Vorbereitung für Vera

ZEMMER. Am 20. November fand der erste Vera-Vergleichstest im Fach Mathematik in den vierten Grundschulklassen von sieben Bundesländern statt (der TV berichtete). Ein ähnlicher Test im Fach Deutsch ist für 2004 geplant. An der Grundschule St. Michael in Zemmer-Rodt wurde getestet, wie dieser aussehen könnte.

Die Auswahl der Klassen für die den Deutschtest vorbereitende Normierungsstudie erfolgte nach dem Zufallsprinzip. Zusammen mit etwa 15 000 Schülern aus Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz traten die Klassen 4a und 4b der Zemmerer Schule am Dienstag an, um zwei Stunden lang Aufgaben aus den Bereichen "Leseverständnis", "Schreiben" und "Sprache untersuchen" zu lösen. Sie trugen damit zur Ermittlung eines Vergleichsmaßstabs für die im Herbst 2004 geplante flächendeckende Vergleichsarbeit bei. Eine Gruppe erfahrener Lehrkräfte aus allen beteiligten Bundesländern, die teilweise auch an der Erstellung der Rahmenrichtlinien beteiligt sind, hat die Aufgaben entwickelt.Grundlage und Orientierung waren die Lehrpläne für das Fach Deutsch. "Jetzt wollen die an der Universität wissen, ob wir die Aufgaben kapieren und lösen können", erklärt der neunjährige Maximilian aus der Klasse 4b. Die Auswertung der Studie erfolgt an der Universität Koblenz-Landau durch Professor Andreas Helmke und Ingmar Hosenfeld, die mit Konzeption und Realisierung des Projektes betraut wurden.Der Vortest läuft ganz anonym

"Wir wollen Informationen über die durchschnittliche Beherrschung der Aufgaben erhalten. Weder die Leistungen der beteiligten Klassen, noch die der einzelner Schüler werden überprüft. Eines der Ziele ist, Aufschluss über Art und Häufigkeit der Fehler zu gewinnen.Daneben soll festgestellt werden, ob einzelne Aufgaben für bestimmte Schülergruppen, zum Beispiel Jungen oder Mädchen, generell leichter oder schwieriger sind", sagt Ingmar Hosenfeld.Mit Einverständnis der Eltern und unter Einhaltung des Datenschutzes wurde den Kindern ein Fragebogen vorgelegt, der Fragen zum sozialen Umfeld enthielt. "Da musste ich ankreuzen, ob ich ein Junge oder ein Mädchen bin, ob wir zu Hause Deutsch sprechen und wie viele Bücher wir besitzen", erzählt Maximilian.Weitere Angaben zum Milieu, aus dem die Schüler stammen, sollten die Klassenlehrer der beteiligten Schulen beisteuern. "Sowohl die Befragung als auch der Leistungstest sind anonym", erklärt Christiane Binder, die Klassenlehrerin der 4b. "Die Ergebnisse erfahren wir Lehrer nicht."Die von den Kindern bearbeiteten Bögen wurden direkt in Umschläge verpackt und nach Landau weitergegeben. Dort, im Fachbereich Psychologie, werden sie ausgewertet. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse bilden die Basis für einen optimierten Vergleichstest, der im nächsten Herbst in allen beteiligten Ländern auf dem Programm steht.Wie schon die Vergleichsarbeit in Mathematik soll er einerseits der Entwicklung nationaler Standards für die Grundschule dienen. Andererseits bietet er Lehrern und Eltern eine Orientierung über den Leistungsstand der Kinder."Mir als Lehrkraft ermöglicht ein solcher Test die Einschätzung der eigenen Klasse im Vergleich zur Parallelklasse und zum Landesdurchschnitt", sagt Klassenlehrerin Christiane Binder. "Und die Eltern erhalten zusätzliche Hinweise zur Schullaufbahn-Entscheidung für ihr Kind."

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