SPIEL DES TAGES : Fernab der Feinkostabteilung

THALFANG. Glücklicher Sieg für die Sportfreunde Thalfang: Gegen den SV Berglicht hat Ogide erst zwei Minuten vor dem Ende die Entscheidung für den Spitzenreiter gesichert.

Johannes Kaisers Zigarettenkonsum nahm fast beängstigende Züge an. Fast heimlich überspielte der Thalfanger Coach seine Nervosität. Doch am Ende war er glücklich. Nicht wegen der Art und Weise des Sieges seiner Schützlinge, sondern einzig wegen der drei gewonnenen Zähler. "Wir haben kein gutes Spiel gesehen und mit Glück gewonnen, aber es zählen im Moment nur die Punkte. Den Schönheitspreis wollen wir nicht." Die Worte des Morbachers in Diensten der Sportfreunde sprechen eine deutliche Sprache. Noch jede Menge Arbeit sei notwendig, um einen dauerhaften Anspruch auf einen Spitzenplatz anzumelden. Bei guten äußeren Rahmenbedingungen und warmen Spätsommerwetter übernahmen die Thalfanger das Zepter mit der Hoffnung, beizeiten die (Sieges)-Fronten zu klären. Doch der Aufsteiger versteckte sich nicht und erzielte mit zunehmender Spielzeit ein optisches Gleichgewicht. Doch nach zehn Minuten durfte Kaiser das erste Mal jubeln. Nach einem langen Steilpass von Fetzer nahm sich Hichem Boughaba das Leder, umkurvte drei Gegenspieler und schloss überlegt zur frühen Führung ab. Fast im Gegenzug traf ein Weitschuss von Fred Wenzel nur den Pfosten. Doch die richtige Antwort auf die frühe Führung blieb die Petry-Elf letztlich schuldig, da sie zu viel in der eigenen Hälfte beschäftigt war und durch zahlreiche unpräzise Pässe den Spielaufbau hemmte. Lediglich Daniel Metzger hatte die Chance, mit einem Kopfball den Ausgleich zu erzielen. Doch wiederum verhinderte das Aluminium dieses Vorhaben. Ein Leckerbissen aus der Feinkostabteilung des Fußballs war die Partie ohnehin nicht, denn ein geordneter Spielaufbau fand über weite Strecken nicht statt. Zu viele lange Bälle erreichten die meist hängenden Spitzen nicht, so dass Eins-zu-Eins-Situationen selten blieben. Das hatte sich Kaiser sicherlich anders vorgestellt. "Stockfehler ohne Ende", monierte er während der Gardinenpredigt in der Pause. Den Sack endgültig zuzumachen, das war die vordringlichste Aufgabe des an der Seitenlinie hockenden und Kommandos gebenden Thalfanger Coaches. Als Berglicht die Initiative ergriff, kamen die Einheimischen in arge Bredouille. Symptomatisch war das Luftloch, das der sonst so sichere Libero Stefan Knop schlug, so dass es den rund 80 Zuschauern den Atem verschlug. Die Nervosität beim Spitzenreiter und die Spielanteile beim Gegner nahmen zu. Immer wieder von Regisseur Thorsten Klein angetrieben, bliesen die Gäste zum Angriff und trafen noch einmal den Pfosten. Niemand hätte sich zu diesem Zeitpunkt gewundert, wenn ihnen der längst verdiente Ausgleich gelungen wäre. Die Petry-Elf verkaufte sich gut und teuer, lediglich die Glücksgöttin Fortuna war mit ihnen nicht im Bunde. Für den letzten Tiefschlag sorgte Ogide zwei Minuten vor dem Ende der Begegnung, als er einen Konter zum entscheidenden 2:0 abschloss. So trauerten die Gäste nach dem Schlusspfiff ihren Alutreffern noch lange hinterher. Auch Berglichts Coach Petry war sichtlich enttäuscht: "Der Mannschaft ist kein Vorwurf zu machen. Sie hat toll gekämpft und sich gut verkauft. Doch leider hatten wir heute kein Glück. Wer dreimal Aluminium trifft, hat zumindest einen Punkt verdient."Für Thalfang indes warten mit Altlay und Peterswald in den nächsten beiden Wochen harte Gegner. Dort "stehen die Wochen der Wahrheit an", sagt Trainer Kaiser.diha/BP

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