetzen, brachte dafür Stefan Schmitz. Es regierte Nervosität und Hektik, Ballpassagen über drei, vier Stationen blieben selten - ein Spitzenspiel war es lediglich vom Papier her, denn ansprechende Kombinationen wurden nur selten gezeigt. Rene Engel auf der einen, Frank Polinski auf der anderen Seite hatten die ersten Chancen, bevor die beiden Gästetore fielen. Denn nach 35 Minuten erwischte es den FCK kalt. Nach einer Ecke von Dennis Schwaab hielt Max Keller den Fuß hin - und schon stand es 0:1 (36.). Die Gastgeber erwachten in Hälfte eins nicht mehr aus ihrer Lethargie und ließen sich einschnüren. Nachdem Gordon Greis nach Hackentrick von Frank Polinski im Strafraum unsanft von den Beinen geholt worden war, hatte Keller die Gelegenheit zum Ausbau der Führung. Doch Dominik Henchen im Kinderbeuerner Kasten reagierte großartig und entschärfte den platziert getretenen Strafstoß. (41.). Als sich alle bereits mit den Gedanken in der Kabine wähnten, schlug Keller zum zweiten Mal zu, als er aus Nahdistanz unbedrängt zum Schuss kam (45.). FCK-Spielertrainer Volker Scherrer forderte zu Wiederbeginn mehr Biss. Als die Mannschaft seinen Weckruf erhörte und Florian Barzen zum 1:2 abstaubte, war wieder Spannung im Spiel (55.). Die Scherrer-Elf rückte jetzt weiter auf und setzte Zeltingen unter Druck. Nach einer Stunde Spielzeit zeigte Torsten Neidhöfer seine Klasse. Ein Seitfallzieher Marke "Tor des Monats" brachte die Gastgeber wieder ins Spiel und zum Ausgleich (64.). Es war die logische Konsequenz für die Passivität der Feyen-Elf, die erst danach wieder wach wurde: Keller hatte gleich zwei Möglichkeiten, Senftinger, Mika und Greis setzten im Mittelfeld noch einmal Akzente - doch Scherrer war der Turm in der Abwehrschlacht und sorgte mit Befreiungsschlägen für Entlastung. Als Neidhöfer mit gelb-rot vorzeitig zum Duschen musste, wurde es noch einmal richtig eng für den FCK. Die Gäste schnürten den Gegner ein, aber weder Mika, noch Polinski trafen gegen den ausgezeichnet haltenden Henchen. So sorgte ein kaum noch für möglich gehaltener Befreiungsschlag aus der eigenen Abwehr für die Entscheidung: Irgendwie kam der Ball zum zuvor eingewechselten David Junk und dieser tunnelte den unsicheren Torwart Schmitz im Zeltinger Gehäuse (90.). Alles andere war nur noch Jubel. So bezeichnete Scherrer den Erfolg seiner Elf als glücklich: "Aber die Moral und der Kampfeswillen übertrafen meine Vorstellungen. Erst nach der Halbzeit wurden wir wach und bleiben jetzt oben dran". Sein Pendant Werner Feyen erkannte, dass "die Leistung, aber nicht das Ergebnis stimmte. Wir haben den Gegner stark gemacht, weil wir zu wenig nach vorn riskierten." Kinderbeuern: Henchen - Vogt - Scherrer - Ternes, Palm, Lenz - Oster, Kaufmann (75. Nicolay), Engel (67. Plankenhorn) - Barzen (67. Junk), Neidhöfer.Zeltingen: Schmitz - Roth - Leyendecker, M. Schmitz, Ehses - Greis, Senftinger, Schwaab, Mika - Polinski, Keller.Schiedsrichter: Berndt (SG Baldenau) - Zuschauer: 80Gelb-rote Karte: Neidhöfer (84., wegen Foulspiels und Reklamierens)Tore: 0:1 Keller (36.), 0:2 Keller (45.), 1:2 Barzen (55.), 2:2 Neidhöfer (64.), 3:2 Junk (90.+2)

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