Unser Kind beißt...

Ein Kind, das andere beißt, ist für Eltern häufig ein Problem. Beißen erfolgt meist aus einem Reflex, ist also vor allem für kleinere Kinder nur schwer steuerbar. Die Elternreaktionen aufs Beißen sollten von verschiedenen Faktoren bestimmt sein: Alter des Kindes, die Häufigkeit des Auftretens, die Situation, in der es geschieht; aber auch die Gesamtstimmung des Kindes spielt eine Rolle.

Manchmal ist das Beißen nur ein Ausprobieren und Erforschen von Reaktionen. Oftmals verändert sich dieses Verhalten, wenn das Kind ohne Schwierigkeiten mitteilen kann, was es stört, und was es erwartet. Wenn Kinder müde, ärgerlich, enttäuscht oder auch überreizt sind, kann dies auch Grund für das Beißen sein. Sie reagieren unangemessen, da ihnen noch die Fähigkeit fehlt, abzuwarten oder auszuhalten. Sie erwarten, dass ihre Bedürfnisse sofort erfüllt werden. Beißt ein Kind über einen längeren Zeitraum immer wieder, ist genau hinzuschauen, ob die Grundbedürfnisse - ausreichender Schlaf, Essen und genügend Zuwendung - erfüllt sind. Weiterhin hilfreich sind folgende Überlegungen: Ist der Tagesrhythmus durch Rituale erkennbar? Gibt es genügend unverplante Zeit zum Spielen? So gewinnt das Kind sein inneres Gleichgewicht zurück und wird auch im Umgang mit anderen Kindern entspannter. Nach einer Beißattacke hilft ein ruhig ausgesprochenes, klares und kurzes "Nein". Gehen Sie mit ihm auf Augenhöhe, das unterstützt die Wichtigkeit ihrer Aussage. Ihre immer gleichbleibende Reaktion gibt dem Kind Sicherheit, und es erfährt deutlich, dass dieses Verhalten unerwünscht ist. Die kurze Äußerung verhindert, dass zu viel Aufmerksamkeit gegeben wird. Die Autorin ist pädagogische Mitarbeiterin der Katholischen Familienbildungsstätte.

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