Torjäger im Wartestand

Er war einer der wenigen Lichtblicke in der Abstiegssaison des FSV Salmrohr in der Oberliga 2006/07. In der darauf folgenden Spielzeit sollte Manuel Hubo einer der Garanten für den direkten Wiederaufstieg sein. Doch es kam alles ganz anders.

 In der Oberliga gegen den FC Homburg 2006 konnte Manuel Hubo noch beschwerdefrei spielen. TV-Foto: Archiv/funkbild

In der Oberliga gegen den FC Homburg 2006 konnte Manuel Hubo noch beschwerdefrei spielen. TV-Foto: Archiv/funkbild

Salmrohr. 40 Tore hatte Salmrohr in der vorerst letzten Oberliga-Saison erzielt. Zwölf davon gingen auf das Konto von Manuel Hubo, obwohl er von 32 Spielen zehn wegen Verletzungen und einer Sperre nicht mitgemacht hatte. Eine beachtliche Quote, die aber die Qualitäten des 25-Jährigen und seinen Wert für die Mannschaft nur unvollkommen wiedergibt. Hubo ist ein Vollblutstürmer. Wenn man den ganz hoch gegriffenen Vergleich wählen will: Kein Luca Toni, sondern ein Miroslav Klose - von der Spielweise her. Einer, der lange Wege geht, der für die Mannschaft arbeitet, der Löcher reißt und dennoch torgefährlich ist und beidfüßig. Im Fall Manuel Hubo muss man sagen: war. Denn seit dem vierten Spieltag der laufenden Rheinlandliga-Saison, seit der Partie der Salmrohrer gegen den TSV Emmelshausen hat Hubo kein Spiel mehr bestritten, nicht einmal Kurzeinsätze hat er zu verzeichnen. "Ich weiß selbst nicht, wann und wie ich mir die Verletzung geholt habe", sagt Hubo, "nach diesem Spiel war der Fuß geschwollen, und ich hatte Schmerzen." Die Diagnose nach dem Arztbesuch: Mittelfußbruch. Das Fatale an der Geschichte war, dass er sich den Bruch wohl schon irgendwann vorher zugezogen hatte, denn der Knochen war an der Bruchstelle schon wieder zusammengewachsen, aber falsch. Damit war klar, dass nur eine Operation einen schnellen Heilungsprozess und die Fortsetzung der Karriere sichern konnte. Zum Mannschaftsarzt von Bayer Leverkusen

Die Prognose ging bei ihm, wie schon in vielen anderen Fällen von sechs bis acht Wochen Pause aus. Danach das übliche Programm: Krankengymnastik, Radfahren, Schwimmen, Laufen, Training mit Ball und dann das Comeback. Doch bei Hubo kam alles ganz anders. Seit dem 24. August 2007 hat er keinen Einsatz im Wettkampf mehr zu verzeichnen, musste immer wieder Comebackversuche schon im Training abbrechen. Und weil das so war, hatte endlich auch die Berufsgenossenschaft ein Einsehen. Sie schickte ihn zu Dr. Horning, einem der Mannschaftsärzte von Bayer Leverkusen, und der hielt eine Reha-Maßnahme für unumgänglich. Da der gebürtige Wittlicher in der Ausbildung zum Justizvollzugsbeamten ist, war eine stationäre Reha kein Thema. Zwei Stunden vormittags und zwei Stunden nachmittags quält sich der Stürmer in der Reha. "Aber von da an ging es endlich vorwärts", sagt er. "Inzwischen schmerzt die Bruchstelle nicht mehr, schwillt auch nicht mehr an. Was mir noch fehlt, ist natürlich die körperliche Fitness." Obwohl er schon einige Kilo abgespeckt hat, schleppt er "acht Kilo mehr auf den Rippen mit, als gut für mich sind". Die wird er jetzt kontinuierlich abtrainieren. Weil er in der nächsten Saison endlich wieder das machen kann und will, was er seine Lieblingsbeschäftigung nennt: "Tore schießen." Dass Salmrohr hinter den gesteckten Zielen geblieben ist, hat für ihn zwei Ursachen: "Der FSV hat 25 Akteure, darunter Leistungsträger, abgegeben, das musst du erst mal wegstecken. Und wenn dir dann immer wieder Schlüsselspieler ausfallen, dann hast du schlechte Karten."

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