Die Talfahrt der SG Liesertal, bestehend aus Spielern der Orte Lieser, Maring-Noviand, Osann-Monzel und Kesten, hat mit der deklassierenden 1:6-Niederlage gegen die SpVgg Minderlittgen einen neuen Tiefstand erreicht. Die Elf von Trainer Günter Schäfer präsentierte sich wie ein designierter Absteiger. Selbst die frühe 1:0-Führung verlieh der total überforderten Elf keine Sicherheit. Das mangelnde Selbstvertrauen der SG Liesertal drückte sich bereits vor Saisonbeginn drastisch aus, da vom Vorstand der SG unter dem Vorsitzenden Hermann Heil als Saisonziel einzig der Klassenerhalt ausgegeben worden war. Der Saisonstart wurde dann trotz eines zweitägigen Trainingslagers vor Saisonbeginn verschlafen, sodass sich das Team nach dem neunten Spieltag auf einem Abstiegsplatz wiederfindet. Dass es auch im Umfeld bereits heftig kriselt, ist auch daraus zu ersehen, dass in Lieser Bestrebungen im Gange sind, die Spielgemeinschaft mit dem Ablauf der Saison 2005/2006 aufzulösen, da der Tabellenstand im Gegensatz zum betriebenen Aufwand steht. Aus den sechs Orten müsste mehrzu erreichen sein als ein Abstiegsplatz in der Kreisliga B. Kein gutes Bild auf den Zustand der SG Liesertal wirft auch die Tatsache, dass in den vergangenen beiden Jahren viele bei der SG ausgebildete Jugendspieler zum Lokalrivalen TuS Platten wechselten und dabei teilweise sogar eine Sperre von drei Monaten in Kauf nahmen, um die geforderte Ausbildungsvergütung zu umgehen. Falls die Vorstände der SG Liesertal nun nicht umgehend Konsequenzen aus dieser Talfahrt ziehen, wäre der Abstieg in die Kreisliga C die logische Folge. Da zudem schon mehrere Stammspieler älter als 30 Jahre sind, würde ein Neuanfang in der C-Klasse schwierig zu packen sein. Doch ohne einen Neuaufbau unter neuer Führung mit jungen Talenten sieht die Zukunft der SG Liesertal derzeit alles andere als rosig aus.