... und verkaufen

Drei Locher ("Papa hat aussortiert"), jede Menge VHS-Kassetten ("Die guckt doch kein Mensch mehr"), Klamotten und Schuhe - Melina Simon und Kevin Dörr haben kräftig ausgemistet. Das Pärchen bietet auf dem Flohmarkt im Trierer Messepark alles an, worauf sie verzichten können.

"Wir haben überlegt, was wir ewig nicht mehr in den Händen hatten", erzählt die 25-jährige Einzelhandelskauffrau aus Kell am See. Zusammen mit ihrem 26-jährigen Freund aus Saarbrücken verkauft sie das zweite Mal auf einem Flohmarkt. "Wir hatten noch so viel vom ersten Mal übrig", sagt Kevin, der eine Ausbildung zum Krankenpfleger macht. Den Erlös aus dem Verkauf werden sie für ihren Umzug im nächsten Jahr zurücklegen. Bislang sind sie eigentlich nicht so oft auf Flohmärkte gegangen, aber das soll sich nun ändern.

Bereits seit 6 Uhr morgens sind Kevin und Melina im Messepark. Bis zum Nachmittag ist schon einiges weggegangen. "Die Zeit vergeht hier super-schnell", sagt Melina. Eine Arbeitskollegin hatte ihr den Tipp mit dem Flohmarkt gegeben. Das sei persönlicher und lustiger als die Sachen im Internet zu verkaufen. Und tatsächlich: "So ein Tag hier macht total Spaß", sind sich die beiden einig. Die vielen verschiedenen Menschen, die man hier sehe, seien wirklich interessant. Eigentlich gehören Melina und Kevin nicht zu den typischen Flohmarktgängern, aber das Verkaufen sei klasse. Melina: "Außerdem haben wir bereits sehr nette Gespräche mit unseren Standnachbarn geführt."

Ein paar Stände weiter sitzen Farina Bender und Theresa Schmitt im Kofferraum ihres Autos und lassen die Beine baumeln. Die Studentinnen aus Trier sind flohmarkterprobt. Seit zwei Jahren treffen sie sich regelmäßig mit Freunden zum Trödeln und machen alles zu Geld, was sie nicht mehr brauchen. Die Einnahmen aus dem heutigen Tag werden in die Sommerurlaube der beiden investiert.

"Zwei Bibeln zum Preis von einer", ruft die 22-jährige Theresa und lacht. "Aber da steht doch das Gleiche drin", scherzt ein vorbeischlendernder Flohmarktbesucher. "Wer ist denn bei euch aus der Kirche ausgetreten?", fragt ein anderer. "Die mussten wir für die Schule kaufen", erklärt die 23-jährige Farina. Für die Freundinnen steht vor allem der Spaß im Vordergrund. Ihr Angebot: Klamotten, Schmuck und "Krimskrams". "Wir haben auch schon einen Teppich meiner Schwester verkauft", erzählt Theresa. "Davon weiß die noch gar nichts." Schon wieder lachen die Freundinnen. Ihre weitere Motivation: "Ich halte es für eine gute Idee, Sachen, die ich nicht mehr brauche, anderen zu geben, die sie vielleicht nutzen können", sagt Farina. Und außerdem sei nach dem Ausmisten endlich mal wieder Platz in der Wohnung - für neuen "Krimskrams".

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