Was Eltern noch lernen können

TRIER. Es hört sich nach Schulbank und Lehrmeister an, aber die "Elternschule" ist ein spannendes Projekt, bei dem Väter, Mütter und Erzieherinnen von netten Profis in Sachen gesunder Erziehung unterstützt werden. Und das kann Spaß machen.

Das haben Mütter der Spiel- und Lernstube Walburga-Marx- Haus aus Trier-West gemeinsam mit ihren Kindern schon erfahren. Während Gesundheitsministerin Malu Dreyer und Vertreter der Landeszentrale zur Gesundheitsförderung (LZG) mit den Projektpartnern, darunter auch der Trierische Volksfreund, in der Familienbildungsstätte die Elternschule in Trier starteten, schnippelten Eltern und Kinder nebenan Paprika, Vollkornbrot, Käse und spießten Trauben auf. Alles unter der Anleitung von Marion Heinz, der Ernährungsberaterin der AOK. In einem Topf dampfte ein Durstlöscher aus Tee und Traubensaft. "Der Drink liefert Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe bei einem geringen natürlichen Zuckeranteil und schmeckt", informierte die Ernährungsberaterin. Was die Gruppe zum Auftakt der Elternschule demonstrierte, soll zukünftig Schule machen. Gesunde Ernährung fängt mit dem Einkauf an

Ein Baustein wird der AOK-Workshop zur Gesunden Ernährung in Kindertagesstätten sein. "So lernen Eltern etwa, dass gesunde Ernährung mit dem Einkaufen anfängt, nicht viel kosten muss und auch einfach umzusetzen ist", sagt Marion Heinz. Carsten Schmitt, Leiter der Spiel- und Lernstätte "Walburga Marx", ist auf den Geschmack gekommen. "Wir machen mit", verkündete er am Ende des "Probe-Workshops". Dass zukünftig Elternabende zu bestimmten Themen oder Workshops in der Lern- und Spielstätte stattfinden, kann sich Carsten Schmitt durchaus vorstellen. Er hat die inhaltliche Unterstützung, die die Einrichtung durch die Elternschule bekommen könnte, im Blick. Die Veranstaltungen der Elternschule zu Themen vom Umgang mit Stresssituationen bis hin zur Sexualerziehung werden von verschiedenen Anbietern vor Ort zu elternfreundlichen Zeiten geboten. Ein Partner der Elternschule ist die Katholische Familienbildungsstätte. "Den Elternkurs ,Kinder fordern uns heraus' werden wir bei uns im Haus anbieten, und in die Kitas, die das Angebot wollen, gehen," sagt Jutta Reuter, Leiterin der Familienbildungsstätte. In dem Kurs geht es um Erziehungsziele, die Förderung einer gesunden Entwicklung, um Gefühle, Regeln und Grenzen, um die Bedürfnisse der Eltern und den Umgang mit Stress. Zu einer gesunden Erziehung gehöre auch die psychosoziale Gesundheit. Und: "Wenn die Eltern zufrieden sind, dann sind die Kinder zufrieden", sagt Jutta Reuter. "In unseren Kursen sollen Eltern bestärkt, nicht belehrt werden," betont sie. Gemeinsam mit Müttern und Vätern werde nach Lösungen gesucht. Einen großen Schatz der Elternschule sieht sie in der Vernetzung. "Insgesamt sind rund 40 Veranstaltungen geplant", sagt Jupp Arldt, Geschäftsführer der LZG. Darunter sind auch Fortbildungsangebote für Erzieherinnen. Alle Elternschule-Veranstaltungen sind kostenlos. Partner der Elternschule sind das Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit, das Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend, LZG, AOK Rheinland-Pfalz, Novartis Pharma GmbH, Adipositasnetzwerk Rheinland-Pfalz e.V. und der Trierische Volksfreund. Der erste kostenfreie Elternschule-Kurs der Familienbildungsstätte "Kinder fordern uns" findet am 24. Oktober in der Krahnenstraße 39b in Trier statt. Anmeldung unter Telefon: 0651/74535 oder unter E-Mail: info@fbs-trier.de Ein erster Termin für Erzieherinnen ist am 30. Oktober. Dann startet die Tagesfortbildung "Elterntrainingskurse und Erziehungspartnerschaft" unter anderem mit Erfahrungen aus der Elternschule 2005. Die regionale Koordinierungsstelle der LZG-Elternschule ist das Euro Medizinal-Kolleg in Trier. Wollen Sie mitmachen oder haben Fragen, dann wenden Sie sich an Thera Bosschaart unter Telefon 0651/9793918 (975490), Fax 0651/975495, oder Sie schreiben eine Mail an skm@emk.trier.eso.de

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