… und aufpassen

TRIER. (hou) Das Auto-Motor-Sport-Fahrsicherheitszentrum am Nürburgring hat zusätzliche Tipps für Eltern und Autofahrer, damit der Schulbeginn ohne Unfälle ablaufen kann.

Kinder Kinder sind im Straßenverkehr besonders gefährdet, denn viele Erwachsene machen sich nicht bewusst, dass die Kleinen einfach anders "funktionieren": Sie schätzen Entfernungen und Geschwindigkeiten falsch ein. Kleinkinder können noch nicht einmal unterscheiden, ob ein Auto steht oder fährt, und von Bremsweg und Reaktionszeiten wissen sie nichts. Kinder haben ein eingeschränktes Gesichtsfeld. Autos am Rande ihres Blickfeldes können sie nicht sehen. Sie haben kurze Beine und brauchen länger, um eine Straße zu überqueren. Wegen ihrer Größe fehlt ihnen der nötige Überblick. Kinder können im Verkehr keine Geräusche unterscheiden oder die Richtung bestimmen, aus der sie kommen. Auch fällt es ihnen schwer, Sirenen und Hupen aus dem Geräuschsalat herauszufiltern. Sie entwickeln erst mit etwa zehn Jahren ein Gefahrenbewusstsein. Viele können vorher auch rechts und links noch nicht unterscheiden. Kinder haben eine "lange Leitung" und reagieren in brenzligen Situationen bis zu drei Mal langsamer als Erwachsene. Sie sehen Zebrastreifen als sichere Inseln und passieren sie oft völlig unvorsichtig. Kinder lassen sich leicht ablenken. Sie vergessen eingeübtes Verhalten, wenn ihre Aufmerksamkeit auf interessantere Dinge gelenkt wird - und rennen womöglich plötzlich auf die Straße. Eltern Eltern sind Vorbilder! Kinder lernen durch Nachahmen. Deshalb: Seien Sie ein gutes Beispiel - ob im Auto, zu Fuß oder auf dem Fahrrad! Ziehen Sie Ihren Kindern helle Kleidung an - so sind sie besser zu erkennen. Gut sind auch Leuchtreflektoren am Schulranzen oder an der Jacke. Auf dem Fahrrad sollte Ihr Kind möglichst "fahrradgerechte" Kleidung tragen: Denken Sie bitte vor allem daran, dass die Hosenbeine Ihres Kindes nicht in die Fahrradkette geraten können. Die gute alte Fahrradklammer tut da gute Dienste. Darüber hinaus sollte Ihr Kind auf alle Fälle einen passenden Fahrradhelm tragen. Achten Sie auf den verkehrssicheren Zustand des Fahrrades: Dazu gehört in erster Linie die Überprüfung der Reifen (Zustand, Profil und Luftdruck) und der Bremsen (Bremsbeläge, Seilzüge, Pflege, Leichtgängigkeit). Außerdem: Das Fahrrad sollte dem Kind "passen", also weder zu groß noch zu klein sein. Das Fahrrad Ihres Kindes sollte möglichst auffällig sein: Dazu gehört auf jeden Fall eine hoch aufragende Fahne in Signalfarbe. Und: Lassen Sie Ihr Kind ruhig auch am Tage das Licht anschalten. Lassen Sie Ihre Kinder erst dann mit dem Fahrrad in die Schule fahren, wenn sie auf mehrere Dinge gleichzeitig achten und reagieren können. Das ist etwa ab dem zehnten Lebensjahr der Fall. Wenn Sie gemeinsam mit Ihren Kindern auf dem Fahrrad unterwegs sind, denken Sie bitte daran, dass Ihre Kinder möglichst in der Mitte zwischen zwei Erwachsenen fahren sollten. Bei nur einem Erwachsenen die Kinder immer voraus fahren lassen, nie hintendran. Achten Sie darauf, Pausen zu machen, wenn Sie merken, dass die Konzentration Ihrer Kinder nachlässt. Wenn Sie Kinder im Auto mitnehmen, denken Sie immer daran, Ihr Kind in den geeigneten Kindersitz zu setzen - auch für kurze Fahrten. Und lassen Sie Ihr Kind immer an der dem Verkehr abgewandten Straßenseite aussteigen - niemals zum fließenden Verkehr hin. Autofahrer Sie sollten ihr Tempo drosseln! Die Geschwindigkeit muss sogar unter die offiziell erlaubte gedrosselt werden, sobald Kinder am Straßenrand stehen. Seien Sie auf unerwartetes Verhalten der Kinder vorbereitet. Halten Sie immer genügend Abstand zu Kindern - egal ob diese zu Fuß unterwegs sind oder mit dem Fahrrad. Lassen Sie beim Passieren von Schulbussen besondere Vorsicht walten. Ein Schulbus, der sich mit eingeschaltetem Warnblinklicht einer Haltestelle nähert, darf nicht überholt werden. Im Haltestellenbereich darf an Schulbussen mit eingeschaltetem Warnblinklicht nur in Schrittgeschwindigkeit vorbei gefahren werden. Aber auch dann, wenn das Warnblinklicht nicht eingeschaltet ist, darf nur vorsichtig vorbei gefahren werden - das gilt auch für den Gegenverkehr.

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