SPIEL DES TAGES : Wollmann in der Schluss-Minute

BREIT. Nach dem Spitzenspiel der Kreisliga C III bleibt der alte Abstand von drei Punkten bestehen: Das 1:1 lässt sowohl den FC Büdlich/Breit/Naurath als auch den FC Gielert weiterhin vom Titel träumen. 250 Zuschauer sahen eine kampfbetonte Partie.

Winfried Dellwing umarmte seinen Trainerkollegen Matthias Bayerlein am Boden liegend und flachste zugleich: "Trotz der sportlichen Rivalität beider Vereine verstehen wir uns immer noch gut und hatten ja in Hermeskeil gemeinsame schöne Jahre". Der Coach des FC Büdlich/Breit/Naurath hätte dieses alte Duell liebend gern für sich entschieden, doch Gielerts Ralf Wollmann hatte im letzten Moment noch etwas dagegen. Dagegen war Bayerlein froh, dass es nicht die zweite Saisonniederlage setzte - denn ein möglicher Sechs-Punkte-Rückstand wäre im weiteren Saisonverlauf nur schwer aufzuholen gewesen.Welters Weckruf, Steins Führungstor

Das Derby sahen 250 Zuschauer, die zumindest in Bezug auf den kämpferischen Einsatz auf ihre Kosten kamen. Bei herbstlichem Wetter hatten die Gäste aus Gielert im ersten Abschnitt mehr vom Spiel und setzten über die agilen Oliver Loch, David Cox und Martin Biel die Akzente. Trotz des optischen Übergewichts erspielten sich die Gäste keine zwingenden Torchancen. Der FCB hingegen agierte aus einer defensiven Grundhaltung heraus und suchte sein Heil in Kontern. Nach dem Seitenwechsel bekam die Partie mehr Farbe und Tempo. Die Gäste boten die durchdachtere Spielanlage und beschäftigten selbst die gegnerischen Stürmer in deren Hälfte. Spielertrainer Bayerlein selbst war es, der die große Chance zur Führung ausließ - aber sein Kopfball verfehlte das Gehäuse knapp (49.). Die Büdlicher rieben sich in Einzelaktionen im Mittelfeld auf, anstatt schnell und direkt nach vorn zu spielen. So blieben Überraschungsmomente aus und die Hintermannschaft des Tabellenzweiten konnte sich immer wieder sortieren. Die Dellwing-Elf blieb bei ihren Kontern stets gefährlich, hatte aber kaum probate Mittel parat, um die Defensivspieler des FCG in Verlegenheit zu bringen. Die Gäste hatten mit Bayerlein, Ralf Wollmann und Torsten Schneider die besseren Individualisten, aber nicht das Glück auf ihrer Seite. Chancen von Wollmann (zwei), Loch und Bayerlein brachten nicht die Führung - sie wäre verdient gewesen. Stattdessen schlugen die Breiter zu: Erst setzte der eingewechselte Andreas Welter mit einem Alleingang ein Achtungszeichen, dann gingen die Platzherren in Führung. Einen gefühlvoll geschlagenen Freistoß von Baldes versenkte Markus Stein per Kopf (76.). Marc Nisius und Welter hätten den Vorsprung noch ausbauen können, das wäre aber des Guten zu viel gewesen. Die Gäste versuchten es fortan mit der Brechstange und läuteten mit Martin Biels Schuss die Aufholjagd ein. Doch wiederholt parierte Büdlichs Keeper Peter Freiberger hervorragend. In buchstäblich letzter Minute erlöste Wollmann seinen FC Gielert: Einen der wenigen Fehler in Büdlichs Hintermannschaft nutzte der erfahrene Stürmer aus, als er frei stehend abstaubte (90.). Dellwings Fazit: "Insgesamt geht das 1:1 in Ordnung, obwohl wir den Sieg gebraucht hätten, um in den nächsten Begegnungen befreiter aufspielen zu können. So bleibt alles spannend und der Dreikampf erhalten." Diese Worte bestätigte Bayerlein, der am Ende froh war, wenigstens noch einen Zähler gerettet zu haben.

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