SPIEL DES TAGES : Reil beinahe der erste Stolperstein

REIL/MOSEL. Am letzten Spieltag vor der Winterpause ließ Ligaprimus SV Hetzerath beim Tabellendritten SG Reil nach einem glanzlosen 1:0- Sieg den vorweihnachtlichen Gefühlen freien Lauf.

Ein Sieg mit Glanz und Gloria war es sicherlich nicht. So beschrieb auch SVH-Trainer Rudi Jung die Leistung seiner Elf als "dürftig, unkonzentriert und ohne spielerische Frische". Wie ausgebrannt wirkte der sonst so souveräne Titelkandidat. Hektisch und nervös brachte der Favorit dem "Underdog" enormen Respekt entgegen und agierte fast schon lethargisch mit behäbigen, langatmigen Spielzügen. Da auch der mit dem besten Halbserienergebnis der Vereinsgeschichte aufwartende Gastgeber nicht viel zu Stande brachte und ohne die etatmäßigen Stürmer Stefan Stölben, Benni Siweris und Christian Greis ohnehin kaum Offensivdrang zu erwarten war, roch die Partie nach einem torlosen Ausgang. Dass mit dem aufgerückten Libero Benjamin Marquenie ausgerechnet ein Mann der Defensive das Siegtor beisteuerte, war bezeichnend. So engagiert sich die Hahn-Brüder, Christian Thimm oder Ralf Tibo auch bemühten, so wirkungslos blieben sie bei den meisten Aktionen. Tibo leistete aber wenigstens die Vorarbeit für den Torschützen, der elf Minuten vor Schluss von einer präzisen Flanke profitierte und ins lange Eck schob. Zuvor ließ der Spitzenreiter nichts unversucht, bereits in der Anfangsphase in Führung zu gehen. Der später des Feldes verwiesene Daniel Hahn sowie Tibo hatten Gelegenheiten zur Führung. Auf der anderen Seite brachte eine Co- Produktion der beiden Youngsters Leon Heimes und Vitale Peceraro eine erste Gelegenheit für die Moselaner, die sich keineswegs versteckten. Hektik, Nervosität und etliche Nickeligkeiten prägten die Partie, die von zahlreichen Zweikämpfen im Mittelfeld und übertriebenen Einzelaktionen auf beiden Seiten gekennzeichnet war. Anstatt zu "Spielen", wie Trainer Jung es forderte, rieb sich Hetzerath in unnötigen Zweikämpfen auf. Über die gesamte Spielzeit prägten Leerlauf, Pässe ins Niemandsland und Harmlosigkeit im Sturm die bestenfalls auf mäßigem Niveau stehende Partie, die im zweiten Abschnitt noch an Härte zunahm. So mussten Daniel Hahn auf Hetzerather und Andreas Thiesen auf Reiler Seite vorzeitig unter die Dusche. Doch SVH-Coach Jung erkannte den Knackpunkt des Spiels und sagte nach dem Treffen, dass "wir erst nach der Herausstellung von Daniel Hahn mehr Druck ausübten, die Räume besser nutzten und aggressiver spielten." Reil dagegen versäumte es, die numerische Überlegenheit zu nutzen. Dennoch war Coach Andreas Bauer mit der Leistung "meiner Mannschaft sehr zufrieden. Wir spielten, was wir derzeit können und haben es dem Gegner sehr schwer gemacht". Als in der Reiler Schlussoffensive Libero Frank Ruff die große Chance zum Ausgleich hatte und Keeper Thomas Braun eine tolle Reaktion zeigte, blieben auch die letzten Hoffnungen auf ein positives Ende im wolkenverhangenen Moselhimmel hängen. Ralf Tibo hätte in der Schlussminute den Sieg höher ausfallen lassen können, doch auch SG-Schlussmann Andreas Jakob war Herr im eigenen Strafraum. Für Trainer Rudi Jung war es "Zittersieg, der aber auf Grund der vorhandenen Torchancen und der höheren Laufbereitschaft im zweiten Durchgang verdient ist." Reils Andi Bauer erkannte, dass "wir gegen andere Gegner siegen müssen. Dennoch war die Leistung meiner Elf engagiert. Wir hätten ein Remis verdient gehabt." Reil: Jakob - Ruff - Schmidt, Nilles, Conrad - Heimes, Angnes, Mildenberger , C. Thiesen (75. Greis), A. Thiesen - Peceraro.Hetzerath: Braun - Marquenie - Schönhofen - Haubrich, Follmann - Kön, P. Hahn, F. Sungen (19. S. Sungen), Thimm - Tibo (90. Hoffmann), D. Hahn.Tor: 0:1 Marquenie (79.)Gelb-Rot: Daniel Hahn (Hetzerath, 60.) Andreas Thiesen (Reil, 87.).Schiedsrichter: Albertz (Morbach). Zuschauer: 200.

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