SPIEL DES TAGES : Kim, der tragische Held

GONZERATH. Der SV Gonzerath hat sich im Spitzenspiel der Kreisliga B I mit einem 2:1-Sieg gegen den Dauerrivalen aus Burgen drei wichtige Punkte im Kampf um den Titel gesichert.

Er war der tragische Held dieses Nachmittages auf dem Gonzerather Hartplatz: Kim Westphal. Erst brachte er mit einem Vollspannhammer in den Winkel des Gonzerather Gehäuses seiner Mannschaft den Ausgleich. Und eine Viertelstunde vor Ende wurde er zum tragischen Helden, als er völlig überflüssig zwei Foulspiele hintereinander beging und mit Gelb-Rot vorzeitig zum Duschen geschickt wurde. Unmittelbar nach seiner Hinausstellung fiel das Gonzerather Siegtor. Die Partie begann mit einem Paukenschlag. Gonzeraths Tobias Thees wurde im Strafraum unsanft von den Beinen geholt und Kapitän Sven Legrand vollstreckte den fälligen Elfmeter problemlos zum 1:0 (5.). Der gleiche Spieler hätte zwei Minuten danach die Führung ausbauen können, als er nach feiner Einzelleistung nur noch Keeper Christian Barg vor sich hatte. Der stürmische Beginn fand seine Fortsetzung, wild entschlossen drängte der SVG auf das zweite Tor. Nach zwanzig Minuten wurde dann auch die Lorenz-Elf offensiver und versuchte über Marco Ries und Kapitän Michael Schimper Druck nach vorn zu entwickeln. Doch Gonzerath blieb durch die schnellen Entlastungen über den agilen Carsten Knöppel gefährlich. So rutschte Thees nach einer Flanke von rechts nur knapp am Leder vorbei. Ein Augenschmaus war es sicher nicht, was die 200 Zuschauer zu sehen bekamen. Doch zumindest kämpferisch blieb die ansonsten mittelmäßige, aber auf hohem Tempo geführte Partie nichts schuldig. Auffällig war, dass Marco Ries als einzige nominelle Spitze allein auf weiter Flur stand, weil Lorenz die Alternativen fehlten und zu wenig über die Flügel agiert wurde. Es waren nicht einmal zwei Minuten nach Wiederbeginn gespielt, da wuchtete Kim Westphal die Kugel unhaltbar für Roland Klingel in den Winkel zum Ausgleich (47.). Allein dieses Tor war das Eintrittsgeld wert. Völlig fassungslos registrierte Burgens Clubchef Schwarz eine Szene fünf Minuten später, als Jens Ihlenfeld völlig freistehend das leere Tor nicht traf (55.). Bei den Platzherren war danach der Spielfaden gerissen und die Gäste diktierten zunehmend die Partie. In der Folgezeit wurde die Partie ruppiger und war von zahlreichen Fouls gekennzeichnet. Außer einigen vereinzelten Torchancen plätscherte die Partie in der Folgezeit so vor sich hin, so dass aufregende Szenen Mangelware blieben. So musste die Schlussviertelstunde die Entscheidung bringen. Der Knackpunkt war dann die Herausstellung von Torschütze Westphal. Im Handumdrehen erzielte der junge Tobias Thees aus dem Gewühl heraus das 2:1 (77.). Coach Lorenz setzte alles auf eine Karte, brachte zwei frische Stürmer und versuchte es fortan mit der Brechstange, doch die Schneider-Elf verteidigte mit Mann und Maus und rettete den hauchdünnen Vorsprung über die Zeit. Gonzeraths Coach Günther Schneider resümierte anschließend, dass es "ein glücklicher, aber verdienter Sieg war, der uns weitere Sicherheit gibt. Entscheidend war, dass wir Mitte der zweiten Halbzeit ins Spiel zurück fanden". Sein Trainerkollege Marcel Lorenz konstatierte, dass "wir uns selbst geschlagen haben. Wir hatten alles im Griff und waren dem 2:1 näher als Gonzerath, doch die dumme rote Karte brach uns das Genick. So müssen wir jetzt Thalfang und Gornhausen schlagen, um wieder nach oben zu kommen".

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