Monzelfelds Coach Wolfgang Hansen ebnete den Weg zum wichtigen Auswärtssieg mit einem spekulativen Schachzug: Er ließ die A-Jugendlichen Tobias Herges und Roman Lauterborn tags zuvor in der Jugend pausieren und brachte sie im Schlagerspiel von Beginn an. Beide waren Aktivposten der Gäste und beeinflussten das Spiel entscheidend. Herges riss zahlreiche Lücken im Mittelfeld, und Lauterborn sorgte immer wieder für Entlastung im Angriff, als Hilscheid besonders viel Druck ausübte. Doch nicht nur diese Maßnahme ließ den Trainer zum heimlichen Matchwinner werden. Mit Stefan Schuh wechselte er den Sieg ein. Denn vier Minuten vor Ultimo bescherte dieser den Gästen die Erlösung, weil er den guten Hilscheider Keeper Mario Junk das einzige Mal an diesem Tag überwand. Der FC ließ von Beginn an keinen Zweifel an der Mission "Drei Punkte" aufkommen. Mit offensiven Aktionen agierten die Gastgeber trotz enormer Hektik und Nervosität, doch häufig fehlte ihnen die notwendige Übersicht. Auf rutschigem Geläuf neutralisierten sich die Kontrahenten im Mittelfeld, wobei das Flügelspiel fast gänzlich vernachlässigt wurde. Hilscheids Michael Junk schlenzte einen Freistoß an der Mauer vorbei an die Latte, der emsige Gerrit Herloch scheiterte am Torwart. Nach einer halben Stunde kamen die Gäste besser in die Partie, brachten sich aber wegen ihrer Abschlussschwäche selbst um den Lohn ihrer Bemühungen. Spielerisch blieben die Titelaspiranten einiges schuldig, Kampf, Spannung und Einsatz standen im Vordergrund. Auf der Gegenseite verzog Timo Schultheiß nur knapp. Mit einer Punkteteilung konnten sich die 130 Zuschauer ebenso wenig anfreunden wie die Aktiven, die einen eigenen Sieg im Visier hatten. Der Tabellenführer aus Hilscheid investierte in der zweiten Hälfte wieder mehr. Die ausgeglichene Partie nahm im Verlauf des zweiten Abschnitts noch einmal Fahrt auf. Vor allem die Fetzer- Elf drängte auf den Torerfolg, angetrieben von Regisseur Hichem Boughaba, der seine Vorderleute immer wieder geschickt in Szene setzte. Die Hausherren inszenierten nun eine ganze Angriffswelle, die Führung war längst überfällig. Schiedsrichter Jörg Ehlen aus Lüxem hatte die insgesamt faire Partie jederzeit im Griff, leitete souverän und nahm die kurzzeitig aufkommende Hektik geschickt aus dem Spiel. Gegen Ende der Partie verlegte sich der Tabellenzweite aufs Kontern, Robin Wagner rutschte aus 15 Metern das Leder über den Spann. Es war alles möglich, eine Einzelleistung sowie ein kapitaler Fehler würde die Entscheidung bedeuten. Noch scheiterte der eingewechselte Stefan Schuh am Hilscheider Keeper zehn Minuten vor Schluss, anschließend hätte Monzelfelds Ralf Kallmayer einen Ennulat-Schuss fast ins eigene Tor bugsiert. Doch vier Minuten vor Schluss beförderte Schuh mit seinem Siegtor die mitgereisten Fans in den siebten Fußballhimmel und veranlasste diese zum kollektiven Freudentaumel. Die verzweifelten Ausgleichsbemühungen blieben unbelohnt. SG-Vorsitzender Günter Wagner sprach im Nachhinein von einem "verdienten, aber glücklichen Sieg. Es ist ausgleichende Gerechtigkeit, in einem guten Spiel die Revanche geschafft zu haben. Jetzt ist wieder alles offen."Hilscheid: Mario Junk - Münster - Haink, Thiel, Zwior - Michael Junk, Fetzer, Caspary, Boughaba - Ennulat, HerrlochMonzelfeld: Wagner - Zimmer, Kallmayer, Kunkel, Freis - Herges (85. Willems), Nau, Schultheiß (80. Schuh), Schell - Lauterborn (75. Thomas), Robin Wagner.SR: Jörg Ehlen (Lüxem) Z: 130. Tor: 0:1 Schuh (86.)