Starkmacher werden aufgetischt

Das Wissen um gesunde Ernährung ist häufig vorhanden, die praktische Umsetzung ist schwierig. Marion Heinz, AOK-Ernährungsberaterin, vermittelt Müttern, Vätern und Kindern in der Elternschule, wie eine preiswerte gesunde Ernährung in den Alltag einziehen kann.

 Gesund tut gut: „Jolinches Spieße“, eine schmackhafte Zwischenmahlzeit aus Brot, Obst, Gemüse und Käse sind der Renner unter Kindern. In der Elternschule lernen Jungen, Mädchen und Eltern, wie eine preiswerte gesunde Ernährung in den Alltag umgesetzt werden kann. TV-Foto: Katja Krämer

Gesund tut gut: „Jolinches Spieße“, eine schmackhafte Zwischenmahlzeit aus Brot, Obst, Gemüse und Käse sind der Renner unter Kindern. In der Elternschule lernen Jungen, Mädchen und Eltern, wie eine preiswerte gesunde Ernährung in den Alltag umgesetzt werden kann. TV-Foto: Katja Krämer

Trier. "Eine Tiefkühlpizza trieft vor Fett", sagt Marion Heinz. Wenn die Ernährungsberaterin etwas kritisiert, dann serviert sie auch prompt einen Lösungsvorschlag: In jedem Supermarkt gebe es mittlerweile Fertigpizzateig plus Soße. Heinz' Tipp: die Kinder können den Teig mit Gemüse belegen. "Das ist schnell gemacht und zehnmal gesünder", sagt die Ernährungsberaterin. Oder Gerichte könnten mit Obst oder Salat aufgepeppt werden.Wenn die AOK-Beraterin im Rahmen der Elternschule, einem Projekt der Landeszentrale zur gesundheitlichen Förderung, dessen Partner der Trierische Volksfreund ist, in Kindertagesstätten und Schulen zu Workshops einlädt, erfahren große und kleine Teilnehmer allerhand über eine ausgewogene Ernährung: etwa, dass gesundes Essen und Trinken mit dem Einkaufen anfängt und der gemeinsamen Familienmahlzeit. "Gegessen wird häufig, wann und wo es gerade passt", beanstandet Marion Heinz. Nicht nur Grünfutter und Körner

Dabei sollte Essen eine Mischung aus kulinarischem Genuss und einem angenehmen Zusammensein mit Erzieherinnen, Eltern und Freunden zu festgelegten Zeiten sein. Zudem sei Essen durch Streitereien häufig zu negativ besetzt. "Iss deinen Teller leer!" "Iss mehr Gemüse!" Oder andersherum: Speisen und Süßigkeiten werden als Belohnung eingesetzt, was zu einem ungünstigen Essverhalten führen könne. Auch mit dem Ammenmärchen, dass eine gesunde Ernährung gleichbedeutend mit "Grünfutter, Körnern und sonst nix" sei, räumt die Expertin auf. "Alles darf gegessen werden, es kommt auf den Schwerpunkt an", sagt Heinz.Beim Lernen im Vorschulalter steht das Erfahren durch Mitwirken im Vordergrund. So etwa bereiten die Kinder in den Tagesstätten Obst- und Gemüsespieße zu und erfahren spielerisch, welche Lebensmittel gesund und somit Starkmacher und welche ungesund, also Schlappmacher, sind. Die Tipps und Rezepte, die Marion Heinz gibt, sind gut umsetzbar. Die Zeitnot vieler berufstätiger Mütter und Väter sowie die Kosten hat die Expertin immer im Blick. "Eine gesunde Ernährung kann preiswert und schnell zubereitet sein", sagt Marion Heinz. Optimal zusammengesetzte Zwischenmahlzeit

Dass Kinder sich schnell umgewöhnen und ihnen gesundes Essen sehr gut schmeckt, erfährt die Expertin immer wieder. "Jolinches Spieße" sind mittlerweile ein Renner unter Kindergarten- und Schulkindern. Das Obst und Gemüse wird in Würfel geschnitten und im Wechsel mit Brot und Käsewürfeln auf Spieße gesteckt. "Fertig ist die optimal zusammengesetzte kindgerechte Zwischenmahlzeit."

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