Trance aus Trier

TRIER. Mit harten Beats in die Charts: Faysal Matar und Peter Polocki aus Trier arbeiten erfolgreich an den Club-Hits von morgen.

 Spaß an der Arbeit: Peter Polocki (links) und Faysal Matar tüfteln an einem neuen Sound.Foto: Christian Jöricke

Spaß an der Arbeit: Peter Polocki (links) und Faysal Matar tüfteln an einem neuen Sound.Foto: Christian Jöricke

"Dak dakdakdakdak, dak dak dakdakdak." Das ist der Grundrhythmus. Daraufkommt ein weiterer Beat, dann eine Melodie und schließlich setzteine mit Hall versehene Frauenstimme ein: "I've got the feelingwhen the beat is loud." Der Zuhörer empfindet das genauso, dennRhythmus, Melodie und eben dieser Refrain gehen ins Ohr und indie Gliedmaßen. "Feeling" heißt die Nummer und stammt von demTrierer Produzenten-Duo Faysal Matar und Peter Polocki. Seit zweiMonaten besitzt Faysal ein eigenes Tonstudio in Euren. Platz 43 in den Deutschen Dance Charts

Musik macht der 27-Jährige allerdings schon seit Mitte der 90er. Angefangen hat er mit HipHop und Black Music, doch als seine damaligen Bandmitglieder von Dogma in Urlaub waren, probierte er sich an einer Trance-Nummer. Die bekam dann DJ Jo, der Label-Chef von Fog Area Productions, zu hören. 2000 veröffentlichte er sie. "Seawolf" hieß das Debüt, dem noch weitere Produktionen folgten. Dabei lernte Faysal Steve Handrixx und seinen künftigen Partner Peter Polocki kennen, mit denen er, diesmal unter dem Namen DJ Badcho, das Stück "The Storm Is Over You" herausbrachte.

Seine bisher bekannteste Nummer erschien im Herbst vergangenen Jahres. Mit einer Coverversion von ABCs "The Look of Love" schaffte er es auf Platz 43 in den Deutschen Dance Charts. "Wenn wir das Stück schon im Sommer hätten herausbringen können, wäre es noch höher gekommen", sagt Faysal. Man habe jedoch erst sehr spät die Verwertungsrechte erhalten. Nichtsdestotrotz erschien die Vocal-Trance-Nummer mit Reggae-Elementen auf einem halben Dutzend Techno-Samplern wie "Trance Voices Vol. 5".

All diese Stücke entstanden in verschiedenen Tonstudios. "Jede Produktion hat mich über 1000 Euro gekostet", erzählt Faysal. "Da habe ich beschlossen, das Geld lieber in ein eigenes Studio zu stecken." Vier Monate später war es fertig, und Faysal und Polocki kommen seitdem tagsüber kaum noch vor die Tür.

Die neuste Produktion "Feeling" liegt gleich in mehreren Fassungen vor. Das Duo komponierte eine kühle Drum'n Bass-Version, die man sich gut zu einem futuristischen Actionfilm à la "Matrix" vorstellen kann, eine abwechslungsreiche Hard-Trance-Version und eine wunderbare Synthie-Pop-Version, die einem 80er-Jahre-Nostalgiker Freudentränen in die Augen treibt.

Faysals Faible für R'n'B und HipHop

In den kommenden Tagen gehen die Stücke raus an die Plattenfirmen und werden mit Sicherheit in den nächsten Monaten auf dem ein oder anderen Sampler auftauchen.

Bei T-Town-Records, wie das Studio heißt, entsteht jedoch nicht nur harte elektronische Musik. Faysal hat immer noch ein Faible für R'n'B und HipHop. So produziert er zusammen mit Polocki unter anderem die Trierer Band "Deep", die mehr für Schmusestimmung als für wildes Rumgezappel sorgt.

Egal mit welcher Stilrichtung sich das internationale Produzententeam - Faysal stammt aus Beirut, Polocki aus Danzig - beschäftigt, beide sind äußerst kreativ und vielseitig und haben ein ausgezeichnetes Gespür für Trends. Das ist nicht nur Talent, sondern auch Erfahrung. Grinsend präsentiert Faysal einen Teil seiner Plattensammlung, die momentan noch im Studio lagert. Es sind mehrere über einen Meter hohe Türme. "Das sind ungefähr 8000. Zuhause habe ich aber noch ein paar."

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