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Parodien auf das Genre des Vietnam-Kriegsfilms sind rar gesät. Ben Stiller hat in Personalunion als Produzent, Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller diese Brachlandschaft mit seiner satirischen Action-Komödie "Tropic Thunder" ein Stück weit bereinigt.

Wem "Apocalypse Now" zu düster-metaphorisch und der "Schmale Grat" zu feinsinnig war, dem sei "Tropic Thunder" wärmstens ans Herz gelegt. "Tropic Thunder" - ein Film im Film - beschreibt die Dreharbeiten zum Film "Tropic Thunder" in Anlehnung an die turbulenten Dreharbeiten zu Francis Ford Coppolas "Apocalypse Now", als die heillos überfinanzierte Produktion des Films mit vor Allüren strotzenden Stars fast scheiterte.

Zum Plot: Drei Stars möchten ihre ins Trudeln geratene Karriere wieder ankurbeln. Action-Star Tugg Speedman (Ben Stiller), der koksende Furz-Komödien-Mime Jeff Portnoy (Jack Black) und der Oscar-gekrönte Method-Action-Star Kirk Lazarus (Robert Downey junior), der sich für die Rolle eines Schwarzen die Hautpigmente schwarz färben ließ. Um dem schlaffen Haufen Feuer unter dem Hintern zu machen, entschließt sich das Produktionsteam, ihn mitten in den Dschungel zu stecken und mit versteckten Kameras zu filmen. Dadurch soll das Szenario authentisch wirken. Prompt landen die falschen GIs mitten im Gefecht mit echten Fieslingen eines Drogenkartells. Nichtsahnend spielt das Team weiter und wähnt sich in einem realistischen Szenario. Sehenswert ist die Nebenrolle von Hollywood-Beau Tom Cruise, der den fetten, glatzköpfigen und durchgeknallten Filmproduzenten Les Grossman verkörpert.

"Tropic Thunder" kommt als ätzend-beißende Generalparodie auf sämtliche Vietnam-Kriegsfilme daher, voller anarchischer Gags, politischer Unkorrektheiten und klamaukiger Vulgaritäten. Herausgekommen ist eine Melange aus Popcorn-Kino mit Köpfchen und Geballer, heißen Explosionen und satirischen Spitzen, coolen Sprüchen und einer bitterbösen Abrechnung auf die gesamte Traumfabrik und Gigantomanie des US-Filmgeschäfts. Tipp: Robert Downey juniors Pseudo-Schwarzen-Ghetto-Slang kommt in der amerikanischen Tonspur einfach besser rüber. David Zapp (ves/bre/ik/mar)

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