VEREINSPORTRÄT : Raus aus dem Tal

KRÖV. (F.Z.) In den 80er- und 90er-Jahren war der TuS Kröv der Vorzeigeverein im Spielkreis Mosel. Der Aufstieg des TuS begann bereits 1974 mit dem Aufstieg in die Bezirksliga und fand 1979 mit der Meisterschaft in der Landesliga und dem Aufstieg in die Verbandsliga seinen Höhepunkt.

Bis zum bitteren Abstieg aus der Verbandsliga 1989 hielt dieser Fußball-Boom im Weinort Kröv an, ehe sich der langsame Abstieg deutlich bemerkbar machte. Der letzte sportliche Höhepunkt war 1997, als dem Verein unter Trainer Axel "Aki" Beth noch einmal der Aufstieg in die Bezirksliga West gelang. Mit dem Abstieg 2001 aus dieser Liga ging aber die Ära des TuS Kröv auf überkreislicher Ebene endgültig zu Ende. Mittlerweile spielen die Kröver in der Kreisliga B, wobei kurz vor Beginn der Saison 2006/2007 noch die Reserve vom Spielbetrieb zurückgezogen werden musste: Fast die komplette Zweite des vergangenen Jahres muss in der aktuellen Saison die erste Mannschaft des TuS bilden, da zehn Stammspieler aus der Saison 2005/2006 entweder ihre Laufbahn kurzfristig beendet haben oder zu anderen Vereinen gewechselt sind. Deshalb stand sogar ein freiwilliger Abstieg von der Kreisliga B in die Kreisliga C zur Diskussion. Das Spielerkarussell begann sich zu drehen, als Trainer Peter Trampert nach Saisonende den TuS Kröv verließ und mit ihm junge Spieler wie Scott Beth zum SV Lüxem oder Stefan Winkler zum SV Zeltingen-Rachtig dem Verein den Rücken kehrten. Zudem beendeten Stammspieler wie Michael Herges, Michael Hilgers und Frank Schanz ihre Laufbahn. Mit Mario Löwen (23) aus beruflichen Gründen, Fuego Lusaki, Torjäger Stefan Nilles, der seit der Dart-Weltmeisterschaft in Las Vegas (USA) verschollen ist, und Holger Steffens stehen weitere Stammspieler nicht mehr zur Verfügung. Einziger Neuzugang war Lars Öhring. Unter diesen Voraussetzungen ist der verkorkste Saisonstart mit null Punkten und 2:19 Toren nach vier Spielen annähernd zu erklären. Der geschäftsführende Vorstand des TuS Kröv will nun durch die Reaktivierung von älteren Spielern diese Talfahrt stoppen, um wenigstens noch den Klassenerhalt zu sichern. Zudem soll die in den erfolgreichen Jahren stiefmütterlich behandelte Jugendarbeit intensiviert werden, da der TuS Kröv zurzeit wieder eine eigene F-, E- und D-Jugend unterhält und mit der C-Jugend in der JSG Kondelwald vertreten ist. In der B- und A-Jugend sind aber seit Jahren keine Spieler des TuS Kröv ausgebildet worden. Die mehr als 200 Mitglieder des TuS, der außer der Seniorenmannschaft noch eine AH hat, hoffen auf ein baldiges Ende dieser sportlichen Talfahrt, um die sportliche Zukunft des TuS Kröv zu retten und in einigen Jahren wieder an die früheren Erfolge anknüpfen zu können.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort