Veränderte Vorzeichen

Beim Hinspiel vor vier Monaten zwischen Klausen und Dreis hat Klausen klar gewonnen. Doch jetzt sind die Dreiser in bravouröser Manier zum Gipfel gestürmt: Der SVD hat seit der Niederlage nicht mehr verloren, stellt mittlerweile auch die beste Abwehr und kann bei einem weiteren Dreier gelassen ins Frühjahr blicken.

Dreis. Detlef Koch und der SV Dreis: Nach 13 Spieltagen hat sich zwischen diesen beiden eine sehr erfolgreiche Symbiose herauskristallisiert. Koch schwingt das Zepter mit klaren Ansagen und der nötigen Distanz, gesteht den Akteuren aber auch die nötigen Freiräume zu. "Es ist natürlich fantastisch, dass wir so souverän oben stehen. Keiner hätte auch nur annähernd daran gedacht, dass wir nach der Niederlage gegen Klausen vom zweiten Spieltag kein Spiel mehr abgeben werden", sagt Koch.

Beide Mannschaften streben einen Sieg an



Doch der Dreiser Trainer hat seine Handschrift nachdrücklich hinterlassen, regiert dennoch nicht mit harter Hand. "Mittlerweile stellen wir die beste Abwehr mit nur elf Gegentreffern. Die Jungs sind richtig gut abgestimmt, kennen ihre Laufwege und können sich auf den jeweils anderen verlassen. Dabei strahlt Torwart Christoph Greubel mit klaren Kommandos und sicherem Stellungsspiel die nötige Ruhe aus. Er hat bereits ein Jahr Rheinlandliga-Erfahrung sammeln können, und das macht sich durchweg positiv bemerkbar." Zudem ist die konstante Verteilung der Abteilung Torgefahr augenscheinlich. Die vier Offensivkräfte haben nahezu die gleiche Anzahl von Toren gemacht und sind demzufolge schwer ausrechenbar. Jeder ist an jedem Spieltag für ein oder mehr Tore gut. Einen positiven Knackpunkt erlebte die Mannschaft, die gegenwärtig mit fünf Punkten Vorsprung auf Klausen die Tabelle anführt, vor zwei Wochen beim Derby in Dörbach. "Der 1:0- Sieg in einem guten Spiel von beiden Mannschaften war das Fundament für den recht großen Vorsprung. Denn die Dörbacher hatten auch Spieler aus der Rheinlandliga-Elf dabei. Es war ein Sieg für die Moral und das gestiegene Selbstbewusstsein."

Wenn am Sonntag der zweitplatzierte SV Klausen nach Dreis kommt, "brennen die Jungs auf die Wiedergutmachung der 0:4-Schlappe vom August. Es war die bisher einzige Niederlage. Von den elf Gegentreffern kassierten wir gegen Klausen vier. Dabei liegt der moralische Vorteil auf unserer Seite", schwärmt Koch, der mit einer leichten Gelassenheit, nicht aber "mit Überheblichkeit" ins Derby gehen kann. Kapitän Marco Gerten ist seit dem Dörbach- Spiel wieder einsatzbereit. Wegen eventuellem Schichtdienst stehen hinter dem Einsatz von Andreas Lorig und Andre Eltges noch Fragezeichen.

Klausen ist nach dem sensationellen Saisonstart Zweiter, muss aber derzeit einen kleinen Durchhänger verkraften. Dennoch lobt Spielertrainer Rainer Thul die "überdurchschnittlich gute Saison, denn wir dürfen nicht vergessen, dass wir Aufsteiger sind. Zuletzt sind einige junge Spieler zu inkonstant und mit zu viel Nervosität unterwegs. Hinzu kommt die Verletzung von Torwart Andreas Klar, der ein Riesenrückhalt war", sagt Thul, der auf seinen Bruder Jürgen "Tucker" Thul verzichten muss, der wegen eines Bundeswehraufenthalts in Afghanistan weilt. Er ist im März wieder zurück. "Der Aufstieg ist kein Muss für uns, sondern wäre ein Mitbringsel aus der Vereins-Jubiläums-Saison", sagt Thul. Denn im nächsten Jahr feiert der SVK sein 80-jähriges Bestehen. Zum Spiel in Dreis äußert sich der Trainer wie folgt: "Dreis steht nicht umsonst da oben. Sie haben viel investiert und sich als Mannschaft gefunden. Wir müssen ihre starke Offensive neutralisieren und über schnelle Konter was bewegen. Doch zuerst wollen wir mit einer stärkeren Defensive für Ruhe sorgen." Auch Thul gibt sich kämpferisch: "Auch wir wollen das Spiel gewinnen."

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