Von der Heilkraft der Nahrung

TRIER. (kat) Unentwegt waren bei der Telefonaktion am Donnerstagabend unsere fünf Experten gefragt. TV -Leser erfuhren, dass eine gesunde Ernährung die Entstehung einiger Krebsarten verhindern kann, Grundsteine des Essverhaltens in der frühen Kindheit gelegt werden und dass Abnehmen im Kopf beginnt.

Wir dokumentieren wichtige Fragen und Antworten: Welche Rolle spielt die Ernährung bei der Entstehung von Krebs?

Nach Aussage von Dr. Peter Westrich, Chefarzt der Inneren Abteilung des Marienkrankenhauses, ist erwiesen, dass 30 bis 50 Prozent der Brust-, Darm-, Prostata- und Enddarm-Krebserkrankungen durch eine Ernährungsumstellung hätten vermieden werden können. Nachweislich spiele Übergewicht, oftmals entstanden durch eine zu fettreiche Kost und vor allem einen hohen Verzehr von rotem Fleisch, eine große Rolle bei der Entstehung von Brust- und Prostatakrebs. Denn aufgrund einer, die Gesundheit beeinträchtigenden Körperfülle, werden Östrogene oder Testosterone in hohen Mengen produziert. Die weiblichen und männlichen Hormone sind verantwortlich für die Entstehung dieser Krebsarten.

Ich leide an einer Divertikelkrankheit. Welche Möglichkeiten habe ich, die Krankheit durch Ernährung zu beeinflussen?

Dr. Klaus-Peter Schneider, Internist und Gastroentereologe, rät dieser Patientin zu einer ballaststoffreichen Kost, reichlich Bewegung und einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr. Die Krankheit kann durch eine Ernährungsumstellung zwar nicht geheilt werden, doch bei Einhaltung der Ernährungstipps kann die Zunahme dieser gutartigen Ausstülpungen der Darmwand verhindert werden.

Ich leide an Übergewicht. Tagsüber esse ich viel Obst und Gemüse , und abends überfallen mich Heißhungerattacken? Was kann ich tun?

Alle Experten der TV -Telefonaktion sind sich einig: Übergewicht spielt eine große Rolle bei der Entstehung von Krankheiten. Ernährungsberaterin Marion Heinz rät dieser Patientin, ihr Hungergefühl nicht bis zum Abend anzustauen, sondern auf regelmäßige Mahlzeiten zu achten. Oftmals kompensieren Übergewichtige Stress und unbewältigte Probleme durch übermäßiges und ungesundes Essen. Dr. Peter Westrich ist davon überzeugt, dass eine Ernährungsumstellung nur mit Hilfe einer kontinuierlichen Begleitung durch einen Mediziner, einer Ernährungsberaterin und einem Psychologen dauerhaft erfolgreich sein kann. Denn eine Verhaltensänderung ist nach Meinung der Experten sehr schwierig.

Wie viele Süßigkeiten kann mein Kind essen, ohne dass es gesundheitliche Folgen mit sich bringt?

Kinderarzt Dr. Jürgen Florian rät zu einem Verzehr von Süßigkeiten in Maßen. Eltern sollten auf alle Fälle die Kontrolle über den Süßigkeitenkonsum ihrer Kinder haben. Der Grundstein für das spätere Essverhalten wird laut Florian bereits in den ersten Jahren gelegt. Und was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nur noch schwer. Deshalb rät er, dass Eltern schon im Säuglingsalter auf die Gabe von zum Beispiel gesüßten Tees verzichten. Bei zu viel Zucker können die Folgen Übergewicht und Karies sein. Was Eltern oft vergessen, ist laut Dr. Westrich, dass eine Tafel Schokolade 50 Gramm Fett enthält und damit fast den gesamten Tagesbedarf deckt. Dr. Gunter Aurich warnt davor, die Gabe von Süßem als Form der Zuwendung zu betrachten

Wie viel Flüssigkeit muss ich täglich trinken?

Der mittlere Wert liegt laut Dr. Gunter Aurich bei 1,5 bis 2 Liter am Tag. Die Flüssigkeitsmenge variiert je nach Alter, Grunderkrankung und beruflichem Umfeld. Durch eine ausreichende Versorgung des Körpers mit Flüssigkeit werde die Fähigkeit der Nieren erhöht, Schadstoffe auszuscheiden. Zu wenig Flüssigkeit kann laut Aurich auch die Ursache für Durchblutungsstörungen und Thrombosen sein. /dj

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