Beide Mannschaften begannen vorsichtig. Lediglich der ständige Unruheherd Torsten Neidhöfer auf der Kinderbeuerner sowie Daniel Schappo auf der Landscheider Seite sprengten mit ihren ersten Torchancen dieses Sicherheitskonzept. SGL-Regisseur Thomas Schäfer ließ die fröstelnden Zuschauer schon zu einem kollektiven Jubelschrei ansetzen, als er allein auf Dominik Henchen im FCK-Kasten zulief, doch der Keeper reagierte großartig. Spielerisch waren die Gastgeber besser, während der FCK über Einsatz und Kampfkraft mit langen Bällen auf Neidhöfer und Sascha Dietz zum Erfolg kommen wollte. Nach etlichen Möglichkeiten auf beiden Seiten verflachte die Partie, denn Dynamik und Tempo blieben auf der Strecke. Die Fehlerquote im Mittelfeld war ungewöhnlich hoch. Mitte der ersten Hälfte hatten die Gastgeber mehr vom Spiel, ohne sich zwingende Torchancen zu erspielen. Die Scherrer-Elf aus Kinderbeuern verlegte sich fortan aufs Kontern, denn "uns liegt es ja nicht so, wenn wir das Spiel machen müssen", befand der Spielertrainer im Nachhinein und verwies auf die eigentliche Stärke des Tabellenzweiten. Die spielerische Tristesse auf dem Platz beendete Udo Oster. Als er sich aus 25 Metern ein Herz fasste und straff abzog, wurde sein Aufsetzer noch abgefälscht und zappelte prompt im Landscheider Netz -- 0:1 (40.). "Es war auch psychologisch wichtig, so kurz vor der Pause in Führung zu gehen", sagte Scherrer. Faktisch im Gegenzug vergab der glücklose Schappo freistehend den verdienten Ausgleich. Kurz vorm Kabinengang hatte Sascha Dietz gar die Chance zum 0:2, doch Engel fischte den Drehschuss noch weg. Landscheid kam mit neuem Schwung aus der Pause und drängte auf den Ausgleich, doch der FCK stand kompakt. "Auch wenn man einen Thomas Schäfer nie ganz ausschalten kann und er immer seine Chancen bekommt, hat die Sonderbewachung durch Richard Kaufmann ihre Wirkung nicht verfehlt", brachte Scherrer den Erfolgsgrund auf den Punkt. Zudem wuchs der neue Kapitän Dominik Henchen im Tor über sich hinaus und dirigierte zusammen mit Scherrer die Gäste-Abwehr eindrucksvoll. Ein Raunen begleitete Florian Barzen, als er frei vor Engel auftauchte und sein Schuss ebenso wie bald darauf Neidhöfers Pfostenknaller das zweite Tor hätte bedeuten können. Dirk Pfeifer und Alex Kefer machten über die rechte Seite viel Druck, schnürten die Gäste regelrecht ein, doch deren Konter waren stets brandgefährlich. Daraus resultierte auch das 2:0 für Kinderbeuern, als ein Tempogegenstoß und ein Fehlpass ausgerechnet den Ex-Landscheider Sascha Dietz einlochen ließen. Es war für die Landscheider schon zum Verzweifeln, als Schäfer dreimal vor Henchen das Spielgerät nicht im Kasten unterbrachte. Ein Indiz dafür, dass am heutigen Tage nichts passte. So lobte Volker Scherrer ein Team, das sich "voll an die taktischen Anweisungen gehalten hat. Die Kondition, die wir unter der Woche bolzten, hat sich ausgezahlt. Jetzt wissen wir, dass wir das Zeug zum Aufstieg haben." Dagegen muss Landscheid in den drei Spielen vor der Winterpause eine Reaktion zeigen. SG Landscheid: Engel - Augello - E. Kefer, Piltz, Schmitz - Schappo (55. Esch), Pfeifer, Oster, Dietz, Schäfer - A. Kefer (76. Henkes)FC Kinderbeuern: Henchen - Scherrer - Vogt, Ternes, Kappel - Oster (77. Plankenhorn), Kaufmann, Lenz (86. Nicolay), Barzen - Dietz (82. Engel), NeidhöferSR: Reiffers (Lünebach) - Z: 150Tore: 0:1 Oster (40.), 0:2 Dietz (68.)