Dieser Gegner kam für den im Neuaufbau befindlichen SV Wittlich wohl ein bisschen zu früh, denn in allen Teilen wirkte Hetzerath reifer, eingespielter und brachte zudem ein Höchstmaß an Toreffizienz zum Tragen. "Man hat heute gesehen, dass wir noch nicht so weit sind, einem Gegner wie Hetzerath Paroli zu bieten", lautete die ernüchternde Bilanz des neuen SVW-Trainers Thorsten Haubst.Erster Warnschuss nach 35 Sekunden

Einen Weckruf der besonderen Art entfachte Hetzeraths Martin Lehnertz, als er 35 Sekunden nach Anpfiff die Latte traf und die Wittlicher gedanklich wohl noch in der Kabine waren. Auch danach setzte der designierte Bezirksligaaufsteiger den Gastgeber gehörig unter Druck und ließ diesen kaum zur Entfaltung kommen, zumal Abwehrchef Sebastian Wahlen verletzungsbedingt passen und Kapitän Pascal Madubuezi einen defensiveren Part übernehmen musste. So war die frühe Führung nach einer schnellen Kombination über die linke Seite durch Daniel Hahn die logische Konsequenz (7.). Der Wittlicher Coach beklagte vor allem in der Anfangsphase das Fehlen von Anspielstationen und monierte die Schläfrigkeit im Abwehrzentrum. In der Folgezeit kamen die Hausherren besser ins Spiel, ohne aber wirkliche Gefahr auszustrahlen. Genau in der Phase, als sich der SVW aufbäumte und die Partie offener gestaltete, erwischte es sie kalt: Tom Follmann durfte ungehindert flanken und erneut war es Torjäger Daniel Hahn, der zum zweiten Treffer einlochte (27.). Der SVH spielte insgesamt auch nicht wie aus einem Guss, besaß aber die Akteure, die sich in den entscheidenden Momenten durchsetzen konnten. Als dann nach einer Standardsituation das 0:3 fiel - der junge Martin Lehnertz fand die Lücke (35.) - war die Partie entschieden. Kurz vorm Pausenpfiff wurde es dann peinlich: Ein erneuter "Black-Out" im Wittlicher Defensivverbund nutzte Ralf Tibo mit einem Flachschuss an den Innenpfosten zum 0:4 (45.). Die deutliche Pausenansprache von Haubst zeigte offenbar Wirkung: Der neue Schwung und die größere Aggressivität in den Zweikämpfen brachte den Außenseiter in die Nähe des Tores: Kai Praum prüfte Keeper Thomas Braun aus der Nahdistanz. Die Jung-Elf schaltete erwartungsgemäß einen Gang runter, spielte solide weiter und durfte sich den Luxus leisten, auch taktisch Innovatives zu probieren. So ließ sich Libero Benni Marquenie des Öfteren vorn blicken, und der Ball zirkulierte auch mal über sieben, acht Stationen in den eigenen Reihen. Engagement, Einsatzwille und das Bestreben um Ergebniskorrektur konnte man den Säubrennern nicht absprechen, doch die Präzision und das Durchsetzungsvermögen im Angriff fehlten gänzlich. Ein schönes Anspiel vom eingewechselten Michael Gressnich veredelte der dreifache Torschütze Daniel Hahn zum fünften Hetzerather Treffer (83.). "Wir fanden keine Passsicherheit und waren auch in Sachen Schnelligkeit unterlegen", kommentierte Haubst. Sein Gegenüber Rudi Jung war über "weite Strecken mit dem Spiel zufrieden. Vor allem die jungen Spieler zeigten, dass man sie ins kalte Wasser werfen kann."Wittlich: Lützig - Marynych - Lenz - Heiseler, D. Follmann( 73. Wahlen) - T. Follmann, Friedrich, Madubuezi, Rentnner (41. Eltges) - Perry (82. Makete), Praum.Hetzerath: Braun - Marquenie - Haubrich (75. Eilenz), Follmann( 70. Gressnich), Schönhofen - Kön, P. Hahn, S. Sungen , Lehnertz - Tibo (75. Thimm), D. Hahn.Schiedsrichter: Timo Pick (Bischofsdhron)Zuschauer: 150Tore: 0:1 Daniel Hahn (7.), 0:2 D. Hahn (27.), 0:3 Lehnertz (35.), 0:4 Tibo (45.), 0:5 D. Hahn (83.)