SPIEL DES TAGES: Hetzeraths Salz in der Suppe

HETZERATH. Eines ist nach dem 3:0-Sieg des SV Hetzerath über größtenteils gut mitspielende, aber im Sturm harmlose Wittlicher klar: Der Aufstieg in die Bezirksliga führt in dieser Saison allein über den SVH, dem es zum dritten Mal in Folge gelang, zu null zu spielen und die Führungsrolle in der Kreisliga A auszubauen. Dabei machte die Offensivabteilung der Jung-Elf den Unterschied aus.

Beide Teams hielten sich zwei Jahre nach ihrem letzten Aufeinandertreffen nicht lange bei der Vorrede, sprich im Taktieren, auf und versuchten bei prächtigem Sommerwetter offensive Akzente zu setzen. Anfangs besaßen die Säubrenner optische Vorteile, kamen über Rodalec Souza und Kapitän Pascal Madubuezi fast ohne Gegenwehr in die Hetzerather Hälfte, obwohl die Platzherren durch den starken Daniel Hahn die erste Chance des Derbys besaßen. SVH-Trainer Rudi Jung rief noch nicht zur absoluten Offensive, ließ seinen frisch vermählten Stürmer Patrick Hahn noch draußen und tat gut daran, die mit frischem Wind agierenden Gäste nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Einen Nackenschlag bekamen aber die Wittlicher verabreicht, als Daniel Hahn eine verunglückte Abwehraktion zur Führung nutzte (18.). Nach etwa einer halben Stunde sah man ein wechselvolles Mittelfeldgeplänkel, eine gut sortierte Abwehr sowie verpuffende Wittlicher Angriffsaktionen. Anders Hetzerath: Zwar zeigte der Tabellenführer nichts Spektakuläres im Spielaufbau, doch die plötzlichen Steilpässe des wiederum überragenden Christian Thimm ließ die Hintermannschaft um den anfangs unsicher wirkenden Keeper Bahattin Bayindir ins Schwimmen geraten. Ralf Tibo hatte nach einem Drehschuss den zweiten Treffer auf dem Stiefel. Gegen Ende der ersten Hälfte kamen die Kreisstädter wieder mehr, versäumten es aber, den konsequenten Abschluss zu suchen (Kopfball James Perry). Positiv anzumerken: Schiedsrichter Mario Saxler hatte die bemerkenswert faire Partie jederzeit im Griff. Gäste-Coach Franco Zwang sprach von "Feuer machen", doch zu spärlich waren die Wittlicher Bemühungen, das Spiel an sich zu reißen. Sein schönstes Geburtstagsgeschenk bereitete sich der aufgerückte Kapitän Tom Follmann, als er einen katastrophalen Schnitzer zum zweiten Treffer nutzte (56.). Die endgültige Entscheidung vertagte Hahn, als er erst Keeper Bayindir ausspielte, dann aber an ihm scheiterte. So war es anschließend Ralf Tibo vorbehalten, mit einem gekonnten Lupfer das 3:0 zu machen und die Gegenwehr der im Sturm harmlosen Gäste endgültig zu brechen. Spätestens nach dem dritten Tor war ein Klassenunterschied auszumachen. So befand auch SVW-Clubchef Konny Klar, dass "wir noch nicht so weit sind. Vielleicht haben wir den zukünftigen Meister gesehen." Zu pomadig und behäbig wirkte das Spiel des Bezirksliga-Absteigers, der das im Spiel gegen Blankenrath gezeigte Potenzial nie abrief, lediglich bis zum 16er "in Schönheit starb". So machte Trainer Zwang die Ursache für die erste Niederlage an einem Indiz fest: "Der entscheidende Unterschied bestand heute in der Qualität der Angreifer. Spielerisch waren wir gleichwertig, aber beim Abschluss offenbarten wir große Mängel." Sein Gegenüber Jung stand dagegen die Erleichterung ins Gesicht geschrieben, als er gestand: "Wir waren heute gefordert. Obwohl wir auch nicht überragend spielten, haben die Einzelleistungen von Daniel Hahn den Ausschlag gegeben. Es freut mich, dass wir zum dritten Mal in Folge zu null gespielt haben. Nächste Woche geht es bei meinem alten Verein SG Bruch ums Prestige und weitere drei Punkte." Hetzerath: Braun - Marquenie - Haubrich, Schönhofen (64. P. Hahn), F. Sungen - Follmann, Kön, S. Sungen (46. Gressnich), Thimm (64. Lehnertz) - D. Hahn, Tibo.Wittlich: Bayindir - Wahlen - Klein (46. Ahmeti), Friedrich, Souza - Eltges, Krieziu, Praum, Madubuezi - Perry (60. Lenz), Rentner.Tore: 1:0 Daniel Hahn (15.), 2:0 Follmann (50.), 3:0 Tibo (60.)Schiedsrichter: Mario Saxler (Pantenburg). Zuschauer: 280

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