SPIEL DES TAGES: Pleiten, Pech und Peinlichkeiten

BURGEN. Ein einziges Tor entschied das hoch brisante Grafschaftsderby zugunsten des Tabellenführers aus Mülheim und Brauneberg. Dabei hätte die Elf von Spielertrainer Marcel Lorenz nach drei Mal Aluminium ein Remis verdient gehabt. Jetzt thront Mülheim mit sechs Zählern Vorsprung, während Burgen im Zugzwang steht. Das Tor des Tages erzielte Michael Ossowski in der Anfangsphase der Partie.

Die SG Burgen/Veldenz musste im Derby gegen Mülheim auf den an Grippe erkranken Lars Henrichs und Mülheim auf Keeper Ralf Wittler verzichten. Trotzdem war von Anfang an Feuer und Leidenschaft im Spiel, zumal Marcel Lorenz auf Burgener und Torsten Kien auf der anderen Seite für erste Furore hätten sorgen können. SGB-Keeper Michael Ulbrich verhinderte mit einer Glanzparade die Gäste-Führung, als er ein 30-Meter-Geschoss von Michael Ossowski über den Querbalken lenkte. In der spielgestaltenden Zone schenkten sich beide Kontrahenten nichts. Hautenges Markieren, messerscharfe Zweikämpfe und faire Tacklings bekamen die gut 350 Zuschauer ebenso zu sehen wie zahlreiche Torchancen. Dabei entschied ein Sonntagsschuss vom starken Ossowski die Partie bereits in der 20. Minute. Burgens Reaktion: Wütende Angriffe

Burgen antwortete anschließend mit wütenden Angriffen, die vornehmlich über Lorenz inszeniert wurden. Das frühe Tor löste alle taktischen Fesseln, da munter weiter gestürmt wurde. Doch es fehlte die Konzentration beim Abschluss. Mit Fortuna im Bunde war der Spitzenreiter, als ein Burgener Freistoß immer länger wurde und am Pfosten landete. Nach einer halben Stunde Spielzeit verflachte die auf hohem Tempo laufende Partie, obgleich Lorenz kurz vor dem Pausenpfiff die dicke Ausgleichschance hatte. Offenbar hatte der Burgener Spielertrainer bei seiner Kabinenpredigt die passenden Worte gefunden, denn Ralph Kiesgen nährte nach einem Solo die Burgener Ausgleichshoffnungen, auch er scheiterte jedoch. Aber die Gäste wehrten sich: Kien hätte aus dem Gewühl heraus das 2:0 besorgen müssen. Sensationelle Paraden zeigte auch Keeper Ulbrich, als er nacheinander Chancen von Michael Bastgen und Ossowski zunichte machte. Auch im zweiten Durchgang war die Partie ein heiß geführtes, kampfbetontes Derby, in dessen Verlauf die Hausherren immer stärker wurden und die Gäste sich aufs Kontern verlegten. Eine peinliche Posse ereignete sich am Rande, als ein angetrunkener Ordner von Lorenz persönlich des Platzes verwiesen wurde. Dann wurde wieder Fußball gespielt, und die SG war im Anschluss gleich zweimal mit dem Glück im Bunde: Erst landete ein Lorenz-Freistoß an der Latte, und drei Minuten später verhinderte erneut das Aluminium bei einem Direktschuss des gleichen Spielers den längst verdienten Ausgleich. Die Platzherren mussten mehr investieren, während auf Gästeseite vor allem Thorsten Coen und Ossowski glänzten. In der Schlussphase wurde das bislang fair geführte Derby ruppiger, und Schiedsrichter Konrad musste eine Serie gelber Karten verteilen. Als dann auch noch Kiesgen Minuten vor dem Abpfiff aus drei Metern das Tor nicht traf, konnte man auch von Unvermögen sprechen. Weitere Ausgleichsbemühungen der Gastgeber brachten nichts mehr ein. Burgens Coach Lorenz war sichtlich "enttäuscht vom Ausgang der Partie. Die erste Halbzeit war zu schwach. Zudem hatten wir sehr viel Pech, der Sieg der Gäste ist aus meiner Sicht unverdient." Mülheims Trainer Weyand konstatierte, dass "ich zwar mit dem Ergebnis zufrieden bin, nicht jedoch mit der spielerischen Leistung. Durch etliche Nachlässigkeiten in der Abwehr brachten wir den Gegner immer wieder ins Spiel. Es war ein glücklicher Sieg", erkannte der Erfolgscoach.Burgen: Ulbrich - Kühl - Westphal, Seramour, Ehses- Hunold (50. Henrichs), Rössel, Thomas, Lorenz - Bauer (65. Künster), Kiesgen.Mülheim: Kahl - Wieber - Wägelein, Kiesch, Nau - Coen, Ossowski, Zimmermann, Weinand - Kien (82. Roman Bastgen), Michael Bastgen (75. Ihlenfeldt).Tor: 0:1 Ossowski (20.)Schiedsrichter: Robert Konrad (Niederöfflingen). Zuschauer: 350

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