SPIEL DES TAGES : Prinz-Elf weiter auf dem Thron

MORBACH. Nach dem glücklichen 1:1-Unentschieden beim Nachbarn aus Morbach hat die Elf von Trainer Willi Prinz auch nach dem neunten Spieltag die Tabellenführung inne. Morbach versäumte es hingegen, die vielen Chancen in Tore umzumünzen. Somit bleibt der SVM weiter Verfolger-Rolle.

Die Sorgenfalten von Jörg Berg glätteten sich ein wenig, hatte er doch mit Patrick Eck und Sebastian Nau zwei Spieler dabei, die eigentlich in der Rheinlandliga-Elf stehen sollten. Der FC Bischofsdhron reiste mit breiter Brust zum Tabellenzweiten Morbach II, dessen Team auf insgesamt acht Positionen umgestellt werden musste.Bei herbstlichem Traumwetter im Morbacher Alfons-Jakob-Stadion rissen die Gastgeber das Zepter schnell an sich und setzten den Sensations-Tabellenführer aus Bischofsdhron gehörig unter Druck. Junior Christian Nonn hatte die erste Gelegenheit, Marco Wahlens Kopfball belegte den unbändigen Siegeswillen der Berg-Elf, die über den umsichtigen Libero Harald Andres aus der Defensive heraus sehr ballsicher aufbaute und die Angreifer oft steil schickte.Willi Prinz‘ Ankündigung, aus einer kompakten Abwehr blitzschnelle Konter zu fahren, bewahrheitete sich anfangs nicht. Hinten stand der FCB durchaus kompakt und gut gestaffelt, aber nach vorne ging im ersten Durchgang einfach zu wenig. Gegen Ende des ersten Abschnitts kam der Spitzenreiter etwas besser zum Zuge und wäre um ein Haar durch den Kopfball von Felix Trein zum 1:0 gekommen (35.). Andreas Emmerich gab endlich einmal ein lautstarkes Zeichen, aufzurücken und die Mauertaktik aufzugeben.Zu tief stand die Prinz-Elf in der eigenen Abwehr, die mit viel Glück das Remis in die Kabinen rettete.Als alter Fußballstratege entpuppte sich Trainer Berg, der nach einer rüden Attacke an Nonn wie ein Stehaufmännchen die rote Karte vom insgesamt sehr guten Referee Rieth forderte. Sein Gegenüber Prinz monierte die fehlende Aggressivität und die defensive Spielweise seiner Elf, die jetzt mehr aus sich heraus gehen musste.Genau das Gegenteil war in der 55. Minute der Fall, als der pfeilschnelle Patrick Eck gefühlvoll flankte und Kneppel routiniert zum hochverdienten 1:0 für Morbach einschob. Jetzt mussten die Weißen kommen - und das taten sie auch. Thomas Gauer übte sich in der Regisseur-Rolle, der eingewechselte Karim sowie Trein und Andreas Schleiter sorgten für mehr Druck. Trotzdem hatten die Morbacher die klareren Chancen. Zu nervös und zerfahren agierten die Nachbarn, dessen Spitzen ebenso blass blieben wie deren Rückennummern. Lediglich Karim war es, der mit einem sehenswerten Seitfallzieher Keeper Kevin Grewelding prüfte.Völlig von der Rolle war Morbachs Abwehr vor dem Ausgleich: Nonn fabrizierte im Mittelfeld seinen einzigen Abspielfehler, am Sechzehner lauerte Thomas Lorscheter und ließ sich die Einladung nicht entgehen. Der schmeichelhafte Ausgleich stellte den Spielverlauf auf den Kopf (72.). Erst jetzt wurde die Partie zum Schlager und nahm ein gutklassiges Format an.Die Morbacher setzten alles auf eine Karte, wechselten sogar Altmeister Freddy Gorges ein. Der SVM stürmte mit Mann und Maus, hatte aber in der Chancenverwertung nicht den besten Tag. Den Knaller von Freddy Gorges fischte Keeper Patrick Weber aus dem Winkel. Nonns Kopfball in der Nachspielzeit war die letzte Großchance in einem Spiel, das eigentlich einen Sieger verdient gehabt hätte.So traurig Morbachs Coach Berg auch war, so gewann er dem Schlagerspiel doch noch etwas Positives ab: "Mit der spielerischen Leistung bin ich sehr zufrieden. Wir ließen den Ball laufen und erarbeiteten uns eine Menge von Chancen. Unser Manko war wieder einmal die indiskutable Chancenverwertung." Auf der anderen Seite zeigte sich Willi Prinz mit der kämpferischen Einstellung zufrieden und resümierte entspannt: "Die erste Halbzeit haben wir verpennt und sind gar nicht ins Spiel gekommen. Mit der Einwechslung von Karim kam mehr Schwung in unsere Offensive. Natürlich ist das 1:1 glücklich, aber versteckt haben wir uns nicht."

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