"Die Entwicklungen, Visionen, Handlungsweisen und Zielsetzungen dieser Abteilung kann und will der SFG in seiner Gesamtheit nicht mittragen. Sie passen nicht mehr in das Gesamtkonzept und die Philosophie des Vereins." So begründet Adolf Braun, Vorsitzender des SFG Bernkastel-Kues, das Ende der Reitabteilung im Großverein (2200 Mitglieder) zum Ende des Jahres. Die 1991 gegründete Reitabteilung hat rund 180 Mitglieder. "Mit der Übernahme der Abteilungsleitung durch Lothar Geigenmüller änderte sich die Zielsetzung der Abteilung total", sagt Braun auf TV-Anfrage. Therapeutisches Reiten für Behinderte, Jugendarbeit, Voltigieren und vor allem das für jedermann finanziell erschwingliche Freizeitreiten seien die Gründe für die Bildung der Abteilung gewesen. Sie wurde damals in enger Zusammenarbeit mit dem Sozialwerk des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) gegründet, als Therapie-Angebot und für die Integration behinderter Menschen. Braun: "Heute findet das alles kaum noch statt. Man konzentriert sich auf Großereignisse mit großen finanziellen Risiken." Nachdem die Abteilung bereits im vergangenen Jahr den Wunsch geäußert habe, sich zu verselbstständigen, habe der Gesamt-Vorstand mit der Kündigung diesem Wunsch am 9. Dezember 2004 entsprochen. Braun: "Lothar Geigenmüller war als zweiter Vorsitzender des Gesamt-Vereins mit dabei. Verschwiegen hat er uns, dass er bereits am 26. Oktober 2004 unter der Bezeichnung ,Pferdesportverein Bernkastel' einen neuen Verein gegründet hatte." Geigenmüller hat nach eigenen Angaben von der Kündigung des Vorstands dagegen nur durch das DRK und die Reiterliche Vereinigung, den Dachverband der Reiter, erfahren. Er ist von der Vereinsführung des SFG enttäuscht. "Nach meiner Wahl zum zweiten Vorsitzenden im vergangenen Jahr wurde mir nie die Möglichkeit einer Einarbeitung in die Vereinsgeschäfte geboten. Die Leistung unserer Mitglieder beim Bau der neuen Außenanlage wurden immer wieder behindert, weil Genehmigungen nicht eingeholt und finanziell notwendige Aufwendungen immer erst vom Vorstand gegengezeichnet werden sollten." Den neuen Verein habe man damals gründen müssen, um die Arbeiten am Neubau nicht zu behindern. Auch der ebenfalls ins Leben gerufene Förderverein sollte helfen, die Großveranstaltungen finanziell abzudecken. "Wir sind gerüstet für die Zukunft", sagt Geigenmüller. "Mit der neuen Anlage, die noch um eine Flutlichtanlage erweitert werden soll, werden wir unter der Flagge des neuen Vereins den Breitensport, die Jugendarbeit und vor allem das Angebot für die Behinderten weiter ausbauen." Mit großen Reit-Veranstaltungen soll Bernkastel-Kues über die regionalen Grenzen hinweg bekannt gemacht werden. "Wir werden unsere Reitanlage als Kaderschule des Verbands für den Turniersport-Nachwuchs weiter ausbauen", sagt Geigenmüller. Er hat nach eigener Auskunft mit dem DRK bereits wegen der Übernahme der bisherigen Verträge Kontakt aufgenommen.